Titel: Silver Linings (engl. Original: The Silver Linings Playbook)
Autor: Matthew Quick
Klappentext: Eigentlich hat Pat nach seinem Psychiatrie-Aufenthalt nur eins im Sinn: seine Frau Nikki zurückzuerobern. Aber so sehr sie ihn auch beschäftigt, zu Gesicht bekommt er sie nicht. Und dafür gibt es gute Gründe. Stattdessen ist da Tiffany, die Schwägerin seines besten Freundes. Sie ist verwitwet, depressiv, nymphoman und läuft ihm beim Joggen hinterher. So beginnt die skurrile Freundschaft zwischen zwei Außenseitern, die beide fest an ein Happy End im Leben glauben.
Näheres zum Autor: Matthew Quick wurde 1973 in Oaklyn, New Jersey geboren. Er studierte Anglistik, arbeitete als Englischlehrer, schmiss seinen Job und reiste so lange durch Südamerika und Afrika, bis er endlich den Mut aufbrachte, das zu tun, was er schon immer machen wollte: Einen Roman schreiben. Die Verfilmung seines Debüts Silver Linings gewann einen Golden Globe und wurde für 8 Oscars nominiert. Jennifer Lawrence erhielt den Oscar 2013 für die beste weibliche Hauptrolle. Auch die Filmrechte an seinem zweiten, noch unveröffentlichten Roman wurden bereits verkauft. Matthew Quick lebt mit seiner Frau in Holden, Massachusetts.
Kommentar: Viele von euch haben sicher dieses Jahr den Film mit Jennifer Lawrence gesehen - ich auch, ich mochte ihne sehr und wollte daher das Buch dazu lesen. Was soll ich sagen, großer Fehler, dass ich den Film VORHER gesehen hab. Normalerweise mache ich das meistens so, denn da das Buch ja doch meist noch ein bisschen schöner ist, kann ich so sowohl Film als auch Buch genießen. Bei diesem Buch ist der Plot aber in Details so anders, dass mir der Film immer im Hinterkopf geblieben ist. Der Fokus wurde auf andere Sachen gelegt, manche "plotpoints" kamen im Buch zB gar nicht stark rüber wie im Film, andere dafür umso mehr. Vor allem bin ich nach dem Buch noch einmal mehr überzeugt, dass Bradley Cooper nicht wirklich in die Rolle passt.
Ich möchte an dieser Stelle aber Gottes Willen nicht sagen, dass das Buch schlechter ist als der Film! Es ist nur anders aufgezogen.
Wie der Film die Story aufzieht, ist auch schön, aber deutlich fürs Kino überarbeitet. Im Buch steht bspw die Liebesgeschichte gar nicht so vornean, sondern viel mehr die Entwicklung des Hauptcharakters und wie der Autor das macht, ist echt ... ziemlich gelungen! Hauptthema ist ja, wie der Titel schon sagt, die ewige Hoffnung auf ein Happy End, obwohl man nur von negativen Entwicklungen umgeben ist. Und was passiert, wenn man plötzlich einsehen muss, dass das Happy End, das man sich so sehr ersehnt, einfach nicht eintrifft?
Was mir besonders gefallen hat, war, dass der Autor diese Moral sehr schleichend einbaut und nicht so mit dem Vorschlaghammer: Und hier isses jetzt. Sondern als Leser spürt man einfach die Veränderung und ist somit live dabei, wenns ans Scheitern geht. Großartig! (Am Schluss musste ich sogar ein paar Tränchen vergießen ...)
Ich hätte auf jeden Fall wirklich, wirklich gerne gewusst, wie ich das Buch empfunden hätte, ohne den Film im Hinterkopf zu haben. Daher empfehle ich sehr, das Buch zuerst zu lesen, denn den Film wird man sicher auch danach genießen!