'Der Pate' - 2. - 3. Buch

  • Ich bin wohl momentan noch allein auf weiter Flur...Aber ich konnte mich nicht bremsen. Ich finde das Buch spannend und sehr lesenswert.


    Nun muss ich aufpassen, dass ich mich ein wenig zurückhalte, damit meine Kommentare nicht zu sehr von der weiteren Handlung geprägt sind, denn ich bin fast fertig mit dem Buch. :wow


    Zweites Buch
    Es beginnt wieder mit Johnny, den ich, wie im ersten Abschnitt geschrieben, nicht sonderlich mag. Er ist ein großes Kind, das aber nun endlich mal erwachsen werden müsste. Er besucht seine erste Frau ständig, ohne aber wirklich zurück zu ihr zu wollen. Er meint, er tut das wegen der Kinder, aber ich unterstelle ihm mal, dass er sie einfach als Anker braucht, als jemand, dem er so einigermaßen vertraut und vor der er sich nicht meint für sein Versagen (der Stimme, in der Ehe, im Job...) schämen zu müssen, ohne jedoch dafür Verpflichtungen eingehen zu müssen. Sie ist halt einfach da. Ich denke, er sollte zu ihr zurückgehen und sie auf Knien bitten, dass sie ihn noch mal nimmt, und dann könnte er sein Leben mal wieder in die Hand nehmen.
    Tom Hagen bietet ihm die Hilfe des Don an, damit er ins Filmgeschäft einsteigen kann, und langfristig geplant wird das schon noch Sinn ergeben.
    An dieser Stelle habe ich mich gefragt, wo der Don eigentlich selber ist, denn alle Verhandlungen führt Tom, der Adoptivsohn, der Berater, der Ire, der Nicht-Sizilianer, dessen Karriere mich schon mehr interessiert. Er ist loyal und geradlinig.


    Drittes Buch
    Jetzt kommt eine sehr interessante Rückblende in die Kindheit, Jugend des Don Vito und die Aufbauzeit des Corleone-Imperiums. Es ist fast so, als überbrücke dieser Abschnitt die Zeit ein wenig, in der der Don immer noch verwundet und handlungsunfähig darniederliegt.
    Sonny wird auch wieder ein Stück weiter beleuchtet. Ich denke, dass er versucht, das Richtige zu tun und Erwartungen gerecht zu werden, obwohl er einfach kein Stratege ist, sondern jemand, der reagiert und auch nicht immer überlegt. Er ist impulsiv und auch brutal. Ich glaube nicht, dass er mal das Imperium übernehmen wird, wenn es nach Don Vito, seinem Vater, geht.

  • So, gestern Abend habe ich diesen Abschnitt zuende gelesen - und mußte schwer an mich halten um nicht direkt weiterzulesen!


    Das Buch ist spannender als ich erwartet hätte. Vielleicht stand es doch zu unrecht solange ungelesen im Regal.


    Johnny gefällt mir auch nicht. Er ist mir zu oberflächlich - obwohl er langsam "erwachsen" wird. Seine Familie ist für ihn sehr wichtig, wenn er Probleme hat, ist er wieder bei ihr. Aber er ist auch sehr einsam - sicher durch seine Lebensweise. Denn sein einziger Freund ist sein alter Sängerkumpan - den er zu sich nach Hollywood holt (und das auch nur, da er denkt, das der Don es so gern hätte). Doch auch ihm gegenüber verhält er sich sehr gönnerhaft - mal sehen, wie es in Los Angeles weitergeht.
    Aber ich kann Dir nur zustimmen Clare - Tom's Werdegang würde mich auch mehr interessieren...


    Der Rückblick in die Jugend- und Anfangszeit des Don ist sehr gut gemacht. Und wie er sich seine Existenz aufgebaut hat ist schon interessant dargestellt. Wobei seine privaten Gefühle (zum Beispiel zu seiner Frau, zu seinen Kindern) nicht beleuchtet werden. Ob es wohl auch ein Kapitel aus der Sicht seiner Frau gibt? Oder ist dies doch ein Buch, indem nur die Männer handeln und die Frauen sich um den Haushalt und das Bett zu kümmern haben? :gruebel


    Sein Sohn Sonny ist mir zu brutal - zu einfach gestrickt - dargestellt. Er ist für mich kein Nachfolger des Dons - da würde ich eher Michael sehen. Sonny ist eher für die derben Sachen zuständig :schlaeger - ein Planer wird aus ihm wohl nicht werden...


