Jo Kramer - Der Neurosenkavalier
Inhalt:
Alex ist erfolgreich. Alex ist attraktiv. Alex liegt die Frauen. Doch dann stellt er auf einmal fest, dass all seine Freunde sesshaft werden, heiraten, Kinder zeugen. - Und er?
An seinem 38. Geburtstag schließt er eine Wette ab: Innerhalb eines Jahres muss er die Frau fürs Leben finden und sie heiraten.
Leichter gesagt als getan, denn die Frauen haben nicht gerade auf Alex gewartet...
Meine Meinung:
Man lernt die beiden Protagonisten des Buchs schnell kennen, weil die Kapitel nahezu im Wechsel der beiden (Mann / Frau) erzählt werden und man am Anfang das Ende noch nicht kennt. Garniert wird die Geschichte mit einem Verwirrspielchen, bei dem man als Leser den Durchblick hat, den die Protagonisten sich erst "erarbeiten" müssen.
Leider fand ich die Hauptgeschichte nicht annähernd so schön, wie die Liebesgeschichte der Nebencharaktere, nämlich der von Alex' Vermieterin Frau Dornbach mit einem französischen Musiker - ich drücke das absichtlich so aus, um nicht zu viel zu verraten, was gar nicht so einfach ist, weil alles ein bisschen miteinander zusammenhängt.
Das Buch verlor sich für mich in teilweise zu ausfürlichen Schilderungen und hatte seine Stärke - für mich - ganz klar in den Dialogen. Da war es auch egal, ob Alex gerade mit seinem überaus lustigen Freundeskreis oder Serdar (mein heimlicher Favorit in dem Buch) sprach.
Die Charaktere haben fast alle mehr oder minder beruflich mit Musik zu tun, wobei durch den Bezug darauf einige ganz schöne Szenen dabei waren.
Abgesehen von der Liebesgeschichte um Frau Dornbach kam für mich aber nie der Moment, dass da der Funke übersprang. Da dies für mich die Geschichte noch rausgerissen hat:
7 Punkte.