Kurzbeschreibung des Buches:
Leah möchte eine gehorsame Tochter sein. Sie soll den mächtigsten Kaufmann von Ugarit heiraten. Im Geheimen liebt sie jedoch David, den Kämpfer und Schriftgelehrten. Er lehrt Leah die Schriftzeichen, die er erfunden hat, damit sie ihre Heilrezepte aufzeichnen kann.
Doch dann wird Leah entführt. Verzweifelt folgt David ihrer Spur, und beide geraten in den Eroberungszug der Ägypter. Als Gefangene werden sie vor den Pharaonenthron gebracht. Im Angesicht der Sonnenkönigin Hatschepsut müssen Leah und David ihre Fähigkeiten beweisen – oder mit dem Leben bezahlen…
Über die Autorin:
Barbara Wood ist international als Bestsellerautorin bekannt. Allein im deutschsprachigen Raum liegt die Gesamtauflage ihrer Romane weit über 13 Mio., mit Erfolgen wie >Rote Sonne, schwarzes Land<, >Traumzeit<, >Kristall der Träume< und >Das Perlenmädchen<. Die Recherchen für ihre Bücher führten sie um die ganze Welt. 2002 wurde sie für ihren Roman >Himmelsfeuer< mit dem Corine-Preis ausgezeichnet. Barbara Wood stammt aus England, lebt aber seit langem in den USA in Kalifornien.
Meine Meinung:
Dies ist die Geschichte der Kanaaniterin Avigail, die seinerzeit, als Jericho von den Ägyptern eingenommen wurde, nach Ugarit geflohen ist. Sie findet dort im heutigen Syrien eine neue Heimat. Ihr Sohn Elias führt das Weingut seines verstorbenen Vaters weiter. Avigails Enkelin Leah soll den Schiffsbauer Jotham heiraten. Doch es kommt anders, und das Haus Elia hat in der Folge unter vielen Widrigkeiten zu leiden. Leah verliebt sich in David, einen Prinzen aus Lagasch (heute Irak), der bei ihrem Vater die Stellung als Schreiber einnimmt. David will die Zustände in der Bruderschaft der Schreiber reformieren und denkt sich Schriftzeichen aus, die aneinandergesetzt Worte ergeben. Somit das erste Alphabet. Leah hat von ihrer Tante viele heilkräftige Rezepturen verraten bekommen und kann damit dem ugaritischen König helfen. Der König behält Leah zu ihrem Entsetzen fortan in seinem Hofstaat. Ihre Wichtigkeit für den König verlockt seinen Feind, Pharao Tuthmosis, Leah zu entführen…
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe bis in die Nacht hinein gelesen, um zu erfahren, wie es mit Leah und ihrer Familie weitergeht. Leahs Schicksal, ihre Liebe zu David und vor allem die vielen Intrigen und Widrigkeiten, unter denen das Haus Elias leiden musste, aber auch das Setting haben mich sehr gefesselt.
Es war interessant nicht nur über die Pharaonen im alten Ägypten zu lesen - wie so oft, wenn es um diese Zeit geht -, sondern auch über die Kanaaniter, deren gesellschaftliches Leben, Glaube an Götter, von denen ich noch nie gehört hatte, sowie auch über die damaligen Aufzeichnungsmöglichkeiten in Ton (Im heutigen Handy- und Internetzeitalter eine Rückbesinnung durchaus wert ;-)).
Natürlich kam auch das Thema "Stellung der Frau" nicht zu kurz.
Die Protagonisten waren zwar ein wenig eindimensional dargestellt, wobei mir aber die "guten" Charaktere sehr sympathisch waren und die "bösen" in mir starke Emotionen erweckten. Die "Ohnmacht", die die Familie da zum Teil fühlen musste, konnte ich sehr gut nachempfinden.
Insgesamt ist "Im Auge der Sonne" ein abwechslungsreicher und absolut lesenswerter Roman.
Wen es interessiert, es wird gerade bei den Eulen als Wanderbuch angeboten,
siehe hier
Ich vergebe hier gerne 8 Eulenpunkte