Hannah Harrington: Speechless - Sprachlos (12 - 16 Jahre)

  • Inhalt:


    „Neuigkeiten verbreiten, über andere reden - Gossip-Girl Chelsea liebt es. Als sie auf einer Party Zeugin einer intimen Situation wird, erzählt sie natürlich allen davon. Mit schrecklichen Folgen: Ihr Freund Noah wird so zusammengeschlagen, dass er im Koma landet; die Polizei ermittelt, und Chelsea wird von allen gemieden. Um ihren Fehler nicht zu wiederholen, legt sie ein Schweigegelübde ab, genau wie der buddhistische Mönch, über den sie gelesen hat. Einen Monat will sie schweigen, in der Schule und zu Hause. Manche hassen sie dafür - aber plötzlich öffnen sich in ihrer stillen Welt Türen: zu einem wunderbaren Jungen, zu Menschen, die ihr verzeihen könnten. Vorausgesetzt, sie kann sich selbst verzeihen.“
    (Quelle: http://www.mira-taschenbuch.de…iss/speechless-sprachlos/)


    Chelsea gehört zu den beliebten Mädchen an ihrer Highschool. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Kristen verbreitet sie allen möglichen Klatsch und Tratsch, ohne dabei Rücksicht auf andere zu nehmen.


    Als sie auf einer Party eine interessante, aber sehr intime Situation beobachtet, will sie sich in den Mittelpunkt spielen und erzählt allen sofort davon … mit folgenschweren Folgen: Noah, ihr Mitschüler wird krankenhausreif geschlagen.


    Chelsea ist schockiert und entscheidet sich endlich dazu, das Richtige zu tun: Sie verrät die Täter. Doch damit katapultiert sie sich ins Aus, denn jetzt steht SIE ganz oben auf der Abschussliste. Aber das macht Chelsea weniger aus, als die Schuldgefühle, die sie quälen und so legt sie ein Schweigegelübde ab.


    Doch auch das hat ungeahnte Folgen: Denn von da ab, nimmt Chelsea ihre Umgebung ganz anders wahr und erfährt nicht nur mehr über ihre Familie und ihre Mitschüler, sondern auch über sich selbst … .


    Meine Meinung:


    Zu Beginn des Buches lernt man Chelsea und ihre beste Freundin Kristen kennen, wobei ich gestehen muss, dass mir die beiden Mädchen überhaupt nicht sympathisch waren. Ihre Welt scheint aus Klamotten, Make-up, Partys und Klatsch und Tratsch zu bestehen. Für die Gefühle anderer scheinen sie sich weniger zu interessieren, einzig, dass sie im Mittelpunkt stehen und bekommen, was sie wollen, scheint das Wichtigste für sie zu sein.


    Doch als Noah verletzt wird und Chelsea sich die Mitschuld daran gibt, scheint sich in dem Mädchen etwas zu verändern. Sie scheint endlich aufzuwachen und entscheidet sich dafür, das Richtige zu tun. Ab da hatte das Mädchen endlich meinen Respekt und wurde mir sympathischer. Doch was danach passiert hat mich ehrlich schockiert: Chelseas Freunde und Mitschüler halten zu den beiden Tätern und meiden und schikanieren das Mädchen. Plötzlich steht die Jugendliche auf der anderen Seite und erfährt an eigener Haut, was es heißt, Opfer fieser Attacken zu sein. Diese Tatsache zeigt, dass es nicht immer einfach ist, das Richtige zu tun und dass das Leben nicht immer gerecht ist.


    Ich fand es wirklich sehr schön, dass es für Chelsea nicht das Wichtigste ist, dass sie jetzt schikaniert wird, sondern ihr Hauptthema sind die Schuldgefühle. Im Gegensatz zu den wahren Tätern und Zuschauern, beschäftigt sie sich mit ihrer Rolle an dem Geschehen und zieht ihre eigenen Konsequenzen aus der Situation: Sie legt sich selbst eine Schweigegelübde auf. Ich fand es wirklich erstaunlich, dass das junge Mädchen es tatsächlich schafft, kein Wort zu sprechen. Selbst in den schwierigsten Situationen hält sie an ihrem Entschluss fest und kämpft sich weiter durch. Ein wirklich erstaunliches, starkes Mädchen, das ab da meinen ganzen Respekt verdient hatte. Der Autorin Hannah Harrington gelingt es wirklich sehr gut, Chelseas Entwicklung darzustellen, wie sie mit sich selbst kämpft und schließlich an ihrer Situation wächst.


    Das Hauptthema jedoch liegt ganz klar beim Mobbing. Frau Harrington zeigt die Folgen davon klar auf, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen oder etwas zu beschönigen. Eines wird nur allzu deutlich: Niemand ist sicher davor Opfer zu werden, doch es ist trotzdem wichtig, nicht einfach wegzusehen. Diese Botschaft hat mir eine richtige Gänsehaut über den Rücken gejagt und mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Ein Thema, das leider allzu aktuell ist und deswegen sicher an jeder Schule Platz finden sollte.


    Der Schreibstil der Autorin ist dabei leicht verständlich und die Geschichte wird so erzählt, dass man einfach nicht mehr aufhören kann zu lesen, weil man unbedingt wissen möchte, ob es für Chelsea doch noch ein gutes Ende nimmt. Durch die lockere, unverkrampfte Sprache ist dieses Buch genau auf die Zielgruppe der Jugendlichen zugeschnitten.


