Killing Season - De Niro/Travolta

  • Nach seinen Erlebnissen im Bosnienkrieg hat sich der Exsoldat Ben Ford als gebrochener Mann in die Wälder zurückgezogen.


    Eines Tages trifft er dort auf den Wanderer Emil, welchen er – wegen des schlechten Wetters – in seine Hütte einlädt, und zwischen den beiden Veteranen entsteht schnell so etwas wie Freundschaft.


    Doch bei der gemeinsamen Jagd am nächsten Tag offenbart Emil sein diabolisches Gesicht: Das Wild auf das er es abgesehen hat ist Ben!


    Aber Emil will ihn nicht einfach nur umbringen, er will das Ben „seine Sünden“ beichtet bevor er stirbt.


    Ben ist jedoch keine so leichte Beute, es gelingt ihm den Spieß umzudrehen, und in der Einsamkeit der Wälder beginnt ein gnadenloses Duell.....



    Meine Rezension: ...welches jedoch nicht in einen Actionfilm, sondern in ein Psychodrama mündet!


    „Von den Produzenten von Expendables 2!“
    „Rambo:First Bloos trift auf Killer Elite“


    Ganz ehrlich: Eine solche Werbung ist Scheiße!


    Hier wird der Eindruck erweckt es handele sich bei diesem Film um einen Actionfilm, was sicherlich zu vielen enttäuschten Zuschauern führen wird.
    Und natürlich hätte ein versierterer Regisseur mehr aus dieser Story herausgeholt, gerade bei zwei Hauptdarstellern wie diesen......


    „Killing Season“ ist ein Zwei-Mann-Stück, besetzt mit zwei Schauspielern die zu den Besten gehören und hier alle Register ihres Könnens ziehen.
    Sowohl Ben als auch Emil werden hier bis an die Grenze des physisch und psychisch Möglichen und darüber hinaus geführt.


    Natürlich kann man das sich-ständig-gegenseitig-Fangen/Foltern-und-wieder-befreien als auf die Dauer einfallslos und ermüdend abtun, allerdings geht es in diesem Film um etwas anderes, so das man über diesen Mangel an Einfallsreichtum bei Drehbuch und Regie hinwegsehen sollte. Es ist meckern auf höchstem Niveau!


    Trotz der gerade mal 80 Minuten Spieldauer nimmt sich dieser Film Zeit, um es seinen Figuren zu ermöglichen sich zu entfalten.


    Und wen sich De Niro und Travolta enntfalten dann knistert die Luft – selbst wenn sie nur am Tisch sitzen und Jägermeister trinken.
    Es sind diese beiden Schauspieler die diesen Film so sehenswert machen, schwächere Darsteller hätten dieses Drehbuch kaum so wirkungsvoll auf die Leinwand bringen können.


    Die Grenze zwischen "Gut" und "Böse" beginnt langsam zu verschwimmen, beide Männer, so stellt sich heraus, sind sowohl Täter wie auch Opfer. So fokussiert sich der Zuschauer nicht unbedingt darauf, das "Gute" siegen zu sehen, man tritt vielmehr zurück und wartet gespannt auf die Auflösung dieses Konflikts.

    Lieber barfuß als ohne Buch! :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Bodo ()