Autor
"Carrie", "The Shining", "Misery" - es gibt wohl nur wenige Leser oder Kinogänger, die nicht zumindest eine dieser drei Horrorgeschichten von Stephen King kennen. Einen internationalen Bestseller nach dem anderen legt der 1947 in Maine geborene Autor vor. Und nicht wenige davon wurden auch erfolgreich verfilmt. So spektakulär die Geschichten sind, so bürgerlich klingt Kings Werdegang. Nach Schule, Universität und früher Heirat arbeitete er zunächst als Englischlehrer. Seiner Passion fürs Schreiben ging er abends und am Wochenende nach, bis ihm der Erfolg seiner ersten großen Geschichte, "Carrie", erlaubte, ausschließlich als Schriftsteller zu leben. Der Rest ist Legende. King hat drei Kinder und bereits mehrere Enkelkinder und lebt mit seiner Frau Tabitha in Maine und Florida.
Sprecher:
David Nathan, die deutsche Stimme von Christian Bale, Johnny Depp u.a., ist einer der gefragtesten Hörbuchsprecher. Mit seiner dunklen Stimme ist er der ideale Sprecher für die Romane von Stephen King. Er hat bereits zahlreiche Hörbücher des „Meisters” gelesen, zuletzt „Der Anschlag”, „Wind” und „Joyland”.
Kurbeschreibung / Klappentext
Auf Amerikas Highways ist eine mörderische Sekte unterwegs. Sie hat es auf Kinder abgesehen, die das Shining haben. Stephen King kehrt zu den Figuren und Szenerien eines seiner berühmtesten Romane zurück: Der Dreirad fahrende kleine Danny, der im Hotel Overlook so unter seinem besessenen Vater hat leiden müssen, ist erwachsen geworden. Aber die Vergangenheit lässt ihn nicht los, und wieder gerät er in einen Kampf zwischen Gut und Böse. Die zwölfjährige Abra hat das Shining. Kann er sie retten?
Nur mühevoll kann Dan Torrance die Schrecken verarbeiten, die er als kleines Kind im Hotel Overlook erlitten hat. Obendrein hat er die Suchtkrankheit seines besessenen Vaters geerbt und nimmt daher fleißig an Treffen der Anonymen Alkoholiker teil. Seine paranormalen Fähigkeiten – das Shining – setzt er nun in seinem Beruf ein: In einem Hospiz spendet er Sterbenden in ihren letzten Stunden Trost. Man nennt ihn liebevoll Doctor Sleep. Währenddessen ist in ganz Amerika eine Sekte auf der Suche nach ihrem Lebenselixier unterwegs. Ihre Mitglieder sehen so unscheinbar aus wie der landläufige Tourist – Ruheständler in Polyesterkleidung, die in ihr Wohnmobil vernarrt sind. Aber sie sind nahezu unsterblich, wenn sie sich vom letzten Lebenshauch jener Menschen ernähren, die das Shining besitzen. Das Mädchen Abra Stone besitzt es im Übermaß und gerät ins Visier der mörderischen Sekte. Um sie zu retten, weckt Dan die tief in ihm schlummernden Dämonen und ruft sie in einen alles entscheidenden Kampf.
Meine Meinung:
Ich liebe David Nathan als Sprecher von Kins Hörbüchern, seit einigen Jahren höre ich daher die Bücher von Stephen King lieber, als das ich sie lese. Selten werde ich hier enttäuscht, sowohl Text als auch sprecherische Umsetzung stimmen hier immer zu 100%. So bot auch Doktor Sleep als Kings neustes Werk als gesprochenes Buch von David Nathan für mich keine wirklichen Überraschungen. Die Betonungen sind passend, die Stimmlage treffend und die Stimmung kommt dank Nathans unglaublichen Lesetalentes wirklich gut rüber.
Die Geschichte ist die Fortsetzung von Kings Shinning, welches ich vor Jahren las und an das die Erinnerung nur noch rudimentär vorhanden war. Trotzdem fand ich mir hier rasch in der Geschichte zurecht. Spannend wird hier von einem Meister der Erzählkunst und des Horrors genau das erzeugt, Horror. Leider verlagert er sich ab dem Mittelteil des Buches etwas zu sehr darauf die Gefühlsebenen der Charaktere wieder zu geben, so daß dieser leichte Grusel, den ich so schätze, wenn er unheimliche Begebenheiten mit lebenden Toten schildert, etwas nachläßt, stattdessen wird der Leser jedoch von einer Spannung erfaßt, so daß dies nicht weiter tragisch ist.
Dabei greift King hier auf seine altbewährten Vorstellungen vom Menschlichen Geist zurück, Dan hat in seinem Kopf Schließkassetten, Rose durchsucht Schubladen im Geist von Abra, durch diese Hinweise webt er locker Erinnerungen an frühere Werke, wie Es oder Dreamcatcher in die Erzählung ein und der Leser freut sich, wenn er die Motive wieder erkennt, ich hab es zumindest getan.
Natürlich erfindet King hier nicht das Rad neu und Kingkenner wissen sehr bald, wie und was hier ablaufen wird, das ändert aber nichts daran, daß es unheimlich spannende und gute Unterhaltung war, die mir hier geboten wurde und die mir wirklich große Freude bereitet hat.