Die Analphabetin, die rechnen konnte - von Jonas Jonasson gelesen von Katharina Thalbach

  • Achtung Verlinkt ist die gekürzte CD ich habe die ungekürzte Version gehört, die sich leider mal wieder nicht verlinken läßt...


    Kurzbeschreibung
    Erscheinungstermin: 15. November 2013
    Lustig, liebenswert und ideal besetzt!


    Mit fünf fing sie an zu arbeiten, mit zehn wurde sie Waise, mit fünfzehn wäre sie fast gestorben. Im Grunde deutet alles darauf hin, dass sie ihr Dasein in ihrer Hütte im größten Slum Südafrikas fristen würde. Wenn sie nicht die gewesen wäre, die sie war, aber die war sie eben. Nombeko Mayeki war die Analphabetin, die rechnen konnte. Das Schicksal führt sie in die internationale Politik, auf die andere Seite des Erdballs. Auf ihrer Reise gelingt es ihr, dem meistgefürchteten Geheimdienst der Welt auf der Nase herumzutanzen, bis sie sich eines Tages eingesperrt im Laderaum eines Lieferwagens wiederfindet. Und in diesem Moment schwebt die ganze Welt, wie wir sie kennen, in höchster Gefahr.
    Katharina Thalbach versprüht in ihrer Lesung jenen einzigartigen Charme, der Jonassons Stil auszeichnet.


    Über den Autor
    Jonas Jonasson, geboren 1961 im schwedischen Växjö, arbeitete nach seinem Studium in Göteborg als Journalist. Später gründete er eine eigene Medien-Consulting-Firma. Nach 20 Jahren in der Medienwelt hatte er Lust auf einen radikalen Neuanfang, verkaufte die Firma und schrieb den Roman, über den er schon jahrelang nachgedacht hatte: „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“. Sein Debüt wurde in Schweden - und danach weltweit - zum absoluten Bestseller. Der Roman wird derzeit verfilmt und kommt im Frühjahr 2014 in die deutschen Kinos.


    Im November 2013 erschien Jonassons zweiter Roman "Die Analphabetin, die rechnen konnte" in Deutschland und wurde sofort zum Nr.-1-Bestseller.


    Jonas Jonasson lebt auf der schwedischen Insel Gotland.


    Über die Sprecherin:
    Katharina Thalbach steht seit ihrem vierten Lebensjahr auf der Bühne. Mit 15 Jahren feiert man sie in der Rolle der Polly in Brechts "Dreigroschenoper" als Entdeckung.
    Seither spielt Katharina Thalbach in unzähligen Bühnen- und Fernsehproduktionen, u. a. in Volker Schlöndorffs Verfilmung der "Blechtrommel". 1997 wird sie mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Katharina Thalbach ist regelmäßig auf der Kinoleinwand zu sehen, u.a. in "Rubinrot" und "Hanni und Nanni". 2012 erhält sie den Deutschen Schauspielerpreis für ihr Lebenswerk. Seit Ende der 80er Jahre ist Katharina Thalbach auch als Bühnenregisseurin tätig, führt 2011 beispielsweise bei "Mahagony" an der Kölner Oper Regie. Seit Jahren ist sie darüber hinaus als Sprecherin gefragt, 2014 zeichnete man sie mit dem Deutschen Hörbuch-Sonderpreis für Ihr Lebenswerk aus.
    Für den Hörverlag las Katharina Thalbach unter anderem die Krimis von Agatha Christie "16 Uhr 50 ab Paddington" und "Ruhe unsanft".



    Meine Meinung:
    Ich wollte mir eigentlich die Anaphabetin nicht kaufen, da ich den 100jährigen zwar gut fand, mir aber bereits dachte, daß es hier doch sehr ähnlich zugehen würde.
    Allerdings häuften sich dann die negativen Bewertungen im Netz und das macht mich immer so schrecklich neugierig.


    Also habe ich mir das Hörbuch bei Audible runtergeladen und war zunächst enttäuscht, daß es von der Thalbach gelesen wurde, die mag ich nämlich normalerweise als Sprecherin überhaupt nicht. Bei diesem Text hatte ich mich allerdings sehr rasch an ihre Altfrauenstimme gewöhnt und fand sie paßte sehr gut zur Geschichte und den gesprochenen Personen.


    Die richtig negativen Rezensionen kann ich nicht nachvollziehen, ich wurde angenehm und witzig unterhalten. Natürlich schlägt dieses Buch in die gleiche Kerbe, wie der 100jährige, es ist der gleiche Autor, der gleiche Witz, ähnliche Ideen, aber was erwartet man als Leser denn? Daß der Autor bei seinem zweiten Buch erneut das Rad neu erfinden wird? Das wäre doch sehr naiv.


    Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt und hatte ich nicht das Bedürfnis vorzuspulen. Numbeko und ihre Abenteuer haben mich durchaus in ihren Bann gezogen und dabei mehr als einmal zum Schmunzeln gereizt.


