1. Verachte nicht den Tod
2. Rosa Mord
Nadja Quint wurde 1959 in Herford geboren. Sie lebt in Düsseldorf und arbeitet als Fachärztin für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Bevor sie sich dem Krimi widmete, veröffentlichte sie TV-Sketche, u.a. für die Serie »Sechserpack« (Sat1). »Verachte nicht den Tod« ist ihr Romandebut.
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Der zweite Fall für Evelyn Eick
Der Düsseldorfer Geschäftsmann und Schwulenrechtler Bernd Brook genießt hohes Ansehen für sein soziales Engagement. Eines Morgens liegt er erdrosselt im Park, den Mund voller rosa Farbe.
Dies ist nur einer von zwei ritualisierten Mordfällen an homosexuellen Männern, mit deren Ermittlung die Düsseldorfer Hauptkommissarin Evelyn Eick vollauf beschäftigt ist. Sie vermutet bereits eine Serie, hinter der ein geistesgestörter Täter steckt, doch ein dritter Mord, nach ähnlichem Ritual ausgeführt, passt plötzlich nicht mehr in das Schema.
Auch Evelyns Privatleben verläuft nicht ausschließlich harmonisch. Ihr Vater ist inzwischen verstorben, und ihre Beziehung mit Lars, dem Rechtsmediziner, wird von dessen Töchtern aus erster Ehe skeptisch betrachtet. Die beiden Teenager wünschen sich, dass ihre Eltern sich wieder versöhnen, und Evelyn fühlt ihre Liebe zu Lars bedroht.
Als Evelyn schließlich glaubt, ihre drei Kriminalfälle gelöst zu haben, hört das Morden trotzdem nicht auf, und langsam aber sicher deckt sie ein menschliches Drama auf, dessen Wurzeln bis in die Fünfziger Jahre zurück reichen.
ROSA MORD thematisiert die Grenzen der Toleranz zwischen Menschen mit unterschiedlichem Lebens ideal in ihrer Gier nach Geld, Macht und Liebe.
Ich habe den ersten und zweiten Teil praktisch in einem Zuge wie einen richtig dicken Krimi durchgelesen. Diesen zweiten Teil habe ich direkt drangehängt, weil mich hier die Thematik interessierte und ich wissen wollte, wie es generell und speziell von der Autorin umgesetzt wurde.
Ich nehme das Ende vorweg: Mir ist bis zum Ende die Ermittlungstruppe um Hauptkommissarin Eick nicht sympathisch genug geworden, als das ich einen weiteren Fall lesen würde. Sie legt ihren Figuren so ein paar Sprüche in den Mund, wo ich mir nur dachte, nee, Euch mag ich nicht.
Es gibt wieder eine Reihe von Logikfehlern, es gibt Probleme mit der continuity vom ersten Fall und auch hier ist die Hauptfigur (für mich) eher unsympathisch angelegt. Außerdem mixt sie sich keine Apfelsaftschorle mehr :-(. Was ihre Beziehung angeht, ist sie unglaublich weinerlich, wieder ist eine jüngere Kollegin selbstsicherer, sie bringt eigentlich keinem ihrer Mitmenschen Mitgefühl oder Sympathie entgegen. Das kann von der Autorin so gewollt sein oder die Figuren sind eben einfach so angelegt, dass sie für eine längere Serie nicht zu mir passen. Andere Leser sehen das vermutlich anders.
Der Schreibstil ist solide, nicht herausragend, die Ermittlungsarbeit in der Regel wieder eher langweilig. Diesmal ahnt man auch schon etwas früher, wer in den Mord involviert sein könnte.
Alles in allem etwas unrund. Und ich will auch nicht immer alles auf ein Lektorat abwälzen, aber ich glaube, hier hätte ein strengerer Blick von außen auf alles sehr geholfen.
Ich habe die Ausgabe für den Kindle gelesen, verlinke hier aber mal die Taschenbuchausgabe. Ich gebe gute 6 Punkte.
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