Klappentext:
Was Greg mag: sich in der Schule so unauffällig zu verhalten, dass er nahezu unsichtbar wird. Gelegentlich mit seinem Freund Earl einen Film zu drehen. Seine Ruhe. Was er nicht mag: die Idee seiner Mutter, der todkranken Rachel beizustehen. Womit er nicht gerechnet hat: Rachel selbst, die keinen braucht, der sie bemitleidet, und die ihre ganz eigene Vorstellung von jenen Tagen hat, die ihre letzten sein könnten …
Die Taktik des siebzehnjährigen Greg ist ganz klar: Sich möglichst aus allem raushalten, so übersteht man die Highschool-Jahre am besten, ohne in irgendeiner unliebsamen Clique zu stranden. Einzig mit dem zynischen Earl ist Greg befreundet – wobei »befreundet« es nicht ganz trifft. Earl und er haben vielmehr ein gemeinsames Projekt. Sie drehen Filme, in denen sie den Klassikern der Filmgeschichte nacheifern. Als Gregs Sandkastenfreundin Rachel an Leukämie erkrankt und Greg sich »um sie kümmern« soll, sieht er nur eine Chance, dem Auftrag nachzukommen und gleichzeitig seinen Prinzipien treu zu bleiben: Greg und Earl drehen einen Film für Rachel. Und irgendwann währenddessen kommt Greg dann doch aus der sicheren Distanz hinter der Kamera hervor und nimmt von Rachel Abschied …
Autor:
(Quelle: Heyne fliegt)
Jesse Andrews hat einen Harvard-Abschluss und lebte schon in Spanien und Deutschland (wo er in einer Jugendherberge arbeitete). Er kommt ursprünglich aus Pittsburgh, Pennsylvania, und wohnt derzeit in Brooklyn, New York. Ich und Earl und das sterbende Mädchen ist sein Debüt-Roman.
Eigene Meinung:
Greg ist einer der Schüler, die froh sind, wenn sie in der Versenkung abtauchen können. er ist nicht sehr hübsch, nicht sportlich und immer einer der ersten beim Wettlauf um Fettnäpfchen. Man könnte jedoch auch sagen, dass er ein Individualist ist. Individuell in seinen Interessen, individuell was die Auswahl seiner Freunde angeht und besonders individuell beim anbaggern von Mädchen. So sehr, dass dies bisher immer nach hinten losgegangen ist.
Dann bekommt er die Nachricht, dass Rachel, eins der Mädchen, mit der er mal ein bisschen befreundet war, Leukämie hat. Eine Krankheit die sich überall in seinem Körper verteilt und im schlimmsten Fall mit dem Tod endet. Seine Mutter erwartet von ihm, dass er sich um Rachel kümmert, was er dann auch mehr oder weniger willig tut. Und trotz dieser eher negativen Erfahrungen und widrigen Umstände, findet er nach und nach in ein relativ normales Sozialleben.
Bei mir hinterlässt "Ich und Earl und das sterbende Mädchen" eher gemischte Gefühle. Ich hatte mir viel vom Roman versprochen, vor allem was Gefühl und das gewisse Etwas angeht und das wurde nur zum Teil erfüllt.
Ich glaube die größten Probleme hatte ich einfach mit der Schreibe. Greg erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive und spricht dabei immer wieder den Leser an. Dies entspricht nicht so sehr meinem persönlichen Geschmack und hätte auch noch ein bisschen besser umgesetzt werden können. Dazu kommt dann noch, dass der Roman an einigen Stellen eher holprig und etwas plump übersetzt war.
Nichts desto trotz ist "Ich und Earl und das sterbende Mädchen" kein schlechtes Buch. Dem Autor ist es auf jeden Fall gelungen mich laut zum Lachen zu bringen. Das ist nicht so ganz einfach und auch, wenn die Witze manchmal eher auf einem "American Pie"-Niveau waren, haben sie mich immer mitreissen können. Ein bisschen getreu dem Motto "Sex sells" lesen wir zwar häufig Titten, Muschi und Fick dich, aber es passt einfach total gut in den vom Autor kreierten Rahmen.
Auch die Charaktere mochte ich ganz gern. Greg ist ein 17-jähriger Protagonist, der ein bisschen nerdig ist und sich mit seiner Unbeholfenheit nicht unbedingt ins Herz seiner Mitschülerinnen redet, aber ganz sicher von Lesern gemocht wird. Ebenso sein Freund Earl, der in einer großen Familie aus Halb-, Stief- und Vollgeschwistern lebt und deshalb schon früh gelernt hat sich durchzubeißen.
Am Ende des Buches gelingt es dem Autor dann mich nicht nur zum Lachen zu bringen, sondern auch ein wenig an tieferen Gefühlen zu rühren.
Fazit:
"Ich und Earl und das sterbende Mädchen" ist ein Debütroman, von dem ich mir ein bisschen mehr Authentiziztät gewünscht hätte, ebenso wie das gewisse Etwas, das eine Geschichte mit der Grundidee wie dieser, unvergesslich macht. Protagonist Greg konnte mich jedoch häufig zum Lachen bringen, was dem Jugendbuch wieder ein paar Pluspunkt beschert.