Heute möchte ich mal zwei kurze Geschichten von Martha Grimes vorstellen, bei denen es sich nicht um Krimis handelt:
a) Wenn die Mausefalle schließt
Edith, eine Frau in mittleren Jahren, die nach dem Tod ihrer Mutter ein zurückgezogenes, von ewig gleicher Routine bestimmtes Leben führt, lernt einen bekannten Schauspieler kennen. Ihr Alltag erhält dadurch einen neuen Lichtblick, den fortan treffen sich die beiden regelmäßig zum Tee. Edith realisiert die Eintönigkeit ihres bisherigen Lebens durch die für sie positive Veränderung. Doch bleibt ihr eine weitere Überraschung nicht erspart...
b) Der Zug fährt ab
Auch in dieser Geschichte führt eine Frau ein monotones Leben, das lediglich durch regelmäßige Treffen mit einem Reiseschriftsteller Abwechslung erhält. Beide gehen sich im Grunde auf die Nerven und die Frau fragt sich mehr als einmal, warum sie beide an der Gewohnheit, sich zu sehen, überhaupt festhalten. Bis schließlich am Ende die Routine durch unvorhergesehene Ereignisse einen Knacks erhält...
a) hat mir persönlich besser gefallen als b). Natürlich erwartete ich zwei Kriminalgeschichten von Martha Grimes, wenn man sich jedoch darauf einlässt, dass dem nicht so ist, kann man sich durchaus damit anfreunden. Gerade Ediths Charakter und Vorstellungen sind gut dargestellt, man kann es richtig nachvollziehen.
b) finde ich eher langweilig. Es stört mich schon, dass die Personen keine Namen erhalten und allenfalls von "Er" und "Sie" die Rede ist. Allerdings wird gerade durch die Langweiligkeit die Ereignislosigkeit von "ihrem" Leben gut rübergebracht, mag also beabsichtigt sein. Wenn ich b) trotz meiner mangelnden Begeisterung auch vorstelle, dann deshalb, weil beide Erzählungen in dem mir vorliegenden Band veröffentlicht sind.
Viel Spaß.
Hundefreund