'Die Analphabetin, die rechnen konnte' - CD 1

  • Da ich genau wusste, dass ich zum Start der Hörrunde nicht zum Hören kommen werde, weil ich so viele Termine habe, habe ich die erste CD einfach schon mal am Wochenende gehört und ich bin auf Anhieb begeistert. :fingerhoch


    Gut finde ich schon mal, dass die Geschichte ähnlich wie der Hundertjährige ist, denn genau so etwas hatte ich auch erwartet. Und zu so einer kuriosen Geschichte passt als Sprecherin Katharina Thalbach einfach nur zu gut. Ich finde sie hat so eine richtige Märchentantenstimme und kann ihre Stimme gut verstellen/ umstellen. :lesend


    Wir lernen also das Mädchen Nombeko Mayeki kennen, die im südafrikanischen Slum aufwächst und bereits mit 5 Jahren dort als Latrinenmädchen tätig ist, um sich und ihre Mutter zu versorgen. Mit 14 Jahren wird das Mädel Chef der Latrinentruppe und wenig später dann einfach so von einem sturzbetrunkenen Ingenieur überfahren und nein es ist nicht seine Schuld, sondern ihre, denn sie hätte niemals den Gehweg für Weiße benutzen dürfen. Von nun an muss sie, die als Analphabetin rechnen (und lesen) kann, bei diesem Atomwaffentechniker als Putzfrau arbeiten, ihm vorlesen und dann auch noch seine Arbeit als Wissenschaftler verrichten (so hatte ich es beim Hören zumindest verstanden).


    Als Randperson tritt der königsverrückte Postbote Ingmar auf, der König Gustav V mitsamt Gefolge in einen Unfall verwickelt und als Dank eben nicht die Hand geschüttelt bekommt wie er es sich erhofft hatte. Auch erfahren wir etwas über die drei Chinesenmädchen, mal sehen was die noch so anstellen…


    Ich bin schon ganz gespannt wie die Eindrücke meiner Mithörer sind. Wenn ich es schaffe, dann schaue ich heute Abend nochmal rein.

  • Mir ist der Anfang diesmal schwer gefallen, ich musste mich sehr konzentrieren, um am Ball zu bleiben. Vielleicht lag es auch daran, dass so einiges an Informationen rüberkam, über die fernen afrikanischen Länder, wie sie vorher hießen und wie jetzt. Außerdem kommt das Mädchen erst nach einer Weile ins Spiel, dann lief es bei mir besser.


    Für mich war Ingmar keien Randperson sondern der zweite Handlungsstrang. Vielleicht täusche ich mich hier auch.


    Nombeko war mir symphatisch, weil sie Bücher liebt und weil sie schon als junges Mädel sehr energisch ist mit ihrer Schere bewaffnet. :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Heute früh kam, passend zum Rundenbeginn, nahezu im Halbstundentakt eine Kurzreportage über den Autor dieses Buches im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF: Der auf der schwedischen Insel Gotland lebende Schriftsteller Jonas Jonasson hat mit seinem 100er-Buch in Deutschland die größten Erfolge, fand am Handlungsort seines neuen Buches die Kombination Apartheidspolitik und Atombombenbau besonders spannend und wird das nächste seiner nach bedeutenden Persönlichkeiten benannten Hühner "Angela Merkel" nennen :lache


    Da mein Buch Ende letzter Woche ebenfalls ankam - an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an den Verlag und Wolke -, konnte ich auch pünktlich mit dem Hören anfangen.


    Obwohl ich mich wegen meiner Augenprobleme in nicht allzuferner Zukunft immer mehr aufs Hören verlegen muss, tauchten wieder die üblichen, allerdings nicht der Geschichte anzulastenden Konzentrationsprobleme auf: Höre ich im Liegen (wie ich auch lese), schlafe ich ein, mache ich hingegen etwas nebenbei, spazieren die Gedanken...


    Aber Katharina Thalbach, die ich zuletzt zusammen mit Anna Thalbach in dem Film über den "Alten Fritz" bewunderte, hat mich wieder begeistern können mit ihrer wirklich ebenso wandlungsfähigen wie ausdrucksvollen Stimme.


    Die Fülle an Informationen zu verarbeiten, fiel mir anfänglich nicht leicht, vor allem, weil der Handlungsort nicht unbedingt in mein Beuteschema fällt.
    Aber ich blieb am Ball, es gefällt mir gut und bin gespannt, wie es weitergeht.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Die erste CD habe ich durch und fühle mich bisher sehr gut unterhalten!


    Ich bin sicher einer der wenigen hier in der Hörrunde, der „Der
    Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ noch nicht
    Gelesen oder gehört hat.
    Daher bin ich froh über diese Hörbuch-Runde, ohne die mir das Hörbuch wohl entgangen wäre.



    Erstaunlich, dass ein Schwede Südafrika als Schauplatz wählt.
    Dadurch erhält die Geschichte einen exotischen Anstrich, jedoch wegen der Apartheid-Zeit auch eine beklemmende Note.