    So, gleich darf ich weiterlesen! :wave

  • Zitat

    Original von bibliocat
    ...
    Johnny gefällt mir auch nicht. Er ist mir zu oberflächlich - obwohl er langsam "erwachsen" wird. Seine Familie ist für ihn sehr wichtig, wenn er Probleme hat, ist er wieder bei ihr. Aber er ist auch sehr einsam - sicher durch seine Lebensweise. Denn sein einziger Freund ist sein alter Sängerkumpan - den er zu sich nach Hollywood holt (und das auch nur, da er denkt, das der Don es so gern hätte). Doch auch ihm gegenüber verhält er sich sehr gönnerhaft - mal sehen, wie es in Los Angeles weitergeht.


    Ich hatte das Gefühl, dass der Don Johnny schon mit Absicht darauf hinlenken wollten, dass er sich mehr um seine Freunde kümmern soll. Er meinte ja auch sinngemäß, dass es diese Freunschaften sind, die am allerwichtigsten sind. Seine Lebensmaxime ist ja genau dieses Geben und Nehmen, dieses Zusammenspiel von Gefälligkeit erweisen und Gefallen einfordern.
    Johnny holt Nino zwar zu sich, aber ich habe nicht das Gefühl, dass er ihm wirklich hilft. Er bietet ihm Möglichkeiten, aber ich habe eher den Eindruck, dass es Halt ist, was Nino wirklich braucht.


    Was Johnnys Exfrau betrifft, so müsste er eigentlich Nägel mit Köpfen machen und zu ihr zurückkehren, komplett, denn das tut ihm wirklich gut.


    Zitat

    Sein Sohn Sonny ist mir zu brutal - zu einfach gestrickt - dargestellt. Er ist für mich kein Nachfolger des Dons - da würde ich eher Michael sehen. Sonny ist eher für die derben Sachen zuständig :schlaeger - ein Planer wird aus ihm wohl nicht werden...


    Mal schauen. Ich stelle schon auch Entwicklung bei ihm fest, wenigstens Interesse. Gemein ist er nicht, wohl eher nicht der Hellste, auf jeden Fall cholerisch und nachtragend.

  • Zitat

    Original von Clare
    Was Johnnys Exfrau betrifft, so müsste er eigentlich Nägel mit Köpfen machen und zu ihr zurückkehren, komplett, denn das tut ihm wirklich gut.


    Das wäre für ihn wirklich die beste Idee. Und der Don wäre sicher begeistert! :wave

  • So ich habe Buch 2 und 3 in einen Rutsch durchgelesen.


    Zitat

    Was Johnnys Exfrau betrifft, so müsste er eigentlich Nägel mit Köpfen machen und zu ihr zurückkehren, komplett, denn das tut ihm wirklich gut.



    ICh glaube nicht das die zwei wieder zusammenkommen könnten, wenn die Kinder nicht da wären, würden sie sich wahrscheinlich gar nicht mehr sehen. Sie haben zwar Respekt vor einander , aber keine Gefühle mehr.



    Zitat

    Sein Sohn Sonny ist mir zu brutal - zu einfach gestrickt - dargestellt.


    ICH glaube Sony wurde als der typische einfache Mafiosi dargestellt, der brutal ist und der erst handelt und dann denkt.



    Don finde ich , ist irgendwie da reingeschlittert und da er erst die Folgen kennen gelernt hat ist er sehr vorsichtig.

  • Zitat

    Original von Carlinda


    ICh glaube nicht das die zwei wieder zusammenkommen könnten, wenn die Kinder nicht da wären, würden sie sich wahrscheinlich gar nicht mehr sehen. Sie haben zwar Respekt vor einander , aber keine Gefühle mehr.


    Ich glaube auch nicht, dass sie nochmal miteinander anfangen. Dafür sind die Voraussetzungen einfach nicht da. Ich meinte nur, dass es ihm guttun würde, sein Leben ordnen könnte. Denn ich finde, dass er mal erwachsen werden müsste im Sinne von endlich mal zupacken und das Leben und die eigenen Probleme in die eigenen Hände nehmen.

