'Die Analphabetin, die rechnen konnte' - CD 1

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    ...
    Raffiniert vom Autor, wie er es schafft, historisch-politische Wandel mit zu erzählen, z.B. aus der britischen Kolonie Basutoland wurde 1966 das unabhängige Lesotho.


    ....



    Ja, das hat mir auch sehr gut gefallen. Ich mag solche Verknüpfungen sehr gerne und da ich mir bisher auch noch nicht sehr viele Gedanken darüber auf Südafrika bezogen gemacht habe, werde ich hier bestimmt noch mal etwas nachlesen.

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Mein erste Eindruck ist sehr positiv. Da ich noch nichts von dem Autor gelesen habe, aber auch schon einiges über das letzte Buch gehört habe, war ich sehr gespannt.


    Die Sprecherin gefällt mir sehr gut. Besonders wie sie Nombeko spricht finde ich passend, so frech und erfrischend.


    Die Geschichte passt sich toll an den geschichtlichen Rahmen an. Die historischen Eckpunkte fügen sich wie beiläufig in die Geschichte ein.
    Ebenso wie die "Ausflüge" in die Vergangenheit der einzelnen Nebenfiguren.


    Gut gefällt mir die Figur von Ingmar, er ist so verrückt und zu Beginn seines Lebenswegs irgedwie noch unschuldig. Aber als Ingeneur hat er seine Unschuld vergessen und diese durch Hochmut ersetzt. Bin gespannt wie es genau dazu gekommen ist.


    Gut finde ich auch die Beschreibungen er Apartheit (bzw. den Alltag unter den gegebenen Umständen) finde ich sehr gelungen, die Ignoranz mit der die Weißen in Afrika das Gesetz für sich nutzen. Frei nach dem Motto: " Es sind immer die Schwarzen Schuld"

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


    Ihr findet mich auch bei Instagram besucht mich mal

  • Das Hörbuch beginnt genau so, wie ich es erwartet habe. Jonas Jonasson beweist wiedermal seinen spitzen Humor und beginnt zwei Handlungsstränge. Sowohl Nombeko als auch Ingmar sind in ihren Rollen sympathisch dargestellt. Gleichzeitig sind sie clever und spielen ihre Rolle nur. Wie-hieß-sie-doch-gleich ist dem Ingenieur um Längen voraus und sieht im Bleiben ihren Vorteil. Geschildert als kleines Rädchen hat sie aber offenbar mit den Sprengköpfen die Möglichkeit, die Großen der Weltmächte in eine bestimmte Richtung zu lenken. Während der Ingenieur jetzt noch denkt, Nombeko sei von seiner Gunst abhängig, wissen wir längst, dass es umgedreht ist.


    Ingmar ist bis zu seinem unschönen Zusammentreffen mit dem König überzeugter Monarchist. Seine Planung, das Königshaus abzuschaffen (Erfindung des Teufels :lache), geht über Jahrzehnte hinaus. Immerhin ist sein Sohn noch nichtmal geboren, soll aber schon in seine Fußstapfen treten.


    Mir gefallen auch die vielen Kleinigkeiten wie das geklaute Fahrrad oder der Handel der Chinesinnen. Die historischen Ereignisse werden beiläufig erwähnt und ich habe irgendwie den Eindruck, dass unsere Helden beteiligt waren (was sie natürlich nicht sind). Jonasson hat die Gabe die Abläufe so zu beschreiben, dass für den Hörer überhaupt gar keine andere Möglichkeit mehr bleibt, als seiner Logik zu folgen.


    Die Stimme von Katharina Thalbach passt für mich zur Story.

  • Mit Feuereifer bin ich ebenfalls in dieses Hörbuch eingestiegen. Leider habe ich von Anfang an so meine Probleme mit der Sprecherin:


    Da ein Mädchen bzw. eine junge Frau im Fokus der Geschichte steht, hätte ich mir eine deutlich jüngere Sprecherin gewünscht.


    Ich weiss natürlich, dass mit den weiteren Handlunsgssträngen - bin aktuell schon bei CD 3 - auch andere Personen anderen Geschlechts und anderen Alters zur Sprache kommen, aber dennoch, von der Analphabetin ausgehend, ist Frau Thalbach jetzt nicht mein Favorit.


