'Ein Sommernachtstraum' - 3. Aufzug

  • 3. Aufzug, 1. Szene


    Die kleine Theaterrunde mit den lustigen Namen ( Squenz, Zettel, Schnock, Flaut, Schnauz und Schlucker) tritt zusammen auf.


    Sie diskutieren das Theaterstück, und dass man die vorgesehene Todesszene dem weiblichen Publikum ja nicht zumuten könne. Und auch ein Löwe wäre viel zu furchterregend. Sie beratschlagen, dass ein Prologus im Vornherein ankündigen solle, dass es sich um keine echte Tötung und keinen echten Löwen handle. Auch das Bühnenbild wird ausführlich besprochen.


    Da kommt Droll dazu und als er erkennt, dass ein Theaterstück geprobt wird, will er zuhören oder am besten auch noch gleich mitspielen. Die Darsteller proben ihre Texte und Droll kostümiert währenddessen Zettel alias Pyramus als Esel.


    Als die anderen den Esel sehen, erschrecken sie sich und laufen aufgeregt davon.


    Nun erwacht Titania und verliebt sich beim Anblick Zettels augenblicklich in die Eselsgestalt.


    Zettels Erwiderung auf ihr Liebesgeständnis finde ich sehr lustig – und eigentlich auch durchaus zeitgemäß und wahr J - er sagt nämlich:


    „Mich dünkt, Madame, sie könnten dazu nicht viel Ursache haben. Und doch, die Wahrheit zu sagen, halten Vernunft und Liebe heutzutage nicht viel Gemeinschaft.“


    Titania lässt sich nicht davon abbringen, ruft ihre Elfen herbei und beauftragt die Wesen, ihrem Angebeteten zu huldigen und ihm köstlichste Früchte und Wohltaten zu erbringen.


    3. Aufzug, 2. Szene


    Oberon fragt sich, ob Titania bereits erwacht und wen sie wohl erblickt hat. Droll erstattet Bericht.


    Dann erscheinen Demetrius und Hermia. Doch während Oberon den Athener wiedererkennt, stellt Droll fest, dass dies nicht der Mann ist, dem er die Tropfen gab.


    Hermia ist überzeugt davon, dass Demetrius ihren Lysander umgebracht haben muss, da er nicht mehr da war, als sie erwachte.


    Doch soviel Demetrius dies auch dementiert, sie bleibt bei ihrer Überzeugung und bezeichnet ihn als schlimmer als die giftigste Natter.


    Demetrius hofft etwas Schlaf zu finden und legt sich hin.


    Währenddessen schickt Oberon Droll los, um die arme Helena zu finden und sie schnellstens zu ihm zu bringen.


    Lysander und Helena erscheinen, Lysander beteuert immer noch seine Liebe, doch Helena glaubt ihm nicht.


    Nun erwacht Demetrius und säuselt ebenfalls vom Zauber betört tausend Liebesschwüre gegenüber Helena.


    Helena beschimpft die Männer, wie sie so eine arme Frau auch noch verhöhnen und verspotten können!


    Nun beginnen die beiden Verehrer sich gegenseitig die Liebe Hermias anzudrehen, im Tausch gegen die nun begehrte Helena.


    Dann kommt auch noch Hermia dazu! Hermia kann Lysander nicht glauben, dass er nun Helena liebe, und Helena denkt, Hermia gehöre auch zu den Verschwörern! Entrüstet erinnert sie an die tiefe langjährige Freundschaft, die Hermia und sie verband.


    Nun kommt es zu einem richtigen Zickenkrieg – Hermia und Helena sticheln und beschimpfen sich, vergleichen sich und Hermia schiebt es auf Helenas bessere Figur, dass die Männer plötzlich ihr nachlaufen, statt ihr selbst. – Unglaublich, dass Frauen schon damals genauso dachten!! ;-)


    Hermia will auf Helena losgehen und Helena bittet um der Männer Beistand und Schutz.


    Die Männer verteidigen nun vehement Helena und wollen untereinander ausmachen, wer ein Recht auf sie hätte und verschwinden.


    Helena läuft ebenfalls davon, Hermia folgt ihr.


    Oberon schimpft mit Droll, doch dieser rechtfertigt sich und findets auch noch lustig!


    Oberon schickt Droll los, er soll Lysander und Demetrius in die Irre führen, damit sie sich aus den Augen verlieren und ermüden. Dann soll er Lysander wieder mit dem Saft behandeln, damit der Zauber rückgängig gemacht wird.