    Fazit:


    Dieses Buch lässt einen wirklich sprachlos zurück, denn es zeigt schonungslos die Folgen von Mobbing auf und die Auswirkungen auf das Leben junger Menschen. Die Autorin Hannah Harrington legt dabei viel Herzblut in ihre Protagonistin Chelsea und bringt den Leser dazu, sich seine eigenen Gedanken zu diesem Thema zu machen.


    Ein wirklich starkes Buch, das in jede Schule gehört und auf jeden Fall Höchstwertung verdient hat.


    Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

  • "Geheimnisse für mich zu behalten, ist nicht mein Spezialgebiet. "(Erster Satz)
    Früher war Chelsea nur irgendjemand, aber nun ist sie mit Kristen, dem beliebtesten Mädchen der Schule befreundet, und steht nun ebenfalls im Mittelpunkt. Es gibt nur eine Sache die Chelsea schwer fällt: Ihre Klappe zu halten. Und so plaudert sie ein Geheimnis aus, welches ungeahnte Folgen für eine andere Person hat.
    Sie erkennt ihren Fehler und entschließt sich ein Schweigegelübde abzulegen, welches ihr Leben nach und nach entwirrt, ihr aber neue Möglichkeiten eröffnet.


    Meinung:
    Durch den jugendlichen Schreibstil, der wirklich passend zu der Protagonistin gewählt wurde, fand ich ziemlich schnell in das Buch und die Seiten flossen von Beginn an nur so dahin. Durch die ebenfalls gut gewählte Perspektive, durch die man direkt in die Gedanken von Chelsea einblicken kann, lernte ich die Protagonistin ziemlich schnell kennen und lieben, obwohl sie zu Beginn ein ziemlich Ekel war, und das sage ich, obwohl auch ich nicht gerade ein Engel bin. Aber sie dachte nicht einmal nach, bevor sie ihren Mund öffnete und jemanden verletzte und dem Leser war klar, dass ihr Verhalten früher oder später Konsequenzen haben würde, wie bei so vielen Mobbern. Aber ein Punkt an ihrem Charakter hat mir von Anfang an gefallen, denn sie gab nie viel Wert auf die Meinung von anderen. Natürlich ist das nicht immer gut, aber meiner Meinung nach sollte man nicht versuchen es immer allen Recht zu machen, weshalb man manchmal die Meinung anderer übergehen muss.
    Über Kristen habe ich zu Beginn nicht so viel nachgedacht, aber ich merkte schnell, dass Chelsea sich sehr verbiegt, damit Kristen sie akzeptiert und weiter mit ihr befreundet ist. So begann sich ihre Fassade Stück für Stück zu bröckeln und schon bald sah man dann die echte Kristen, die vor nichts zurückscheut, wie eben das Klischee von beliebten Mädchen.
    Asha, Sam und Noah dagegen waren das komplette Gegenteil, denn sie waren aufgeschlossen, liebenswert und weltoffen. Deswegen sind sie auch, vor allem Asha, trotz der Ereignisse auf Chelsea zugegangen und haben ihr eine Chance gegeben, auch wenn die ganze Schule sie gehasst hat. Wegen diesen Personen habe ich die ganze Zeit gehofft, dass Chelsea sich wirklich ändern will und diese Menschen nicht enttäuscht, denn sie haben es wirklich nicht verdient. Es gab aber auch viele andere tolle Charaktere mit vielen Facetten.
    Aber allem voran hat mir die Idee der Autorin gefallen, denn sie machte ein Schweigegelübde, etwas, dass man nie in einem Jugendbuch vermuten würde, zu einem Jugendbuchthema und sie hat mich damit wirklich überrascht. Denn dieses Gelübde öffnete Chelsea eine neue Welt in der sie begann über ihre Taten nachzudenken und psychologische und philosophische Hintergründe mit einzubauen, was sie in ein ganz anderes Licht rückte. So wurden für sich auch ganz neue Dinge bedeutend. Natürlich war diese Zeit auch sehr hart für sie, aber sie hat sich trotz Schikanen nie unterkriegen lassen und ihr Gelübde für nichts sinnloses gleich wieder gebrochen.
    Hannah Harrington hat mich mit ihrem Jugendbuch vor allem zur Weihnachtszeit zum nachdenken gebracht und mir auch Dinge gezeigt, die schnell in Vergessenheit geraten.
    Meiner Meinung nach ist auch der Handlungsverlauf toll gestalten worden und verliert sich nicht in Geschwafel. So konnte mich auch das Ende überzeugen, in dem Chelsea sich selbst sozusagen den letzten Schliff gibt.


    Fazit:
    Wer ein besinnliches Buch, das zum nachdenken anregt, sucht aber auf eine schwere Geschichte verzichten muss, ist hier genau richtig. Denn das Buch bietet neben dem großen Denkanreiz auch eine durchdachte Handlung mit einem klaren roten Faden. Außerdem greift die Autorin hier in eine ganz neue Richtung und beweist, dass es noch immer Themen gibt, die einen in diesem Genre überraschen können.
    Deshalb kann ich das Buch eigentlich jedem empfehlen, der etwas sucht, was tiefgreifend , aber dennoch ein Jugenbuch, ist.


    Hier* findet ihr die ganze Rezension.