    (Das war bei der Vertonung des 100jährigen durch Otto Sander für mich viel besser gelöst.)


    Inhaltlich hat mich Nombekos Geschichte sofort gepackt. Aus Soweto stammend hatte ich direkt in etwa ihr Lebensumfeld vor Augen, denn ähnliche Townships kenne ich selbst aus Südafrika.


    Auch mit dieser Geschichte schafft es Jonas Jonasson, eine Fülle historischer Eckpunkte in eine lockere Romanform einzubinden, die mich immer wieder baff erstaunt!

  • So, habe nun auch den ersten Teil durch, die Sprecherstimme gefällt mir gut.


    Am Anfang hatte ich so meine Probleme in die Geschichte rein zu kommen nach der Hälfte aber ging es. Bin gespannt wie die beiden Handlungsstränge von Ingmar und Nombeko sich zusammenführen lassen.


    Was mir nur aufgefallen ist und ich auch finde wenn ich die vorherigen Posts lese ist, das es mir schwer fallen wird ´mich hier "Kleinteilig" zu den einzelnen Abschnitten zu äußern.
    Wenn man liest kann man nochmal zurückblättern und sich evtl. Notizenmachen zu Sachen die einem auffallen oder Namen die nicht so schnell hängen bleiben weil sie nicht so geläufig sind. Beim hören "rauscht" es so einem vorbei und man hält nicht ständig die CD an um sich was zu notieren. Ich zumindest nicht.


    Mal sehen wie sich das dann so hier entwickelt.

  • Zitat

    Was mir nur aufgefallen ist und ich auch finde wenn ich die vorherigen Posts lese ist, das es mir schwer fallen wird ´mich hier "Kleinteilig" zu den einzelnen Abschnitten zu äußern. Wenn man liest kann man nochmal zurückblättern und sich evtl. Notizenmachen zu Sachen die einem auffallen oder Namen die nicht so schnell hängen bleiben weil sie nicht so geläufig sind. Beim hören "rauscht" es so einem vorbei und man hält nicht ständig die CD an um sich was zu notieren. Ich zumindest nicht.


    Stimmt, damit habe ich auch Probleme. Da ich auch beim Autofahren oder Kochen höre, mache ich auch kaum Notizen und vergesse manchmal interessante Stellen. Die fallen mir dann erst wieder ein, wenn sie eine andere Eule postet.


    Eine Hörbuchrunde ist definitiv anders als eine Leserunde. :-)


    Zitat

    Auch mit dieser Geschichte schafft es Jonas Jonasson, eine Fülle historischer Eckpunkte in eine lockere Romanform einzubinden, die mich immer wieder baff erstaunt!


    Das finde ich auch besonders interessant an seinen Büchern. Und hier noch mehr als beim Vorgänger, denn von Afrika weiß ich wenig über die politischen Abläufe und hoffe hier noch einiges zu lernen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Zitat

    ...Stimmt, damit habe ich auch Probleme. Da ich auch beim Autofahren oder Kochen höre, mache ich auch kaum Notizen und vergesse manchmal interessante Stellen. Die fallen mir dann erst wieder ein, wenn sie eine andere Eule postet.


    ....


    Mir gefällt generell an LR, dass mich die anderen Eulen nochmal an Stellen erinnern, an die ich selbst nicht mehr gedacht habe :-)
    Daher finde ich es wirklich nicht schlimm, aber es stimmt natürlich auch, dass ich mir bei LR Notizen mache.


    Zusammen werden wir aber bestimmt alles richtig schöne und interessante finden :knuddel1

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Herrlich. Habe eben auf der Heimfahrt die erste CD beendet und bin begeistert. Mir gefällt diese Art von Humor ( eben wurde mal schnell "Holger" gezeugt - ich musste echt so grinsen im Auto ).


    Super Sprecherleistung von Katharina Thalbach.........wie immer halt. ;-)


    Edit: Das mit Holger hat ja beim ersten Versuch nicht geklappt. ;-)


  • Ich fand Otto Sander auch besser. Mit der Thalbach-Stimme kann ich mich nicht anfreunden. Rumpelstilzchen hat es gut ausgedrückt:



    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Inzwischen frage ich mich, ob mit meiner CD alles in Ordnung ist, oder ob es an meinem CD Player liegt. Ab Track 7 klingt Frau Thalbach wie eine Mischung aus Micky Maus und Gollum. Das irritiert mich sehr.
    Ich werde heute nochmal ausprobieren, ob ein anderer Player hilft.....