    Ich fand es also durchaus gut und gelungen, vielleicht würde ich das anders sehen, wenn ich es gelesen hätte, aber ich habe nun mal gehört und das war wirklich schön.

  • Anbei nun auch meine Bewertung zum Hörbuch. Ich fand es ganz toll, dass ich bei der Hörrunde hier im Forum dabei sein durfte, es hat wieder ungemein viel Spaß gemacht. :fingerhoch


    Eigene Meinung:


    Titel: Ein Mädchen aus dem großes wird


    Nachdem mir bereits Jonas Jonassons Erstlingswerk "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" so gut gefiel, war ich natürlich neugierig auf sein neues Werk. Allerdings entschied ich mich für die Hörbuchvariante, um mal etwas Neues zu probieren, da ich normalerweise lieber lese als zuhöre.


    Nun ja doch meine Entscheidung war mehr als nur richtig, denn mit Katharina Thalbach ist dieses Hörbuch einfach der reinste Spaß. Ihre Stimme passt einfach hervorragend zu diesem etwas anderen Buch.


    Bei der Analphabetin, die rechnen konnte (und lesen kann sie natürlich auch) handelt es sich um das südafrikanische Mädchen Nombeko Mayeki, die bereits mit fünf Jahren zu arbeiten begann, als Latrinenmädchen. Fortan begleitet der geneigte Leser/ Hörer den Werdegang Nombekos und erlebt dabei die kuriosesten und verrücktesten Abenteuer, die man sich nur vorstellen kann (und weit darüber hinaus). Auch die zahlreich gestreuten Nebencharaktere wissen zu überzeugen, wobei Nombeko auf jeden Fall unerreicht und einzigartig dabei bleibt.


    Das Hörbuch übte einen regelrechten Sog auf mich aus, denn die Geschichte nahm mich so dermaßen gefangen, dass ich einfach nicht mehr aufhören konnte. Und glaubte man noch verrückter könne es nicht kommen, da setzte der Autor schlagartig noch einen drauf.


    Ich habe mich selten so gut unterhalten gefühlt und so herzhaft gelacht wie bei diesem amüsanten Hörbuch, welches seinesgleichen suchen wird. Ich weiß nicht, ob mir das Buch auch so gut gefallen hätte, wenn ich es selbst gelesen hätte.


    Fazit: Der reinste Hörgenuss, der jede Menge Spaß, Action und Spannung liefert. Wer es nicht hört, der ist ganz klar selber schuld. Überaus hörenswert und sehr zu empfehlen!


    Bewertung: 9/10 Eulenpunkte

  • Dieses Hörbuch durfte ich im Rahmen einer gemeinsamen Hörbuchrunde hier im Forum mithören und bedanke mich an dieser Stelle nochmals sehr herzlich dafür.


    Die Geschichte um das südafrikanische Latrinenmädchen Nombeko, die schon sehr früh auf eigenen Beinen stehen musste, hat mir sehr gut gefallen und mich kurzweilig unterhalten.


    In seinen beiden Handlungssträngen lässt der Autor keine Skurilität und Kuriosität aus und der Leser/Hörer erlebt eine skurile Geschichte bei der er kaum zum durchatmen kommt, ein Abenteuer jagt das nächste und manchmal denkt man sich: das ist so irre, das könnte man doch kaum erfinden.


    Beim hören der 6 CDs langweilte ich mich keine Minute, auch die Sprecherin Katharina Thalbach machte einen großartigen Job und trug maßgeblich zu diesem Hörvergnügen bei. Aufgrund des tollen Gesamtpaketes "verzeihe" ich dem Autoren auch sehr gerne meine paar kleinen Kritikpunkte, die insgesamt so gut wie nicht ins Gewicht fallen.

  • Die Analphabetin, die rechnen konnte – Jonas Jonasson


    Mein Eindruck:
    6 lange CDs mit einem hohen Tempo im Handlungsablauf und vielen Figuren sowie außergewöhnlichen Dialogen bieten erst einmal richtig viel. Das ist jedenfalls kein Hörbuch, welches man nur so nebenbei hört. Es fordert viel vom Zuhörer.


    Dieses Hörbuch ist nicht einfach zu bewerten, denn der Autor geht sehr weit mit seinem Stoff und macht es dem Hörer nicht immer einfach.
    Ich kannte „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ nicht und wusste daher nicht, was auf mich zukam.


    Für mich zerfällt das Hörbuch in zahlreiche positive wie negative Aspekte.


    Pro:
    Das Hörbuch ist ideenlastig und bietet gute Unterhaltung und Witz
    Die Handlung ist sorgfältig erzählt.
    Es gibt viele originelle Figuren.


    Contra:
    Manche Ideen werden nahezu totgeritten oder wirken kaum noch glaubhaft.
    Die Handlung ist oft auf die Spitze getrieben, manchmal übertrieben.
    Die Figuren haben keinen Tiefgang.


