Lisa Genova - Der Liebe eine Stimme geben

  • Kurzbeschreibung
    Die meisten Menschen lieben mit einem vorsichtigen Herzen - nur, wenn bestimmte Dinge passieren oder nicht passieren, nur bis zu einem gewissen Grad. Wenn der Mensch, den wir lieben, uns verletzt, uns im Stich lässt, uns enttäuscht, wenn dieser Mensch schwer zu lieben wird, dann hören wir oft auf zu lieben. Wir schützen unser empfindliches Herz. In DER LIEBE EINE STIMME GEBEN erzählt Bestsellerautorin Lisa Genova die berührende Geschichte einer Freundschaft zweier Frauen, in der ein außergewöhnlicher kleiner Junge eine ganz besondere Rolle spielt.


    Die Autorin
    Nach ihrem Psychologiestudium hat Lisa Genova an der Universität Harvard in Neurowissenschaft promoviert. Ihr Debütroman, "Mein Leben ohne Gestern", zunächst im Eigenverlag veröffentlicht, hat sich inzwischen zu einem internationalen Bestseller entwickelt, stand lange auf der New-York-Times-Bestsellerliste und wurde von Lesern und Rezensenten begeistert aufgenommen.


    Meine Meinung
    Olivia zieht auf die Insel Nantucket, um mit ihrer Trauer fertig zu werden, nachdem ihr Sohn Anthony gestorben ist. Beth lebt seit Ewigkeiten auf Nantucket. Durch einen Kartengruss findet sie heraus, dass ihr Mann sie betrügt, wirft ihn raus und beginnt ihr Leben neu zu ordnen.


    Leider bin ich mit grossen Erwartungen und falschen Vorstellungen an dieses Buch herangegangen. Ich hatte ein Buch erwartet, das hauptsächlich um Autismus handelt, um die nicht erwiderte Liebe in Bezug auf den kleinen autistischen Jungen. Ich wollte nichts über einsame Hausfrauen, banales Fremdgehen oder Paartherapie lesen.


    Das Buch ist sehr gut geschrieben, flüssig und angenehm zu lesen. Aber von einer Neurowissenschaftlerin als Autorin erwarte ich mehr als nur gute Unterhaltung. Ich wollte etwas über Autismus erfahren, viel mehr Kapitel aus der Sicht des kleinen Anthony lesen, mehr über ihn als Baby erfahren, mehr darüber wie er denkt und fühlt, mehr was er will und wie er die Welt sieht.


    Beth Buchinspiration fand ich merkwürdig. Warum hat die Autorin nicht einfach Olivia das Buch schreiben lassen? Dann hätte sie überhaupt keine übersinnlichen Fähigkeiten einbauen müssen.


    Nach meiner Begeisterung über die beiden ersten Bücher der Autorin (Mein Leben ohne gestern, Mehr als nur ein halbes Leben) ist dieses Buch leider eine Enttäuschung. Es ist mit Abstand das schwächste Buch der Autorin. Schade!


    4/10 Punkten

  • Mich hat dieser Roman sehr nachdenklich gemacht.


    Wenn die Krankheit "Autismus" in einem Roman eingebunden wird, kann man keine medizinische Aufklärung erwarten. Aber hier wurde der Autismus sehr einfühlsam in einen Roman eingebunden.


    Mich hat beeindruckt das die sogenannte 'feste Regel' so bestimmend für das tägliche Leben des Kindes Anthony ist. Immer wieder taucht die Zahl drei auf.
    Eins ist der Anfang, Zwei ist die Mitte, und Drei ist der Schluss. Man kann also nicht nach Zwei, mit auch was immer, aufhören, weil erst bei Drei der Schluss da ist.


    Sicher gibt des für jeden Menschen, der an Autismus erkrankt andere Richtlinien. Ich denke diese Regel ist nur ein Beispiel für vieles.


    Ich vergebe für diesen Roman 8/10 Eulenpunkte