Julio Cortazar --- DER VERFOLGER

  • Ein Link auf den ich durch Zufall gestoßen bin.....


    Klappentext:
    "Eine Prosa, die die Sprache hüpfen, tanzen und fliegen läßt."
    Octavio Paz


    Johnny Carter ist ein begnadeter Jazzmusiker, ein avantgardistischer Pionier neuer Stilrichtungen. Doch seine Genialität hat ihren Preis. So unnachgiebig er nach dem perfekten Jazz sucht und die reine, absolute Musik verfolgt, so rücksichtslos zerstört er sich selbst auf dieser Suche. Es scheint, als erkaufe sich der Saxophonist seine revolutionären klänge durch einen teuflischen Pakt, der ihn in eine selbstzerstörerische Drogensucht führt. Der Erzähler in Cortazars Geschichte betrachtet den rasenden untergang des Jazzmusikers mit einer Mischung aus Verzweiflung und Faszination. Zum einen ist er Carters Freund und will ihn retten, zum anderen ist er auch dessen Biograph und weiß, daß Carters geniale Musik erst durch dessen Selbstaufgabe möglich wird. Was wiegt schwerer: Das Leben eines Einzelnen oder die absolute Kunst???


    Julio Cortazars Erzählung DER VERFOLGER ( 1958 ) ist die nur leicht verhüllte Biographie des Ausnahmemusikers Charlie Parker, der in den Vierziger- und Fünfzigerjahren die Jazzmusik revolutionierte. Sie bietet einen idealen Zugang zu Cortazars surrealen Welten und phantastischen Seelenlandschaften und fesselt den Leser bis zum Schluß mit immer neuen bizarren Einfällen.



    AUTOR:
    Julio Cortazar ist neben Jorge Luis Borges der bedeutendste argentinische Schriftsteller des Surrealismus. Er wurde in Brüssel geboren und wuchs in Argentinien auf, wo er zunächst als Lehrer, Übersetzer und Professor für französische Literatur arbeitete. Nach einer Demonstration gegen das peronische Regime wurde er kurzzeitig verhaftet. 1951 verließ er aus Protest gegen die politischen Repressionen in Argentinien sein Heimatland und ließ sich in Paris nieder. Im gleichen Jahr erschien "Bestiarium" seine erste Sammlung von Kurzgeschichten. Ihr folgten die Anthologien " Ende des Spiels" (1956) und "Die geheimen Waffen" ( 1958 ), in der sich auch die Geschichte vom Jazzmusiker Johnny Carter findet. Eine andere Geschichte dieser Sammlung diente dem Regisseur Michelangelo Antonioni als Vorlage für den Film "Blow-up" (1966). 1963 veröffentlichte Cortazar 2Rayuela. Himmel und Hölle" seinen wohl experimentelsten Roman, in dem der Leser nach bestimmten Vorgaben von Kapitel zuKapitel springt.
    1981 erhielt Cortazar die französische Staatsbürgerschaft, drei jahre später starb er in in seiner Wahlheimat Paris.



    Meine Meinung:
    Hm..schwer zu sagen. Ein wenig verworren und ziemlich aussergewöhnlich in Ausdrucksweise und Zeichensetzung (er teilt meine Freude an der Setzung vieler Punkte......)... zwar mag ich keinen Jazz und Charlie Parker kenn ich nur aus einem Punksong (steinigt mich nicht) :lache, dennoch war es aufregend zu lesen.
    Ich sollte das Büchlein wohl mitführen und jedem zu lesen geben, der mir mal wieder erzählt, Hasch mache nicht abhängig und auch nicht dämlich.... ich finde das Buch sollte Schullektüre sein, dann hätte ich weniger zu tun :-]

  • Hey BJ,


    damit trittst Du für mich den Beweis an, das die SZ-Bibliothek einfach ein Erfolg ist.
    Nicht in dem sie Nicht-Leser zum Lesen verführt, aber in dem sie Lesern Autoren und Themen nahe bringt, die sie nicht so ohne weiteres aufgegriffen hätten.


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von dyke
    Hey BJ,


    damit trittst Du für mich den Beweis an, das die SZ-Bibliothek einfach ein Erfolg ist.
    Nicht in dem sie Nicht-Leser zum Lesen verführt, aber in dem sie Lesern Autoren und Themen nahe bringt, die sie nicht so ohne weiteres aufgegriffen hätten.


    LG Dyke


    Dyke
    das hab ich schon bei mehreren Büchern dieser Reihe gedacht... Canetti zum Beispiel hätte ich niemals angefaßt... und nun ist er mein Liebling :anbet

  • @babyjane: Evtl. wäre es sinnvoll gewesen sich erst ein wenig Hintergrundinformationen zu suchen. Charlie Parker war nämlich heroinabhängig, und nicht süchtig nach Marihuana.


    Mir persönlich kommt es so vor als setze der Autor Heroin und Maruihuana auf eine Stufe- fast das einzige was mich an der Erzählung gestört hat. Vielleicht liegt es auch an der Schizophrenie des Protagonisten, dass er so drastisch auf die Droge reagiert, denn Cannabis ist Gefühlsverstärkend und kann eine bereits vorhandene, schlummernde Paranoia zum Vorschein bringen. Dennoch ist es eine durchaus kontrollierbare Droge.


    Zum Buch: Ich fand das Spiel mit der Zeit toll, das der Erzähler betrieben hat indem er ständig und scheinbar willkürlich zwischen Perfekt und Präsens, zum Teil auch Futur wechselt.


    liebe Grüße Lea

  • Ich hab ja auch nie behauptet, daß er Marihuana abhängig war .... (sofern man bei Hasch denn von einer Abhängigkeit sprechen will....)
    Im Gegenteil ich schrieb, doch, daß ich eben keine Ahnung hab wer Charlie Parker eigentlich war... trotzdem hat mir das Buch gefallen, die Hintergrund Infos hole ich mir lieber nach dem Lesen..... nicht davor.



    Mir persönlich kommt es so vor als setze der Autor Heroin und Maruihuana auf eine Stufe- fast das einzige was mich an der Erzählung gestört hat. Vielleicht liegt es auch an der Schizophrenie des Protagonisten, dass er so drastisch auf die Droge reagiert, denn Cannabis ist Gefühlsverstärkend und kann eine bereits vorhandene, schlummernde Paranoia zum Vorschein bringen. Dennoch ist es eine durchaus kontrollierbare Droge.


    Wenn du das sagst.......ich persönlich hab von sowas ja gar keine Ahnung (mist wo ist der vor Lachen auf dem Boden kugelnde Smilie???)