    So könnte man noch eine Weile weitermachen, aber es wird doch deutlich, dass das Hörbuch zwar gut und unterhaltsam ist, jedoch manchmal ein schaler Beigeschmack bleibt.
    Insbesondere war ich nicht immer einverstanden damit, wie der Autor mit seinen Nebenfiguren umging. Viele Episoden waren auch so ungewöhnlich gestaltet, dass der Eindruck blieb, in einem Roadrunner-Zerichentrickfilm zu sein.


    Dass das Hörbuch teilweise gelungen und in Bruchteilen nicht nach meinem Geschmack ist, ergibt noch nicht zwangsläufig ein mittelmäßiges Hörbuch, denn mittelmäßig ist dieses Werk nie.
    Außerdem ist das Hörbuch in der Summe schon eine große Leistung und die Schwächen wiegen nicht so schwer, dass es zu einer negativen Bewertung kommen könnte. Ich komme schließlich zu 8 Punkten, die ich dem Hörbuch geben kann.


    Herausstellen möchte ich dann noch die gute Arbeit des Hörverlags, die mich durch ein motivisch ansprechendes Klappcover mit ausführlichen Informationen überzeugten.


    Schließlich noch zur Sprecherin: Katharina Thalbach hat eine eigenwillige Stimme, die zur skurrilen Handlung und den absurden Wendungen genauso gut passte wie zu den originellen Figuren. Manchmal dehnte sie die Sätze lang und ironisch, was effektvoll wirkte. Vermutlich hätte ich eine Buchausgabe niemals in so einem Ton gelesen. Katharina Thalbach prägte das Hörbuch daher sehr stark.


    Ein Hörbuch, welches man nicht so schnell vergisst!

  • Die Analphabetin, die rechnen konnte


    Über den Inhalt wurde schon so viel geschrieben, da habe ich nichts hinzuzufügen.


    Als Vorrede: Ich bin nicht die größte Freundin von Hörbüchern. Ich liebe Hörspiele, aber ein Buch vorgelesen zu bekommen hat für mich häufig etwas Einschläferndes.
    Diese Gefahr besteht durch die außergewöhnliche Stimme von Frau Thalbach sicher nicht.
    An manchen Stellen war ich wirklich irritiert, ob es sich vielleicht doch um einen Fehler meines CD Players handelt.
    Andererseits passt ihre Art zu lesen einfach gut zu den unglaublichen Erlebnissen, die sie da vorliest, sie werden in ihrer Absurdität nur noch gesteigert und das hat mir wieder sehr gefallen.


    Inhaltlich bin ich hin- und hergerissen. Die Geschichte ist ganz ähnlich aufgebaut, wie der Hundertjährige, der aus dem Fenster sprang. Sie ist abseits jeglicher Realität, die Figuren sind zum Teil bis zur Parodie überzeichnet und manches ist einfach unlogisch.
    Dafür gibt es Gratis-Nachhilfe in Geschichte und bei vielen Szenen wollte ich mich Kugeln vor Lachen.
    Letztlich versöhnen mich diese Gelegenheiten, herzlich zu lachen, mit den kleinen Unzulänglichkeiten.

  • Auch ich durfte das Hörbuch im Rahmen der bereits erwähnten Hörbuchrunde erleben. Vielen Dank auch hier nochmal an Wolke und den Verlag! :anbet


    Zum Inhalt ist - denke ich - alles gesagt. Da ich das Hörbuch abgebrochen habe, möchte und kann ich dazu auch keine weiteren Angaben machen.


    Meine Meinung: Soweit ich es gehört habe (bis CD3) gefiel mir die Geschichte ganz gut. Es gab einige witzige Passagen bei denen ich doch schmunzeln musste.
    Die Aufmachung des Pappschubers ist was fürs Auge, diese gefiel mir gut. Vor allem fand ich überraschend, was man für Informationen zu lesen bekommt, wenn man die einzelnen CDs aus der Hülle nimmt. Das ist auf den ersten Blick (solang die CD im Schuber steckt) nämlich nicht ersichtlich.


    Was mir persönlich das Hörbuch verleidet hat war die für mich unerträgliche Gollumstimme von Frau Thalbach. Ich konnte weder länger zuhören noch konnte ich mich wirklich gut auf die Geschichte konzentrieren. Und gerade diese braucht doch Aufmerksamkeit um ihr folgen zu können *find*.