    Zitat

    Original von maikaefer
    Aber Katharina Thalbach, die ich zuletzt zusammen mit Anna Thalbach in dem Film über den "Alten Fritz" bewunderte, hat mich wieder begeistern können mit ihrer wirklich ebenso wandlungsfähigen wie ausdrucksvollen Stimme.


    Volle Zustimmung!
    Die Berlinerin Katharina Thalbach, nicht zu verwechseln mit ihrer
    Tochter Anna Thalbach, die auch schon Hörbücher eingesprochen hat,
    besitzt eine ungewöhnliche Stimme, sehr prägend. Mir sagt sie sehr zu!


    Zitat

    Original von maikaefer
    Die Fülle an Informationen zu verarbeiten, fiel mir anfänglich nicht leicht,


    Jonas Jonasson erzählt schon von Anfang an ziemlich viel, da ist es
    nicht so einfach beim Hörbuch alle Details gleich mitzubekommen.
    Aber mit der Zeit geht es immer besser!

  • Sehr gerne wäre ich schon gestern eingestiegen aber ich habe dann doch brav bis heute gewartet.


    Katharina Thalbach ist eine meiner Lieblingssprecherinnen, alleine schon deshalb wollte ich hier sehr gerne mithören.


    Die Geschichte gefällt mir von Anfang an sehr gut, Nombeko die energische junge Frau finde ich klasse beschrieben. Sie gefällt mir auch sehr als Hauptcharakter mit ihrem starken Willen, ich denke an ihr werden wir noch viel Freude haben.

  • Ganz fertig bin ich mit der ersten CD noch nicht. Da war ja auch noch Betty Blue, die unbedingt fertig gelesen werden musste...


    Katharina Thalbach als Sprecherin ist für diesen Text eine sehr gute Wahl. Ihre sachliche Art, die ungeheuerlichen Szenen wie in einem Nachrichtenbeitrag zu schildern, macht die Geschichte noch faszinierender.

  • Ich bin wohl eine von wenigen, denen der Hundertjährige nicht besonders gefallen hat. Daher war ich sehr gespannt, wie diese Hörbuch nun sein würde.


    Die Geschichte gefällt mir bisher wesentlich besser!! Ich bin bis zum Ende des 1. Teils gekommen.
    Am Anfang musste ich irgendwie immer an Indien denken. Wahrscheinlich, weil ich richtige Armut dort zum ersten Mal und auch am häufigsten gesehen habe. Südafrika kenne ich gar nicht.


    Dass die Orte sich so gravierend ändern, finde ich sehr interessant. Ich bin auch sehr gespannt, wie die beiden Geschichten dann doch noch zusammen passen.


    Ansonsten bin ich von Katharina Thalbach total begeistert! :anbet
    Auch gefällt mir gut, dass im Cover die einzelnen Kapitel angegeben werden. So könnte man tatsächlich eine gemischte Hörbuch-Buch- LR machen.
    Ansonsten weiß man bei den Hörbücher ja nie, wo man sich eigentlich im Buch befindet, deshalb ist es mir hier besonders positiv aufgefallen :-)

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Dem November-Montagmorgenstau sei Dank, bin ich mit der ersten CD schon fertig.
    Da ich den Hundertjährigen nicht gelesen/gehört habe, bin ich völlig unvoreingenommen an das Hörbuch herangegangen. Am meisten gelockt hat mich Katharina Thalbach als Sprecherin, sie liest einfach genial. Solch eine wandelbare Stimme, die die verschiedensten Charaktere glaubhaft darstellen kann, kenne ich sonst nicht.
    Die Geschichte selbst finde ich interessant, die Personen ziemlich skurril. Vor allem der Ingenieur und Ingmar, der Postbeamte kommen recht schräg rüber. Bisher habe ich diese erste CD als Einleitung bzw. Einführung der Personen gesehen, ich bin daher gespannt, wie sich Story weiterentwickelt.

  • Ich habe die gleiche Problematik wie Maikäfer...wenn ich im liegen höre schlafe ich ein :D Also bin ich brav sitzen geblieben :lache


    Ich habe vorher schon etliche Hörbücher hinter mich gebracht, Frau Thalbach als Leserin war mir bisher nicht untergekommen.


    *flüster* Manchmal hatte ich das Gefühl, Gollum spricht :wow :chen


    Aber nachdem ich mich daran gewöhnt hatte konnte ich mich auf die Geschichte einlassen. Ingmar, der Postbote gefällt mir bisher irgendwie am besten, er ist so herrlich schräg. Ansonsten waren hier viele erste Eindrücke, die Personen wurden vorgestellt und ich bin schon sehr gespannt auf die zweite CD :wave

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Für mich war Ingmar keine Randperson sondern der zweite Handlungsstrang. Vielleicht täusche ich mich hier auch.


    Ich bin auch der Meinung, dass ab Trtack 7 ein zweiter, gleichwertiger Handlungsstrang eingebracht wird ,
    der in Schweden angesiedelt ist.