    Er selbst will inzwischen zu Titania und von ihr das Kind holen, und sie dann ebenfalls wieder entzaubern.


    Sie müssen sich aber beeilen, da nun schon bald die Morgendämmerung kommt.


    Glücklicherweise findet Droll tatsächlich alle vier, die sich alle ermattet auf die Wiese zum Schlafen begeben.


    Er träufelt wieder Saft auf Lysanders Augen und murmelt einen Zauberspruch, nachdem jeder Topf seinen Deckel finden solle!


    Daher stammt dann wohl auch der heute noch bekannte Spruch!!!

  • Ich habe das Stück mal im Theater gesehen und erinnere mich, dass die Geschichte mit Titania und dem Esel ein Knaller war. :lache


    Ansonsten ist dem eigentlich nichts hinzuzufügen. Männer und Frauen haben sich in den grundsätzlichen Sachen nicht geändert, denk ich. Eifersucht und Intrigen sind meistens noch auf Steinzeitniveau ;-).

  • So jetzt habe ich den 3. Akt auch fertig gelesen.
    Je länger ich das Buch lese um so besser gefällt es mir und um so leichter fällt es mir das Englisch zu verstehen! :-)


    Die Szenen mit den Handwerkern und wie sie das Stück proben finde ich immer besonders lustig! Und das sich dann Titania in den Esel verliebt, und wie Zettel dann mit den Elfen spricht ist einfach herrlich!!


    Und dann verlieben sich beide Herren, Demetrius und Lysander, nachdem sie mit dem Zauberglanz bestäubt worden sind, natürlich in Helena, die ihrem Glück nun von beiden umworben zu werden gar nicht glauben mag!!
    Ich bin ja froh, dass es im Wirklichen Leben so einen Liebeszauber nicht gibt !! Ich fände die Vorstellung so verhext zu werde gar nicht schön! Wie schnell sich die wahre Liebe von Lysander zu Hermia in nichts auflöst und er stattdessen Helena begeehrt...
    Ich hoffe ja sehr auf ein glückliches Ende für alle Beteiligten!

  • Hier geht aj wirklich alles komplett durcheinander. Tja, man soll eben der Liebe nicht ins Handwerk pfuschen...Von wegen Blümchensaft mal in dieses Auge, mal in jenes... :nono


    Zitat

    Original von Groupie
    Ich habe das Stück mal im Theater gesehen und erinnere mich, dass die Geschichte mit Titania und dem Esel ein Knaller war. :lache


    Es geht ja auch immer alles sehr schnell im Stück, und plötzlich ist es nicht mehr ein Eselskopf unter dem Arm, sondern der Kerl ist wirklich verwandelt. Da schwirrt einem der Kopf :wow


    Zitat

    Ansonsten ist dem eigentlich nichts hinzuzufügen. Männer und Frauen haben sich in den grundsätzlichen Sachen nicht geändert, denk ich. Eifersucht und Intrigen sind meistens noch auf Steinzeitniveau ;-).


    Du meintest zeitlos :chen

  • Völlig vergessen:


    Die Handwerker machen sich ja unheimlich viele Gedanken darüber, was die weiblichen Zuschauer erschrecken oder schockieren könnte :grin
    Dabei müssen sie nicht mal ein Theater füllen, wie es Shakespeare musste, um sein Brot zu verdienen. Die Konkurrenz war immer groß, und das Publikum verlangte nach Unterhaltung und Neuigkeiten.

  • Habe leider noch keine Inszenierung von diesem Stück gesehen...aber die Szene, in der Helena sich von Demetrius und Lysander auf den Arm genommen fühlt und dann auch noch Hermia eingreift, kann ich mir ziemlich gut vorstellen - sie ist einfach klasse geschrieben. Die Sprache wird, finde ich, auch immer besser, vor allem bei Puck (an die Übersetzung "Droll" kann ich mich nicht gewöhnen, tut mir Leid):


    "My fairy lord, this must be done with haste,
    For night's swift dragons cut the clouds full fast
    [...]
    They wilfully themselves exil'd from light,
    And must for aye consort with black-brow'd night."

  • Die Sache mit dem Esel ist wirklich toll! Und im Theater hat sie mir auch sehr gut gefallen.


    Puck gefällt mir auch sehr gut! Und die Verse werden wirklich immer besser.