    Das ist normal bei Frau Thalbach ;-)

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Das Nombeko nur aus den wissenschaftlichen Büchern gleich zur Expertin wird, die den Ingenieur seine Arbeit macht, halte ich für unrealistisch. Aber andererseits ist Nombeko als unerkanntes Genie angelegt, deswegen funktioniert der Kunstgriff doch irgendwie.


    Das dachte ich auch. Mir ist sie auch irgendwie viel zu schnell viel zu schlau geworden.

  • Zitat

    Das dachte ich auch. Mir ist sie auch irgendwie viel zu schnell viel zu schlau geworden.


    Die Geschichten von Jonasson sind glaub ich so. Immer etwas überzeichnet und hart an der Realität vorbei aber so, dass man sagt, naja könnte ja sein.



    Zitat

    Das ist normal bei Frau Thalbach


    :lache Das dachte ich auch im Stillen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Nachdem mein Päckchen heute mittag angekommen ist, habe ich mich auch gleich auf die erste CD gestürzt, um nicht ganz am Ende nachzuhinken, da gibts dann immer irgendwie nichts neues mehr beizutragen - mal sehen, wie es jetzt ist :-]


    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Mir ist der Anfang diesmal schwer gefallen, ich musste mich sehr konzentrieren, um am Ball zu bleiben. Vielleicht lag es auch daran, dass so einiges an Informationen rüberkam, über die fernen afrikanischen Länder, wie sie vorher hießen und wie jetzt.


    Das fand ich auch absolut! GUt, ist bei Hörbüchern bei mir immer so, dass ich mich wirklich total konzentrieren muss... Also maximal: aufs Sofa setzen und nichts nebenher tun ;-)
    Ich finde aber, dass Jonasson das so verpackt, dass es mich auch interessiert bzw. ich es nicht uninteressant finde. Das passiert mir sonst bei derartigen Beschreibungen schon öfter, und beim Hören noch viel schneller als beim Lesen. Aber mit seiner trockenen Art ist das wirklich gut :-)




    Zitat

    Original von Suzann
    Ich habe heute auch gleich die erste CD geschafft und fühle mich gut unterhalten. Im Gegensatz zu der etwas lineareren Erzählweise des "Hundertjährigen" bin ich durch die zwei Erzählstränge, mit den teilweise wirklich oberabsurden Ereignissen, die uns Jonas Jonasson unterjubelt, irgendwie orientierungslos. Es zeichnet sich bisher für mich nicht ab, auf was der Autor abzielt, aber seine Fähgkeit den Leser mitten ins Geschehen zu werfen und mit wenigen Worten interessante Charaktere zu zeichnen, wie Nombeko, Thabo oder Ingmar hält mich bei der Stange.


    MIr hat der Beginn des Hundertjährigen auch besser gefallen. Da habe ich mich besser abgeholt gefühlt (den hab ich auch nur als Hörbuch gehört bislang, das Buch liegt noch hier, denn ich kenne nur die gekürzte Fassung). Aber ich denke, dass sich das noch gibt im Laufe der noch folgenden 5 CDs :grin




    Als ich eure ganzen begeisterten Stimmen (zumindest die ersten Posts ;-) ) gelesen habe, war ich doch ein bisschen :gruebel .... denn ich finde es auch eher wie savanna. Ich mag Katharina Thalbach eigentlich nicht soooo, klar habe ich gesehen, dass sie das liest, aber ich dachte, dass meine Ablehnung ihr gegenüber auch an der Art, zu schauspielern liegt. Das ist mir jetzt noch mehr bewusst geworden: Ich hätte mich bei einer anderen Leserin durchaus wohler gefühlt, aber es geht. Mich nervt nur dieses unterschwellige knäckknäckknäck in ihrer Stimmmelodie :help

  • Ich finde übrigens, dass der Vorteil eines Hörbuchs ist, dass man parallel zum Genießen auch noch Google Maps aufhaben kann und schauen kann, wo denn gerade was passiert [SIZE=7]wenn man das richtig verstanden hat und den Namen eintippen kann [/SIZE]- zumindest bei den afrikanischen Namen habe ich nämlich GAR keine Vorstellung, was wo ist :lache