    1. Fazit für mich: Irgendwann werde ich mir das Buch besorgen und es auf diese Art "zu Ende bringen". :lache
    2. Fazit: Nie wieder Frau Thalbach als Leserin/Erzählerin eines Hörbuchs *notier* :write

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Auch ich durfte an der Leserunde mitmachen du habe nun alle 6 CDs gehört.
    Das Cover hat mit gut gefallen und die innenliegenden Infos waren gut.
    Die Sprecherstimme fand ich teilweise etwas anstrengend aber ich habe schon schlimmeres erlebt.
    Zum Inhalt ist denke nichts mehr hinzuzufügen. Im Gegensatz zum Buch eignet sich ein Hörbuch für mich nur schwer für eine Leserunde, wie gesagt das ist mein Empfinden vielleicht geht es anderen nicht so. Man überhört manches einfach und macht sich nicht wie beim Lesen die Mühe noch mal zurück zuspringen zu diversen Kapiteln um es nochmal zuhören. Mir war es teilweise auch egal da mir so einige Situationen zu überspitzt waren das es für die allgemeine Handlung eigentlich egal war.
    Ich habe den Hundertjährigen auch gelesen und hatte dort nicht so das Gefühl beim Lesen das es so sehr übertrieben war. Ob ich das Buch vielleicht auch anders empfunden hätte kann ich nicht sagen.
    Ich habe mich trotzdem gut unterhalten Gefühlt und würde dem Hörbuch somit 7 Punkte geben.

  • Die Analphabetin ist mein zweites Hörbuch dieses Autors. Diesmal fällt mir die Rezi etwas schwerer.
    Zum einen war ich nicht glücklich mit der Vorleserin, deren nasale Stimme und die Art des etwas unmodolierten Alles-im-gleichen-Tonfall-Vorlesens meine Aufmerksamkeit immer wieder abschweifen ließ und mich nicht fesseln konnte.


    Zum anderen die handelnden Personen, die über weite Strecken erst mal farblos blieben und dann oft für mich rätselhafte Dinge sagten und taten, die mir unlogisch oder einfach nur seltsam erschienen. Manche Szenen erinnerten mich an Slapstick-Komödien, dass hatte ich aber in Kenntnis des ersten Hörbuches schon so ähnlich erwartet und fand ich eigentlich ganz okay. Manchmal fühlte ich mich an den Ideenreichtum eines John Irving erinnert, was mir auch gut gefällt. Schade fand ich aber, dass gerade die Nebendarsteller Reihenweise "verheizt" wurden und keiner ihnen nachtrauerte - bis auf mich. Auch dass schon wieder eine Bombe eine große Rolle spielt störte mich etwas.
    Im Grunde ist der Autor seinem Stil und der Erzählstruktur des ersten Buches zu 100 % treu geblieben. Das ist für Liebhaber sicher angenehm, ich hätte mir aber noch etwas Neues erhofft.
    Interessant waren wieder die geschichtlichen Einschübe, auch wenn ich mich hier oft fragen musste, ob sie nicht auch sarkastisch verfremdet waren.


    So wirklich überzeugt hat mich die Geschichte also leider nicht und auch ich frage mich, ob das mit Buch anders gewesen wäre. :gruebel

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich war auch eine der Glücklichen in der Hörrunde.


    Ich fand das Hörbuch als Gesamtpaket sehr gelungen. Ich konnte der Sprecherin sehr gut folgen und fand auch ihre Stimme angenehem und aussergewöhnlich. Schön fand ich wie durch verschiedene Sprachmelodien den einzelnen Figuren leben eingehaucht wurde.


    Die Geschichte selber hat mich immer wieder mitgerissen, aber auch manchmal stehen gelassen. Die Figuren werden alle schön und stimmig in die Geschichte eingeflochten, allerdings werden manche doch sehr grob wieder herausgerissen.


    Viele Wendungen sind doch sehr plötzlich und sehr überraschend bis hin zu unglaubwürdig, was allerdings auch den Charm der Geschichte ausmacht. Keiner kann sagen wo es genau hingeht.


    In sich fand ich die Geschichte aber stimmig und rund. Ich habe sehr viel gelacht und geschmunzelt.


    Danke für die tolle Leserunde.

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


    Ihr findet mich auch bei Instagram besucht mich mal

  • Eine Rezension zu diesem Hörbuch zu schreiben fällt mir nicht leicht, da Jonas Jonasson einen sehr eigenen Humor und Erzählstil hat. Ich habe das erste Buch des Autors nicht gelesen bzw. gehört, daher war ich anfangs positiv überrascht von den skurrilen Ideen, die mich oft breit Grinsen ließen. Viele Pointen treffen ins Schwarze und manche berühmte Persönlichkeit wird überaus treffend durch den Kakao gezogen. Hier beweist Jonasson auch fundiertes historisches und politisches Wissen, so dass man ganz nebenbei die eine oder andere Kleinigkeit dazulernt. Das gefiel mir ausgesprochen gut.
    Weniger angetan war ich davon, dass die Geschichte immer absurder wurde. Hatte ich zunächst noch gedacht, der erste Teil sei die Einleitung für eine wirkliche Handlung, so merkte ich bald, dass es eine solche irgendwie gar nicht gibt.
    Die ganze Geschichte ist eigentlich eine Verkettung der absurdesten Umstände, die wiederum zur nächsten, noch verrückteren Absurdität führten. Ab einem gewissen Moment hat mich das Ganze nur noch genervt. Auch dass die talentierte Nombeko zwischenzeitlich fast zur Nebenfigur wird, fand ich schade.
    Katharina Thalbach als Sprecherin des Hörbuches macht ihre Sache ganz hervorragend. Ihre unverwechselbare Stimme passt zu der verrückten Geschichte und vor allem ihrem Leseralent ist es zu verdanken, dass ich im für meinen Geschmack etwas zu abstrusen Mittelteil des Hörbuches nicht abgebrochen habe.


