Titel im Original: Passer l´hiver
Kurzbeschreibung:
Die preisgekrönten Geschichten von Olivier Adam erzählen von einsamen Schwärmern, die eine Gemeinsamkeit haben: den vagen Traum vom Familienglück. Ein junger Vater erfährt vom Tod eines Fernsehstars seiner Kindheit. Ein Taxifahrer kutschiert eine einsame Japanerin durch die Nacht. Eine Säuglingsschwester trauert um den Verlust des eigenen Kindes … Ein literarisches Ereignis voller Emotionen, Wehmut und Wärme.
Meine Meinung:
9 Erzählungen sind in diesem Sammelband auf knapp 160 Seiten versammelt. Allen gemein ist, daß sie im Winter angesiedelt sind und es jeweils einen Ich-Erzähler bzw. Ich-Erzählerin gibt.
Adam schreibt schnörkellos, präzise und knapp, vieles wird nur kurz angedeutet und ist dem Leser doch völlig klar. Nicht nur vom Schreibstil her, sondern auch von der Atmosphäre der Geschichten mit ihrer Wehmut und Melancholie und vom pfleglichen Umgang mit den Figuren erinnerten mich die Kurzgeschichten stark an Peter Stamm.
Man wünscht den Figuren, daß sich für sie alles zum Guten oder doch zumindest zum Besseren wenden möge und nimmt Anteil an ihrem Schicksal.
Ein wenig irritiert hat mich anfangs, daß bei den einzelnen Erzählungen nicht immer gleich klar ist, ob hier nun eine Frau oder ein Mann erzählt, doch das klärt sich stets auf im Verlauf der Geschichte.
Ich habe diese Kurzgeschichtensammlung gerne gelesen, auch wenn ich die einzelnen short stories fast zu kurz bemessen finde (im Schnitt 20 Seiten), andererseits verliert Adam kein Wort zuviel und bringt doch die Handlung auf den Punkt.