  • Zitat

    Original von dschaenna
    Ich hätte mich bei einer anderen Leserin durchaus wohler gefühlt, aber es geht. Mich nervt nur dieses unterschwellige knäckknäckknäck in ihrer Stimmmelodie :help


    Da musste ich jetzt echt lachen! Für mich ist die Stimme sehr nasal, so höre ich mich in der aktuellen Erkältung auch an... ;-)

  • Savanna, ich grade auch, aber wenn ich mir vorstell, immer so zu klingen... :yikes
    :lache


    Mit deiner Erwartung, doch wen jüngeres für Nombeko hören zu wollen, fand ich schon den Hammer auf den Kopf getoffen. Aber vielleicht ändert sich das ja auch noch im Laufe des Hörens :-)


    Übrigens ein Nachteil: Ich kann heute nicht wirklich weiterkommen (was mit nem Buch möglich wäre...), weil der Fernseher läuft, und das Ladegerät für den ipod ist... lost :fetch

  • Gestern Abend habe ich Die Hälfte von CD 1 und heute die andere davon gehört. Zuerst einmal muss ich sagen, dass Katharina Thalbach ihre Sache wirklich großartig macht! Gefällt mir sehr gut. Stimme, Betonung, Tempo, wie für mich gelesen. :-) Aber ich schätze sie auch als Schauspielerin sehr.
    (Ich kann jedoch verstehen, dass sie aufgrund ihrer speziellen Intonation und ihrer ganzen Art als Vorleserin, wie auch als Schauspielerin polarisiert.)


    Aber näher zum Inhalt des Romans:


    Nombeko ist mir als Person auch sympathisch. Ich mag so durchsetzungsstarke Frauenfiguren. Ihre Klugheit und ihren Wissensdurst finde ich beeindruckend. In der Tat etwas unrealistisch, vorallem im späteren Verlauf, aber das stört mich nicht.


    Etwas irritiert war ich davon, dass wieder ein Handlungsstrang mit einer Atomwaffe eingeführt wurde. Das erinnerte mich doch zu sehr an den Hundertjährigen. Aber mal sehen, wie die Geschichte noch weitergeht.


    Ingmar ist mir ehrlich gesagt unsympathisch. Aber mir muss ja auch nicht jede Person sympathisch sein und wer weiß, vielleicht ändert sich das ja sogar noch.


    Zitat

    Original von bauerngarten
    Was mir nur aufgefallen ist und ich auch finde wenn ich die vorherigen Posts lese ist, das es mir schwer fallen wird ´mich hier "Kleinteilig" zu den einzelnen Abschnitten zu äußern.
    Wenn man liest kann man nochmal zurückblättern und sich evtl. Notizenmachen zu Sachen die einem auffallen oder Namen die nicht so schnell hängen bleiben weil sie nicht so geläufig sind. Beim hören "rauscht" es so einem vorbei und man hält nicht ständig die CD an um sich was zu notieren. Ich zumindest nicht.


    Den Gedankengang hatte ich auch schon. Finde ich momentan noch etwas schade, aber ist vielleicht einfach die etwas andere Art bei einer Hörrunde und ich denke vielleicht findet sich das im weiteren Verlauf für mich auch noch etwas.
    Das Zurückblättern fehlt mir jedenfalls gerade sehr! (Bei Leserunden mache ich mir meistens sogar Post-Its in das Buch um in irgendeiner Weise spezielle Szenen später anzumerken oder auf Dinge näher einzugehen, das geht beim Hören irgendwie auch nicht so gut.)

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Ich denke, dass die Stimme von Katharina Thalbach schon polarisiert.
    Sie ist schon sehr besonders - hat mich aber bereits beim ersten Hören ( ich habe schon einige Hörbücher mit ihr als Sprecherin gehört ) fasziniert.


    Ich habe bisher Hörbücher mit ihr als Sprecherin vermieden, weil ich mir nicht sicher war, dass ich mir ihre besondere Stimme stundenlang anhören kann, aber es geht eigentlich ganz gut. Ich finde auch, dass sie für diese etwas seltsame Geschichte, die ja bisher eigentlich zwei sind, die passende Stimme hat. Sie verkörpert ja nicht nur Nombeko, sondern auch Ingmar.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."