  • Ich glaube Johnny hat so intensiv mit allen gelebt , das er jetzt gesättigt ist. Er geht mit den Frauen nur in die Kiste , weil es zu seinen Image gehört. aber nicht weil er will, ihn kann nichts mehr überraschen.


    ICh glaube schon das er zupacken kann, aber er braucht jemanden der ihn anschubst.

  • Ich kann mich euren Meinungen eigentlich nur noch anschließen.
    Ich bin mal gespannt, ob Johnny wirklich den Alkohol, die Frauen und die Zigaretten weglässt und was der Don bezweckt, dass Johnny nun selbst Filme drehen soll. :gruebel Ob der Don plant sein Leben zu verfilmen? :grin
    Johnnys Exfrau denke ich ist nur so nett zu ihm, weil sie der Don darum gebeten hat. Eigentlich "hasst" sie Johnny sogar, zumindest hat doch Johnny diesen Ausdruck in ihrem Gesicht erkannt..


    Zitat

    Original von Clare
    An dieser Stelle habe ich mich gefragt, wo der Don eigentlich selber ist, denn alle Verhandlungen führt Tom, der Adoptivsohn, der Berater, der Ire, der Nicht-Sizilianer, dessen Karriere mich schon mehr interessiert. Er ist loyal und geradlinig.


    Ich habe ehrlich gesagt etwas Probleme Buch 3 zeitlich so richtig einzuordnen. Wann nach dem Anschlag auf den Don reist Tom zu Johnny? Eigentlich müsste schon eine ganze Zeit verstrichen sein, denn schließlich hat Johnny den Film schon abgedreht. :gruebel Dann müsste aber der Don längst genesen sein, oder?


    Tom finde ich allerdings auch sehr interessant. Er hat wohl früh seine Chance erkannt und das Vertrauen und die Hilfe des Don zu schätzen gewusst. Er wäre eigentlich der ideale Nachfolger für den Don. Hoffentlich bleibt er auch in Zukunft so loyal..


    Zitat

    Original von Clare
    Drittes Buch
    Jetzt kommt eine sehr interessante Rückblende in die Kindheit, Jugend des Don Vito und die Aufbauzeit des Corleone-Imperiums. Es ist fast so, als überbrücke dieser Abschnitt die Zeit ein wenig, in der der Don immer noch verwundet und handlungsunfähig darniederliegt.


    Ich hatte mich schon gefragt, wie der Don zu seiner Stellung und dem Reichtum gekommen ist. Allein durch seine Olivenölgeschäft konnte das ja nicht sein. Es war wirklich sehr interessant seine Entwicklung zu verfolgen. Eiskalt, wie er erstmals zum Mörder wird und das auch noch sein Sohn Sonny beobachtet. Da ist doch eigentlich klar, dass Sonny meint so "hart" sein zu müssen, damit er im Ansehen seines Vaters steigt. Es können ja nicht alles "Denker" sein :lache


    Zitat

    Original von bibliocatOb es wohl auch ein Kapitel aus der Sicht seiner Frau gibt? Oder ist dies doch ein Buch, indem nur die Männer handeln und die Frauen sich um den Haushalt und das Bett zu kümmern haben? :gruebel


    Ich glaube nicht, dass es ein Kapitel aus der Sicht der Frauen der Familie geben wird. Die spielen im Familienunternehmen ja keine Rolle. Werden auch vermutlich nicht eingeweiht, was wirklich vor sich geht. Aber sie wissen es trotzdem und nehmen ihre Rolle hin.

  • Das Buch liest si wirklich gut und ist genau das richtige nach der Weihnachtsduselei. :lache


