Patriotismus

  • was haltet Ihr davon?


    Nachdem unsere Politiker das Thema anscheinend zum Lebensinhalt erkoren haben möchte ich diese Frage aufwerfen, möglicherweise ziehen einige dieser Politiker in ihr letztes Gefecht .


    Brauchen wir sowas, hatten wir schon mal so knapp 70 Jahre her!

    Ich interessiere mich deshalb so sehr für dir Zukunft,weil ich den Rest meines Lebens in ihr verbringe. (Lansky ist ein Fan von Wikileaks)

  • Schaumermal:

    Zitat

    Patriotismus ist eine Haltung die durch eine tief empfundene und verinnerlichte Verbundenheit mit dem eigenen Vaterland oder einer Wahlheimat geprägt ist und durch gemeinsame Abstammung, ethnische, politische und/oder kulturelle Zugehörigkeit motiviert sein kann.


    (Quelle: Wikipedia s.v. Patriotismus)


    Dagegen ist grundsätzlich eigentlich nichts zu sagen ...
    Da ich mich zumindest überhaupt nicht schäme, in Deutschland geboren zu sein und Deutsche zu sein. Ich fühle mich diesem Land etc. und seiner Geschichte stark verbunden -- auch wenn ich längst nicht alles vorbehaltlos gut finde. Aber verbunden fühle ich mich. Vor allem, wenn es um sprachliche Dinge geht. Das ist einfach vertraut. Bei fremdsprachiger Literatur benötige ich allermeistens die Krücke der Übersetzung oder ich kann es eigentlich nicht gut genug, um es wirklich genießen zu können.
    Außerdem mag ich viele hier übliche Traditionen -- längst nicht alle, nur weniges wirklich ohne Vorbehalte, aber trotzdem.
    Ich bin hier zuhause, und ich bin gerne hier zuhause!


    Allerdings könnte man den Begriff "Patriotismus" auch sexistisch auffassen. Dann sagen wir halt Matriotismus (Männer kann man schließlich nicht diskriminieren).


    Spaß beiseite: Nationalismus ist schon was anderes:

    Zitat

    Nationalismus bezeichnet eine politische Ideologie, die Ruhm, Wohlergehen, Macht und meist auch Überlegenheit der eigenen Nation in den Mittelpunkt stellt. Dabei wird die Nation häufig mit Begriffen wie Volk, Kultur, ethnische Abstammung, Territorium, Staat oder Religion gleichgesetzt. Ein Nationalist benutzt einzelne oder alle dieser Attribute, um die Gruppe, der er sich zugehörig fühlt, gegenüber anderen Gruppen hervorzuheben, zu überhöhen und zu idealisieren.


    (Queelle: Wikipedia s.v. Nationalismus)


    Nee, das geht mir zu weit. Ich würde nicht behaupten, daß es hier besser ist als überall -- ich fühle mich einfach wohler. Ich esse einfach zu gerne italienisch, arabisch, türkisch, griechisch, indisch, thailändisch (oder das, was ich jeweils dafür halte), ich finde die Geschichte und Kultur anderer Länder faszinierend, ich finde ihre Menschen schön, manche Sitten und Gebräuche -- aber wiederum auch nicht alles vorbehaltlos ...


    Aber daraus ein Politikum zu machen, das kann nur in üble Bahnen führen. Es ist Wasser auf die Mühlen der Extremen -- der Rechten, weil sie dadurch salonfähig werden, der Linken, weil sie dadurch besser Kontra geben können ...


    Ich halte viel davon, auch in der Politik (z.B. bei Staatsbesuchen im Ausland) ein positives Bild rüberzubringen, Selbstbewußtsein zu zeigen (nebenbei bemerkt haben die Deutschen -- das war eine Leistung der "Ossis"!!! -- die Landkarte Europas auf friedlichem Wege gewaltig umgeschrieben) -- ohne Arroganz natürlich.


    Aber Patriotismus quasi als Pflichtfach?


    Nee, dann lieber Altgriechisch! :lache

  • Trotz allem, wenn es eine fähige Regierung gibt, egal in welchem Staat, sollte man oder auch frau, Patriot sein.
    Ich kann es im Moment nicht sein in dem Land in dem ich lebe

    Du mögest arm sein an Unglück und reich sein an Segen, langsam im Zorn, schnell in der Freundschaft. Doch ob arm oder reich, langsam oder schnell, nur das Glück sei dein Begleiter von heute an
    Irisch

  • @ Sirius Black
    Ich glaube, du siehst etwas anderes unter Patriotismus als ich. Für mich bedeutet das eher eine Beziehung zur meiner Heimat, zu den Menschen, die hier leben und arbeiten, ihren Sitten und Gebräuchen, zu der Natur und den vielen Kunstdenkmälern. Die Politik hat m. E. damit gar nichts zu tun. Die ändert sich und die wechselt ständig, ebenso die Grenzen, wie die jüngere Geschichte zeigt.
    Für mich ist es schön, in diesem Landstrich zu leben, der so viele liebenswerte Eigenheiten in der Bevölkerung aufzeigt - vom Schwenkgrill angefangen bis zu den für nicht Saarländer kaum verständlichen Dialekten. Und ich bin stolz darauf, ein Teil dieses Landes und seiner Kultur zu sein. Aber das ist eine Einstellung, die man nicht vermitteln kann, sie muß von selbst entstehen und wachsen. Mag sein, daß im Zuge der Globalisierung und der arbeitsbedingten höheren Mobilität das Aufkommen dieses Gefühles gebremst oder verhindert wird und dies als Ansatzpunkt zum Gegensteuern für die Politik dienen mag, doch verordnen kann man den Bezug zu seiner Umgebung nicht.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • @ Iris


    Allerdings könnte man den Begriff "Patriotismus" auch sexistisch auffassen. Dann sagen wir halt Matriotismus (Männer kann man schließlich nicht diskriminieren).



    schaust du ab und zu Werbung?


    Da ist das Usus, irgendwie Männerfeindlich unsere Medienwelt,


    kann ich natürlich aus Sicht der Verkaufsstrategen auch nachvollziehen, schließlich kann man damit den Frauen alles verkaufen.


    Ich beziehe mich natürlich auf diesen Politpatriotismus der zurzeit die Runde macht.

    Ich interessiere mich deshalb so sehr für dir Zukunft,weil ich den Rest meines Lebens in ihr verbringe. (Lansky ist ein Fan von Wikileaks)