    Die Szene, in der die beiden Herren hinter Helena her sind war auch sehr gut geschrieben. Hermia tat mir richtig leid - die Arme hat hier unter den Herren und deren wechselnen Launen zu leiden. :wave

  • Zitat

    Original von Tokala
    Helena ist allerdings auch ziemlich arm dran...sie hält das Ganze ja für einen Witz und da sie Demetrius wirklich sehr gern hat, muss sie das besonders treffen.
    :umschau


    :write
    Das sehe ich auch so. Sie hat mir richtig leid getan. Sie muss sich ja mehr als veräppelt gefühlt haben. Obwohl sie das für ihren Verrat ja auch ein kleines bißchen verdient hat.
    Es muss großartig sein, dieses Stück auf der Bühne zu sehen.

  • Das Stück würde ich auch zu gerne mal im Theater sehen, vor allem die Szene mit dem Eselskopf, die fand ich schon beim Lesen total witzig, genauso wie die Gedanken, die sich die Schauspieltruppe um das zartbesaitete weibliche Publikum macht.


    Helena und Hermia, die können einem wirklich beide leid tun.

  • Der Sommernachtstraum wird nächstes Jahr im Sommer in Oberammergau auf der Freilichtbühne aufgeführt. Vielleicht schaff ichs ja dahin. Das mit dem Esel würd ich zu gerne einmal live aufgeführt sehen. :grin

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Oh man, was für ein Durcheinander!!! In dem Abschnitt geht's ja drunter und drüber, kein Wunder, dass ich ewig dafür gebraucht habe!

    Zitat

    Original von Rouge
    Wie schnell sich die wahre Liebe von Lysander zu Hermia in nichts auflöst und er stattdessen Helena begehrt...
    Ich hoffe ja sehr auf ein glückliches Ende für alle Beteiligten!


    Diese extreme Wandlung von Lysander fand ich auch sehr bedenklich! Er verabscheut Hermia ja geradezu und was er ihr alles für Ausdrücke an den Kopf schmeißt! :schlaeger Gut, es ist natürlich alles auf den Liebeszauber zurückzuführen, aber trotzdem! Momentan wünsche ich mir kein "glückliches" Ende, sondern dass die beiden Machos alleine dastehen.


    Arme, arme Hermia, sie muss sich ja nicht mehr auskennen! Helena tut mir dagegen nicht so sehr leid, sie ist ja zumindest teilweise an dem Schlamassel schuld. Und sie hat ja, was sie wollte, nämlich die Liebe Demetrius.


    Die Szene mit den Laienschauspielern ist toll, allerdings musste ich recht oft nachschauen, wer jetzt eigentlich wer ist. Liegt aber auch daran, dass ich diesen Akt auf bestimmt fünf Etappen gelesen habe und ein aufs andere Mal nicht mehr wusste, wer was nun eigentlich tut. Deswegen habe ich zunächst auch gar nicht mitgekriegt, dass Zettel wirklich einen Eselskopf bekommen hat. Irgendwann ist mir das dann aber doch klargeworden.


    Zitat

    Original von Belle Affaire


    Zettels Erwiderung auf ihr Liebesgeständnis finde ich sehr lustig – und eigentlich auch durchaus zeitgemäß und wahr - er sagt nämlich:


    „Mich dünkt, Madame, sie könnten dazu nicht viel Ursache haben. Und doch, die Wahrheit zu sagen, halten Vernunft und Liebe heutzutage nicht viel Gemeinschaft.“


    Der Spruch ist mir auch sehr positiv aufgefallen! Witzig fand ich auch, dass selbst der verliebten Titania Zettels Gefassel auf die Nerven ging, denn sie ruft ja dazu auf "still den Weg zur Laube zu finden."


    Auf alle Fälle habe ich jetzt richtig Lust, weiterzulesen und ich bin schon gespannt, wie dieses Durcheinander wieder aufgelöst werden soll. Hoffentlich ist der Spuk bei Tagesanbruch wirklich vorbei und Hermia glaubt nur an einen bösen Traum. Wie soll sie sonst jemals Lysander wieder lieben und vertrauen können?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Die Probe der Laienschaulspieltruppe war wirklich amüsant.


    Lustig waren auch die Beschipfungen der damaligen Zeit zu lesen. Hermia und Helena haben sich ja wirklich nichts geschenkt in ihrer Auseinandersetzung. Mal sehen wie es weiter geht mit Oberons Plan und die Ausführung von Puck/Droll.