    Fazit: Ein Hörbuch mit Stärken und Schwächen, das mir sowohl ein vergnügtes Grinsen als auch ein genervtes Seufzen auf die Lippen gezaubert hat. Wer auf schrägen Humor steht ist hier gut bedient, ernsthaftere Natur sollten lieber Abstand nehmen.


    Ich habe lange überlegt, ob ich 6 oder 7 Eulenpunkte vergebe und mich letztlich für den niedrigeren Wert entschieden.

  • Die Analphabetin, die rechnen konnte


    So ist das leider, wenn ein sehr erfolgreicher Autor unmittelbar nach seinem Debüt besonders hohe Erwartungen beim Leser - bzw. wie in meinem Fall beim Hörer - weckt: Niemals können die Hoffnungen aller Personen erfüllt werden...


    Für mich jedoch hat der schwedische Autor Jonas Jonasson nach 'Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand' mit seinem Nachfolgeroman 'Die Analphabetin, die rechnen konnte' wieder grossartige Lektüre auf den Markt gebracht! Beste Unterhaltung in einem charmant-eigenwilligen Stil! Den man mögen muss, das mal vorausgesetzt...


    Denn der Schreibstil mit gesundem Wortwitz ist das Alleinstellungsmerkmal von Jonasson, mit dem er dem Leser/Hörer noch so skurrile Geschichten schmackhaft machen kann. Nicht, dass seine Romane irgendwo nahe der Linie der Glaubwürdigkeit blieben, eher nein, aber wir befinden uns nunmal im Genre der Romane, nicht der Erfahrungsberichte.


    Über sechs CDs und fast acht Stunden kann man die Geschichte der südafrikanischen Nombeko verfolgen, die ohne Schulbildung dennoch einen beachtlichen politischen Einfluss geltend machen kann. Wenn auch der verrücktesten Art. Als Autodidaktin bringt sie sich das Rechnen selbst bei und wird über Irren und Wirren die rechte Hand eines völlig überforderten Ingenieurs, der für Südafrika den Bau von Atombomben steuern soll. Über die Atomkraft schlittert Nombeko aufs politische Parkett - und das für Jahre und über Kontinente hinweg.


    Allein mit der gewählten Sprecherin Frau Katharina Thalbach hatte ich so meine Probleme. Da Nombeko als zentrale Person dem Leser/Hörer zu Beginn als junges Mädchen vorgestellt wird, habe ich mich mit der eigenwilligen Stimme einer älteren Frau leider nicht anfreunden können.

  • Wenn ich richtig gerechnet habe, stehen jetzt mit meiner hier 12 Bewertungen, aber nur 5 haben im ersten Post Punkte vergeben. Das finde ich sehr schade, denn für mich sind die Punktestände der Hörbücher immer sehr interessant, denn sie geben einen guten ersten Hinweis ab, vor allem, wenn wie hier, mehr Leute das Teil gehört haben. Also mein Aufruf: Bitte bepunkten!!!


    Zunächst möchte ich mich für die Hörrunde :danke Es hat wieder sehr viel Spaß gemacht, die Geschichte zusammen zu hören, die Eindrücke der anderen zu lesen und darüber zu diskutieren.


    Ich persönlich habe der "Analphabetin, die rechnen konnte" nur 7 Zähler gegeben. Das lag jedoch nicht an der zugegebenermaßen polarisierenden Sprecherin Thalbach, sondern einfach an der beliebigen Willkürlichkeit der Geschichte. Katharina Thalbach hat jetzt nicht die angenehmste Stimme, aber sie hat diese irrsinnige Aneinandereihung von Unmöglichkeiten mit interessanten Ausflügen in die jüngere Geschichte und Politik die richtigen Stimmen verliehen, nämlich gelassen, amüsiert, ungläubig und spitzbübisch. In Buchform hätte ich die Analphabetin vermutlich mittendrin weg gelegt und nicht mehr angerührt, aber als Hörbuch hat es mich unterhalten und das ist mit ein großer Verdienst der Sprecherin.