    Ingmars Lebensaufgabe war das Projekt, dem schwedischen König die Hand zu geben.
    Obwohl das augenzwinkernd erzählt wird, ist das eigentlich eine tragische Geschichte, da Ingmar schließlich vom König abgewiesen wird. Er kann jedoch wohl nicht ohne Lebensaufgabe sein und wechselt ins Gegenteil, jetzt will er die Monarchie bekämpfen.

  • Ich hatte Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzukommen. Vielleicht lag das aber auch nur an meiner hohen Erwartungshaltung, denn der "Hundertjährige" hat mich gleich vom Beginn an gefesselt (auch das habe ich als Hörbuch gehört). :gruebel


    Auf jeden Fall ist Nombeko sehr sympathisch und ich bin schon gespannt, wann und wie die Handlungsstränge zusammenlaufen werden...

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

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  • Der Autor hat Geschick darin, originelle Figuren aufzubauen, das gilt auch für Nebenfiguren, z.B. Thabo.


    Das Thabo, der alte Schmierlappen, mit Zitieren von Pablo Neruda Erfolg bei Frauen hat, erinnert stark an Mit brennender Geduld von Antnio Skarmeta, verfilmt als der Postmann.


    Raffiniert vom Autor, wie er es schafft, historisch-politische Wandel mit zu erzählen, z.B. aus der britischen Kolonie Basutoland wurde 1966 das unabhängige Lesotho.


    Thabo ist eine interessante Figur, schade, dass er schon so früh im Buch umgebracht wird..
    "Ein grässlicher Mensch, aber er konnte gut Geschichten erzählen", denkt Nombeko noch und holt Diamanten aus dem Mund des Toten.
    Jetzt ist sie Reich, aber wie die Diamanten zu Geld machen? Aber das traue ich ihr auch noch zu, leider kommt sie zunächst nicht dazu.

  • Ich habe heute auch gleich die erste CD geschafft und fühle mich gut unterhalten. Im Gegensatz zu der etwas lineareren Erzählweise des "Hundertjährigen" bin ich durch die zwei Erzählstränge, mit den teilweise wirklich oberabsurden Ereignissen, die uns Jonas Jonasson unterjubelt, irgendwie orientierungslos. Es zeichnet sich bisher für mich nicht ab, auf was der Autor abzielt, aber seine Fähgkeit den Leser mitten ins Geschehen zu werfen und mit wenigen Worten interessante Charaktere zu zeichnen, wie Nombeko, Thabo oder Ingmar hält mich bei der Stange.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."


  • Thabo ist auf jeden Fall eine wichtige Figur in der Geschichte. Hat er doch Nombeko das Lesen beigebracht und die Diamanten "vermacht". Mal sehen, wofür die noch benötigt werden....
    Andererseits hat er ja damit seinen Zweck für die Geschichte erfüllt.... :wow

  • Ich bin ca. bei der Hälfte der ersten CD ( höre ja nur beim Autofahren - da besteht auch keine Gefahr, einzuschlafen ;-) ) und wieder einmal von Katharina Thalbach als Sprecherin begeistert.
    Ihre besondere Stimme und Art zu lesen hat mich noch jedesmal überzeugt.


    Die Geschichte ist wie erwartet etwas ungewöhnlich und sehr schön beschrieben. Manche Sätze finde ich einfach genial.


    Nombeko ist ja schon eine sehr besondere Persönlichkeit.

  • Wow ich bewundere euch dafür, dass ihr beim Autofahren hören könnt. Mich lenkt das leider zu sehr ab beim Fahren, aber da ich am WE immerzu Erkältungsbäder genommen habe, konnte ich die erste CD locker schaffen.


    Ansonsten geht es mir ganz genauso wie Maikäfer und Krokus, denn im Liegen Hören führt echt dazu, dass ich einnicke. :-(


    Die Schilderung zum Postboten habe ich erstmal eher als unwichtig betrachtet, aber das kann sich ja noch ändern, schon möglich, dass ihr Recht habt und hier mehrere Handlungsstränge dann zu einem zusammen laufen. Vielleicht treffen Nombeko und Ingmar noch aufeinander.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass Ingmar zutiefst verletzt war, als der König ihm nicht die Hand geben wollte und so abweisend zu ihm war.


    Schön, dass wir uns einig sind, dass die Sprecherin genial ist.


    Da deren Tochter hier bereits erwähnt wurde: Kann mir jemand ein Hörbuch oder ähnliches nennen, wo man die Tochter sprechen hört? Bisher war mir nämlich nur ihre Frau Mama ein Begriff.

  • Danke Herr Palomar für die rasche Rückmeldung.


    Ich habe gerade mal bei Amazon geschaut und festgestellt, dass Anna Thalbach die Bücher von Katherine Webb (die mag ich total) liest und oh Glück, die Hörbücher gibt es alle in meiner Onleihe. :-)


    Ich habe dann mal kurz Probe gehört, aber Annas Stimme habe ich wirklich noch nie gehört. Ich sollte wirklich öfter mal zu einem Hörbuch greifen...