Inhalt:
„Neuigkeiten verbreiten, über andere reden - Gossip-Girl Chelsea liebt es. Als sie auf einer Party Zeugin einer intimen Situation wird, erzählt sie natürlich allen davon. Mit schrecklichen Folgen: Ihr Freund Noah wird so zusammengeschlagen, dass er im Koma landet; die Polizei ermittelt, und Chelsea wird von allen gemieden. Um ihren Fehler nicht zu wiederholen, legt sie ein Schweigegelübde ab, genau wie der buddhistische Mönch, über den sie gelesen hat. Einen Monat will sie schweigen, in der Schule und zu Hause. Manche hassen sie dafür - aber plötzlich öffnen sich in ihrer stillen Welt Türen: zu einem wunderbaren Jungen, zu Menschen, die ihr verzeihen könnten. Vorausgesetzt, sie kann sich selbst verzeihen.“
(Quelle: http://www.mira-taschenbuch.de…iss/speechless-sprachlos/)
Chelsea gehört zu den beliebten Mädchen an ihrer Highschool. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Kristen verbreitet sie allen möglichen Klatsch und Tratsch, ohne dabei Rücksicht auf andere zu nehmen.
Als sie auf einer Party eine interessante, aber sehr intime Situation beobachtet, will sie sich in den Mittelpunkt spielen und erzählt allen sofort davon … mit folgenschweren Folgen: Noah, ihr Mitschüler wird krankenhausreif geschlagen.
Chelsea ist schockiert und entscheidet sich endlich dazu, das Richtige zu tun: Sie verrät die Täter. Doch damit katapultiert sie sich ins Aus, denn jetzt steht SIE ganz oben auf der Abschussliste. Aber das macht Chelsea weniger aus, als die Schuldgefühle, die sie quälen und so legt sie ein Schweigegelübde ab.
Doch auch das hat ungeahnte Folgen: Denn von da ab, nimmt Chelsea ihre Umgebung ganz anders wahr und erfährt nicht nur mehr über ihre Familie und ihre Mitschüler, sondern auch über sich selbst … .
Meine Meinung:
Zu Beginn des Buches lernt man Chelsea und ihre beste Freundin Kristen kennen, wobei ich gestehen muss, dass mir die beiden Mädchen überhaupt nicht sympathisch waren. Ihre Welt scheint aus Klamotten, Make-up, Partys und Klatsch und Tratsch zu bestehen. Für die Gefühle anderer scheinen sie sich weniger zu interessieren, einzig, dass sie im Mittelpunkt stehen und bekommen, was sie wollen, scheint das Wichtigste für sie zu sein.
Doch als Noah verletzt wird und Chelsea sich die Mitschuld daran gibt, scheint sich in dem Mädchen etwas zu verändern. Sie scheint endlich aufzuwachen und entscheidet sich dafür, das Richtige zu tun. Ab da hatte das Mädchen endlich meinen Respekt und wurde mir sympathischer. Doch was danach passiert hat mich ehrlich schockiert: Chelseas Freunde und Mitschüler halten zu den beiden Tätern und meiden und schikanieren das Mädchen. Plötzlich steht die Jugendliche auf der anderen Seite und erfährt an eigener Haut, was es heißt, Opfer fieser Attacken zu sein. Diese Tatsache zeigt, dass es nicht immer einfach ist, das Richtige zu tun und dass das Leben nicht immer gerecht ist.
Ich fand es wirklich sehr schön, dass es für Chelsea nicht das Wichtigste ist, dass sie jetzt schikaniert wird, sondern ihr Hauptthema sind die Schuldgefühle. Im Gegensatz zu den wahren Tätern und Zuschauern, beschäftigt sie sich mit ihrer Rolle an dem Geschehen und zieht ihre eigenen Konsequenzen aus der Situation: Sie legt sich selbst eine Schweigegelübde auf. Ich fand es wirklich erstaunlich, dass das junge Mädchen es tatsächlich schafft, kein Wort zu sprechen. Selbst in den schwierigsten Situationen hält sie an ihrem Entschluss fest und kämpft sich weiter durch. Ein wirklich erstaunliches, starkes Mädchen, das ab da meinen ganzen Respekt verdient hatte. Der Autorin Hannah Harrington gelingt es wirklich sehr gut, Chelseas Entwicklung darzustellen, wie sie mit sich selbst kämpft und schließlich an ihrer Situation wächst.
Das Hauptthema jedoch liegt ganz klar beim Mobbing. Frau Harrington zeigt die Folgen davon klar auf, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen oder etwas zu beschönigen. Eines wird nur allzu deutlich: Niemand ist sicher davor Opfer zu werden, doch es ist trotzdem wichtig, nicht einfach wegzusehen. Diese Botschaft hat mir eine richtige Gänsehaut über den Rücken gejagt und mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Ein Thema, das leider allzu aktuell ist und deswegen sicher an jeder Schule Platz finden sollte.
Der Schreibstil der Autorin ist dabei leicht verständlich und die Geschichte wird so erzählt, dass man einfach nicht mehr aufhören kann zu lesen, weil man unbedingt wissen möchte, ob es für Chelsea doch noch ein gutes Ende nimmt. Durch die lockere, unverkrampfte Sprache ist dieses Buch genau auf die Zielgruppe der Jugendlichen zugeschnitten.
Fazit:
Dieses Buch lässt einen wirklich sprachlos zurück, denn es zeigt schonungslos die Folgen von Mobbing auf und die Auswirkungen auf das Leben junger Menschen. Die Autorin Hannah Harrington legt dabei viel Herzblut in ihre Protagonistin Chelsea und bringt den Leser dazu, sich seine eigenen Gedanken zu diesem Thema zu machen.
Ein wirklich starkes Buch, das in jede Schule gehört und auf jeden Fall Höchstwertung verdient hat.
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.