    "Die Analphabetin die rechnen konnte" hätte als Titel "Eine Atombombe auf Abwegen" oder "Die Odyssee von Nummer 7" heißen können, was den Inhalt vielleicht sogar treffender beschrieben hätte, wenn man das so wollte. Jonas Jonasson treibt seinen Stil unmöglich Dinge und Ereignisse mit viel trockenen Witz zu beschreiben in dieser Geschichte auf die Spitze. Was ich im Hundertjährigen noch sehr unterhaltsam fand, war mir hier aber viel zu viel des Guten. Zudem lässt es nicht zu, dass man eine emotionale Verbindung zu der Geschichte aufbaut, was für mich schon wichtig ist, wenn ich ein Buch gut finden soll. Gefühle kommen so gut wie nie zur Sprache und die emotionale Distanz der Erzählung hat mich zunehmend gestört. Das haben der Witz und die interessanten Ausflüge in die Atompolitik der letzten Jahrzehnte und in die schwedische Geschichte nicht ausgleichen können.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Jonas Jonasson beweist mit der Analphabetin, die rechnen konnte erneut seine Gabe, aus verschiedenen politischen und historisch belegten Ereignissen eine skurrile Kulisse für eine fiktive Handlung zu kreieren. Diesmal geht es um die Südafrikanerin Nombeko Mayeki, die in ihrer Heimat in einen Verkehrsunfall verwickelt wird. Als Strafe legt der Richter eine unverhältnismäßig lange Zeit fest, in der sie den Haushalt des Ingenieurs sauber halten soll. Nombeko nutzt die wenige verbleibende Freizeit, um in der hauseigenen Bibliothek wissenschaftliche Bücher zu studieren. Der Ingenieur bekommt unterdessen den Auftrag, für sein Land sechs Atombomben zu bauen. Aus Versehen entsteht dabei noch eine siebte. Diese Bombe, die es eigentlich nicht geben darf, sorgt im weiteren Verlauf für einige Turbulenzen, in denen außer einigen Schweden auch der israelische Mossad und drei chinesische Dienstmädchen involviert sind.

    Der schwedische Autor findet, wie schon in seinem ersten Roman um den verschwundenen Hundertjährigen, in seinem Land einige spezielle Charaktere. So lässt er einen überzeugten Monarchisten auf den schwedischen König treffen. Die Treue zum König wandelt sich durch die unfreundliche Behandlung in ein anarchistisches Verhalten. Es geht sogar soweit, dass langfristige geplant wird, den König abzusetzen. So erfährt der Hörer von dem Zwillingspaar Holger und Holger. Was zeitweise irritierend ist, ergibt aber durchaus einen Sinn und beinhaltet auch einen gewissen Humor, wenn man sich vorstellt, dass es den einen Bruder eigentlich nicht gibt. Immer wieder überraschen neuen Ereignisse, die unglaublich erscheinen. Aber immer bleibt auch ein Rest Zweifel, ob es nicht vielleicht doch so geschehen sein könnte.

    Die Charaktere sind recht einfach gehalten und ergeben erst in der Vielzahl eine komplexe Handlung. Sie folgen einer simplen, fast schon naiven Denkweise. Jonassons Erzählstil fängt die skandinavische Atmosphäre ein und lässt ein farbenprächtiges Kopfkino entstehen. Das Hörbuch wurde mit Katharina Thalbach vertont, die den Figuren eine typgerechte Stimme verleiht. Die sechs CDs haben eine Laufzeit von knapp acht Stunden. Die gediegene Sprechweise ist gewöhnungsbedürftig, fängt den Hörer im Idealfall ein und trägt ihn durch das Begebenheiten. Zum Teil kam es mir vor, dass jedes Wesen exakt platziert wird, um wie beim Spiel den Ball immer in der Luft zu halten. Dabei ist der rote Faden die Atombombe, die in einem Lieferwagen über Schwedens holprige Straßen transportiert wird. Die Geschichte fordert, dass man sich auf sie einlässt und keinen Wert aufs Hinterfragen legt. Wer mit dem Hundertjährigen Spaß gehabt hat, wird es mit der Analphabetin auch haben.


    Die Ähnlichkeit der beiden Bücher hat mich nicht gestört, da sie vom selben Autor stammen. Die versteckte Kritik an der Gesellschaft bietet verschiedene Betrachtungsweisen, sodass beide Bücher ihre Berechtigung haben. Seine Protagonisten berichten aus der Welt mit ihren eigenen, wohlüberlegten Blickwinkeln. Nahezu alle Handlungen enden mit einer Pointe, die zum Teil laut auflachen, aber zum Teil auch nur schmunzeln lässt. Der Ausflug in die Historie ist meist auf ein Menschenleben begrenzt. So wird an die Apartheit Südafrikas mittels Nombekos Jugend erinnert, genauso wie die Vorlieben von Carl-Gustav, die erst kürzlich in den Medien waren. Für das Verständnis der politischen Seitenhiebe ist es allerdings von Vorteil, wenn man sich ein wenig in der Politik auskennt. Der Unterhaltungswert ist dennoch sehr hoch, sodass ich auch gerne einen dritten Ausflug in die Welt der Nuklearwaffen-Spezialisten machen würde. (9 von 10 Punkten)

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich fand den 100jährigen überhaupt nicht gut. Ist dann die Analphabetin etwas für mich? Ich höre momentan so viel gutes darüber.


    Ich denke nicht :keks

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Ich mag das


    Ich mag skurrile Geschichten, ich mag Sprecher, die irgendwie aus der Reihe tanzen und wenn beides zusammen kommt, bin ich fast wunschlos glücklich.
    So auch bei dem Hörbuch "Die Analphabetin, die rechnen konnte" von Jonas Jonasson gelesen von Katharina Thalbach.
    Schon nach den ersten Sätzen war ich mir sicher, dass mich dieses Hörbuch bestens unterhalten würde.
    Es ist herrlich, von Protagonisten wie Nombeko oder auch Holger 1 und 2, unterhalten zu werden. Diese unglaublichen Zufälle, Ideen und Erlebnisse wirken für mich nie "zu viel des Guten" ( das gibt es auch ) sondern immer noch passend und für die Geschichte positiv.
    Wer sich darauf einlassen möchte ( natürlich auch auf die doch polarisierende Stimme von Frau Thalbach ) liegt mit diesem Hörbuch richtig.
    Auch die Covergestaltung ist mir sofort ins Auge gesprungen und ich finde sie sehr gelungen.


    Von mir gibt es 9 von 10 Punkten und ich schliesse mich Suzanns Aufruf gerne an:
    Bitte bewertet das Hörbuch doch auch noch nach Punkten und stimmt hier ab. :-)

  • Vielen Dank, daß ich bei der Hörrunde mitmachen durfte, wenn ich auch teilweise stark hinterherhinkte, das sei leider etwas dem Weihnachtsstress geschuldet, Weihnachten und Hörbuch passen bei mir nicht ganz so gut zusammen. ;-)


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    Gleich vorweg: Ich habe vom selben Autor „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster sprang und verschwand“ als Hörbuch gehört und war begeistert: soviel Witz und Skurrilität! Tja, und dann kam „Die Analphabetin, die rechnen konnte“ und die Erwartungshaltung war hoch. Zu hoch.
    Der Autor setzt auf die gleiche Skurrilität und den gleichen Humor wie bei seinem vorigen Roman, Tempo und Aberwitz steigern sich von Minute zu Minute und ein gewitzter Charakter trickst einige Politiker aus und wirbelt das Weltgeschehen gehörig durcheinander.
    War es beim „Hundertjährigen“ ein alter Mann, der auf sein Leben zurückblickt und die Geschichte sozusagen rückwärts erzählt, ist es hier eine junge Frau und die Handlung läuft „vorwärts“. Aber sonst kein großer Unterschied, nur daß dem Leser alles schon bekannt vorkommt, alles wie schon einmal irgendwo gelesen bzw. gehört.
    Das ist schade! Man sollte einen Roman nicht mit einem anderen Werk desselben Autors vergleichen, das haben weder der Autor noch das Buch verdient. Und tatsächlich: hätte ich den „Hundertjährigen“ nicht gehört, wäre mir dieses Buch viel frischer, spritziger und umwerfender vorgekommen und meine Kritik eine andere geworden. So aber musste es dem ständigen Vergleich standhalten und das tut nicht gut.
    Insgesamt ist die „Analphabetin“ ein guter Roman und wer skurrilen Humor und Absurditäten mag, wird daran viel Freude haben, vor allem, wenn er den Vorgängerroman nicht kennt.


    Noch ein Wort zur Sprecherin: Katharina Thalbach liest routiniert, man merkt die Erfahrung als Hörbuchsprecherin. Leider liest sie für meinen Geschmack an einigen Stellen zu monoton, hier hätte ich mir etwas mehr „Pep“ gewünscht.
    Alles in allem ist es eine solide Leistung und Buch und Sprecherin passten gut zusammen, tatsächlich konnte ich Nombeko oftmals direkt vor mir sehen und das ist wohl das größte Kompliment, das man einer Sprecherin machen kann: sie hat die Figur lebendig werden lassen.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Nell ()

  • Eins vorweg: ich habe nur bis CD 2 gehört - und dann beschlossen, mir die Freude am Buch nicht völlig verleiden zu lassen.


    Inhaltlich spricht mich die Geschichte sehr an - den 100-jährigen habe ich sehr gerne gelesen und dieses Buch ist ähnlich skurril -, aber die Sprecherin geht für mich gar nicht.


    Ich habe mir nun das Buch besorgt und auch schon begonnen und hatte leider auf den ersten Seiten das Problem, immer diese gruselige Stimme im Kopf zu hören. Zum Glück hat sich das aber dann gegeben und ich muss sagen, die Stimmen in meinem Kopf, die ich halt so höre :lache, gefallen mir weitaus besser. Auch betone ich vieles ganz anders als Frau Thalbach.


    Eine witzige, abgedrehte Geschichte, die mir sehr gefällt, aber wem wie mir die Sprecherin gar nicht zusagt, der sollte nicht allzu viel hören und sich lieber das Buch besorgen, um zu verhindern, beim Lesen immer diese Stimme zu hören.


    Nie wieder Frau Thalbach als Sprecherin, sie kann ja nix für ihre Stimme, aber auch die Art, wie sie vorliest, sagt mir persönlich gar nicht zu.


    Das Buch werde ich demnächst separat bewerten, für das Hörbuch kann ich nur 3 Punkte vergeben, weil es mich einfach fürchterlich genervt hat - trotz guter Story.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

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  • Einleitung/ Info


    Jonas Jonasson
    Die Analphabetin, die rechnen konnte
    Originalsprache: schwedisch (Übersetzung von Wibke Kuhn)
    Gebundenes Buch, 448 Seiten, 19,99 €
    Verlag: Carl´s Books
    ISBN: 978-3570585122


    Als Hörbuch gelesen von Katharina Thalbach, Der Hörverlag, 2013, ISBN 978-3867178877


    "Die Analphabetin, die rechnen konnte" ist nach „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ der zweite Roman des schwedischen Schriftstellers Jonas Jonasson.


    Handlung


    Nombeko, Südafrikanerin, aufgewachsen in Soweto und seit ihrem fünften Lebensjahr gelernte Latrinenleererin ist überdurchschnittlich intelligent und mathematisch begabt. Auf ihrem Lebensweg lernt sie viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Machtpositionen kennen und mischt eher unfreiwillig in wichtigen weltpolitischen Entscheidungen mit.
    Ihr zur Seite gestellt werden ebenso skurrile wie liebenswerte Weggefährten, die zum Teil das Vergnügen haben nicht das Zeitliche zu segnen.


    Covergestaltung und Buchtitel


    Das Cover erinnert an das erste Buch von Jonasson. Der Elefant hat mich sehr angesprochen. Auch dieses Cover gefällt mir, jedoch ist violett-gelb nicht meine bevorzugte Kombination. Trotzdem empfinde ich es als gelungen und zumindest eindeutig den Blick fangend.
    Auch der Titel suggeriert sehr seine Zugehörigkeit zu dem Debütroman. Das etwas paradoxe der mathematisch begabten Analphabetin gefällt mir. Es macht einen kurz stutzig um dann zu mahnen, dass Analphabeten ja nicht zwangsläufig in allen Bereichen ungebildet sein müssen. (Obgleich sich im weiteren Verlauf der Geschichte dann ja eh bald herausstellt, dass die Hauptperson auch lesen lernt.)


    Positives


    Zuerst einmal zur Sprecherin des Hörbuchs, bevor ich zum eigentlichen Inhalt komme:
    Katharina Thalbach hat ihre Sache für mich wirklich großartig gemacht! Ich mag sie als Schauspielerin schon sehr gerne und hatte deswegen natürlich eine positive Erwartungshaltung. Aber ich finde auch ihre etwas spezielle Art des Vorlesens und ihre markante Stimme perfekt für diese Geschichte. Stimme, Betonung, Tempo, alles empfinde ich als genau richtig so.


    Nun zu den inhaltlichen Dingen, die mir gefallen haben:
    Nombeko als Person war mir zu jeder Zeit des Romans sympathisch. Sowohl ihre Durchsetzungskraft und ihr Intellekt als auch ihr Wesen.
    Auch Holger II als zweite Hauptperson war mir sympathisch und ich habe bei seiner Nichtexistenz mitgelitten.
    Grundsätzlich gefällt es mir, dass man mitfühlt, aber durch die Art des Schreibstils und des Humors nicht zu sehr in die gefühlsmäßige Schiene gedrängt wird. An manchen Stellen gab es wirklich kritische Momente, in denen ich normalerweise so stark mitfiebern würde, dass ich kaum weiterlesen könnte, (was ich dann nicht unbedingt schätze), aber durch den Humor und die Ausdrucksweise werden die Geschehnisse „entschärft“.
    Allgemein gefällt mir das Skurril-Zufällige am Ereignisverlauf. Das abstruse, verrückte ohne dass es jemals völlig aus der Luft gegriffen wirkt. Auch der bisweilen schwarze Humor und die bezeichnenden Spitznamen („Die Zornige“) haben mich manches Mal zum Lachen gebracht.
    Und nicht zuletzt habe ich das Gefühl, dass viele geschichtliche Hintergründe sauber recherchiert waren und die Geschichte stimmig in die wahren Begebenheiten eingebettet war.


    Negatives


    Gar nichts! Mir hat das Hörbuch fast besser gefallen als der Hundertjährige, was aber wohl vor allem daran liegt, dass ich es gehört und nicht gelesen habe. Ich würde die beiden Romane des Autors also eigentlich gleich gewichten was die Qualität angeht.


    Fazit


    „Die Analphabetin, die rechnen konnte" hat mir sehr gut gefallen. Ein ganz besonderer Hörgenuss mit viel Witz und charmanten Charakteren, sowie einer völlig skurrilen Geschichte. Wunderbar!
    Zufriedene 8 Eulenpunkte. :-)