    Zitat

    Original von Clare
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    Zweites Buch
    Es beginnt wieder mit Johnny, den ich, wie im ersten Abschnitt geschrieben, nicht sonderlich mag. Er ist ein großes Kind, das aber nun endlich mal erwachsen werden müsste. Er besucht seine erste Frau ständig, ohne aber wirklich zurück zu ihr zu wollen. Er meint, er tut das wegen der Kinder, aber ich unterstelle ihm mal, dass er sie einfach als Anker braucht, als jemand, dem er so einigermaßen vertraut und vor der er sich nicht meint für sein Versagen (der Stimme, in der Ehe, im Job...) schämen zu müssen, ohne jedoch dafür Verpflichtungen eingehen zu müssen. Sie ist halt einfach da. Ich denke, er sollte zu ihr zurückgehen und sie auf Knien bitten, dass sie ihn noch mal nimmt, und dann könnte er sein Leben mal wieder in die Hand nehmen.
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    Ich nehme Johnny ab, dass er vor allem seine Kinder sehen will. Ich find das sehr erstaunlich für diese Zeit, wenn man bedenkt, dass das Buch 1946 spielt. Zudem bietet Ginny ihm die Erdung, die er braucht. Da sie ja diejenige war, die hauptsächlich die Trennung betrieben hat, denke ich, dass eine sie Johnny auf keinen Fall wieder zurück nehmen würde. Ich bin mal gespannt, ob noch etwas über ihre Motive erzählt wird. Mittlerweile glaube ich nicht mehr, dass irgendwer in dem Buch etwas aus purer Nächstenliebe tut. :grin


    Zitat

    Original von Clare
    ...
    An dieser Stelle habe ich mich gefragt, wo der Don eigentlich selber ist, denn alle Verhandlungen führt Tom, der Adoptivsohn, der Berater, der Ire, der Nicht-Sizilianer, dessen Karriere mich schon mehr interessiert. Er ist loyal und geradlinig.
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    Ich habe es so verstanden, dass diese Episode zur gleichen Zeit spielt als der Don verletzt im Krankenhaus liegt. Es wird ja im ersten Buch erzählt, dass Johnny den Don besuchen will, aber Hagen erklärt, er sei nicht ansprechbar. Dies wird dann nocheinmal erzählt, diesmal aus der Sicht Johnnys.


    Zitat

    Original von Clare
    ...
    Drittes Buch
    Jetzt kommt eine sehr interessante Rückblende in die Kindheit, Jugend des Don Vito und die Aufbauzeit des Corleone-Imperiums. Es ist fast so, als überbrücke dieser Abschnitt die Zeit ein wenig, in der der Don immer noch verwundet und handlungsunfähig darniederliegt.
    ...


    :anbet


    Zitat

    Original von bibliocat
    ...
    Der Rückblick in die Jugend- und Anfangszeit des Don ist sehr gut gemacht. Und wie er sich seine Existenz aufgebaut hat ist schon interessant dargestellt. Wobei seine privaten Gefühle (zum Beispiel zu seiner Frau, zu seinen Kindern) nicht beleuchtet werden. Ob es wohl auch ein Kapitel aus der Sicht seiner Frau gibt? Oder ist dies doch ein Buch, indem nur die Männer handeln und die Frauen sich um den Haushalt und das Bett zu kümmern haben? :gruebel
    ...


    Das wäre interessant, aber Frauen spielen offenbar in der Mafia-Welt eine sehr begrenzte Rolle. :grin

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Ich habe es so verstanden, dass diese Episode zur gleichen Zeit spielt als der Don verletzt im Krankenhaus liegt. Es wird ja im ersten Buch erzählt, dass Johnny den Don besuchen will, aber Hagen erklärt, er sei nicht ansprechbar. Dies wird dann nocheinmal erzählt, diesmal aus der Sicht Johnnys.


    Mit der zeitlichen Abfolge hab ich auch etwas meine Probleme. Denn Hagen ist ja im Auftrag des Don zu Johnny gereist, mit klarem Auftrag. Der Don ist aber doch schon schwer verletzt im Krankenhaus. Hat er Hagen den Auftrag dann schon vor seiner Verletzung gegeben? Und hatte Johnny seinen Film schon abgedreht bevor der Don verletzt wurde??

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    ...
    Mit der zeitlichen Abfolge hab ich auch etwas meine Probleme. Denn Hagen ist ja im Auftrag des Don zu Johnny gereist, mit klarem Auftrag. Der Don ist aber doch schon schwer verletzt im Krankenhaus. Hat er Hagen den Auftrag dann schon vor seiner Verletzung gegeben? Und hatte Johnny seinen Film schon abgedreht bevor der Don verletzt wurde??


    :gruebel Gute Frage. Ich habe noch einmal nachgelesen, aber keine schlüssige Antwort finden können.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin