Die Analphabetin, die rechnen konnte - von Jonas Jonasson gelesen von Katharina Thalbach

  • Ich durfte dieses Hörbuch im Rahmen einer Testhörbuchrunde mitlesen, herzlichen Dank auch an dieser Stelle noch einmal dafür.


    Wieder einmal mehr stellte ich fest, dass ich auch bei nachlassenden Sehfähigkeiten mit dem gedruckten Buch besser bedient bin, beim Hören schweifen die Gedanken zu sehr ab. Da konnte auch die mich wie schon oft begeisternde Katharina Thalbach nicht viel rausreißen.


    Die Geschichte selbst ließ mich gespalten zurück.
    Natürlich hat Babyjane oben recht, wenn sie schreibt, dass man bei diesem Autor doch ungefähr wusste, was man erwarten könne. Jonas Jonassons skurrile Phantasie setzte mich ja auch wieder in Erstaunen und brachte mich oft zum Schmunzeln, sei es durch große Aktionen oder kleine Randbemerkungen.
    Gleichzeitig habe ich auch wieder Einiges lernen können.


    Trotzdem blieb eine gewisse Distanziertheit. Eine Frage nach dem Sinn.
    Vielleicht war es auch irgendwie nicht die rechte Zeit und so höre ich es mir möglicherweise irgendwann erneut an.


    Ob ich es mit einem weiteren Jonas Jonasson versuchen würde? Ich denke, schon. Aber möglichst auf Papier.


    Katharina Thalbach würde ich jederzeit wieder hören wollen.


    Momentan möchte ich 6 von 10 möglichen Eulenpunkten vergeben.


    :wave


    EDIT duellierte sich mit dem Fehlerteufelchen

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • MEINE MEINUNG


    Die Analphabetin, die rechnen konnte ist nach Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand der zweite Roman des schwedischen Autors Jonas Jonasson.


    Zum Inhalt des Plots muss ich eigentlich nicht viel mehr sagen als der Klappentext bereits andeutet. Wer die Geschichte des Hundertjährigen gelesen hat, weiß, was ihn hier für eine skurrile, aberwitzige und amüsante Geschichte erwartet. Sie mag überdreht und abgedreht sein, sie mag den Leser den Kopf schütteln lassen, aber sie schafft es wieder einmal, ihn zu unterhalten und Tränen lachen zu lassen.Nombekos Weltreise ist, so unrealistisch sie auch sein mag, eine tolle Unterhaltung und vermischt skurille Geschehnisse mit Politik und Weltgeschehen.


    Protagonistin ist Nombeko, eine Südafrikanerin, die mit Buchstaben zwar nicht viel anfangen kann, dafür mit Zahlen umso mehr. Sie will etwas aus ihrem Leben machen und schafft es durch ihre naive Art, die Herzen des Lesers zu erobern. Man geht gerne mit ihr auf Reise und fiebert mit ihr mit.


    Der Schreibstil hat mir schon im ersten Band gut gefallen und hat es auch hier wieder geschafft, mich mitzureißen und in die Geschichte eintauchen zu lassen. Die Sprecherin dagegen ist sehr gewöhnungsbedürftig und ich konnte mir die Stimme nicht lange am Stück anhören. Mir war sie zu monoton und nicht abwechslungsreich genug. Ein paar Variationen in der Stimme, zum Beispiel bei den verschiedenen Figuren, wäre schön gewesen und hätte das ganze etwas angenehmer gemacht.


    In ihrer charmanten und aberwitzigen Art ähnelt Die Analphabetin, die rechnen konnte ihrem Vorgänger und ich denke, dass Fans des Hundertjährigen auch mit Nombeko ihre Freude haben werden.

  • Ich habe das Hörbuch ebenfalls in der HB-LR gehört. Die LR hat mir sehr viel Spaß gemacht und es war schön zu sehen, dass man sich genauso gut über ein Hörbuch wie ein 'normales' Buch austauschen kann.


    Wie bereits von mehreren erwähnt, hat mir das Cover optisch gefallen und auch die Tatsache, dass angegeben ist, welche Kapitel auf den jeweiligen CDs sind, fand ich toll.


    Ansonsten war dies mein 2. Versuch mit diesem Autoren und der letzte.
    Zwar wird man unterhalten und kann auch ab und an schmunzeln, aber für mich verarbeitet der Autor viel zu viele unglaubhafte Ideen.
    Die Geschichte wurde immer skurriler und für mich damit nerviger.
    Am Anfang war ich noch begeistert, dass historische Momente sehr schön in die Geschichte mit eingebunden wurde, nur hörte dies leider sehr schnell auf.


    Auch viele vom Autoren gezeichnete Personen hörten sich durchaus interessant an. Aber leider wurde auf diese dann kaum eingegangen. Selbst über die Hauptpersonen und ihre Gedanken erfährt man leider nur sehr wenig.


    Es war ein schöner Versuche, aber das war es auch leider schon.
    Ich vergebe 4 von 10 Punkten.

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" war mir in guter Erinnerung und freute ich mich auf das neuste Buch von Jonas Jonasson, das noch dazu von Katharina Thalbach gesprochen wird.


    Ähnlich wie seinem Erstling, strotzt die Geschichte von skurrilen Personen und absurden Ereignissen ohne jemals ins Lächerliche abzugleiten. Jonasson versteht es, seine Figuren mit wenigen Worten lebendig werden zu lassen, ihr teilweise wirklich absonderliches Verhalten nachvollziehbar wirkt fast immer glaubwürdig.


    Es gibt keinerlei klare Trennlinien zwischen gut und böse, die Figuren entwickeln sich während der Erzählung deutlich weiter und die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel, wie Jonasson diese verworrene Handlung zu einem schlüssigen Ende bringen will. Häufige Wendungen machen es fast unmöglich, das Ende vorauszuahnen, das meiner Meinung sehr passend zum Rest des Buchs ist. Rabenschwarzer Humor und gelegentliche Seitenhiebe auf die Politik ließen mich häufig schmunzeln. Genau wie der Hundertjährige, sind auch hier einige Figuren weitgereist und haben auf diesen Reisen eher Ungewöhnliches erlebt.


    Katharina Thalbachs Vortragsstil mag auf manche zu trocken und unemotional wirken, für mich passt ihre Stimme ausgezeichnet zu den so unterschiedlichen Hauptfiguren und auch die stark schwankenden Emotionen werden überzeugend vermittelt.


    Ein ganz besonderes Hörvergnügen, dem ich gerne vier Punkte gebe, einen ziehe ich für geringfügige Längen im letzten Drittel ab. Nichtsdestotrotz freue ich mich schon sehr auf das nächste Werk von Jonas Jonasson und bin gespannt, welcher hervorragende Sprecher dann ausgewählt wird.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.