Schreiben als Hobby ...

  • Ich schreibe zum reinen Vergnügen. Selten bringe ich meine Texte wirklich zu Ende - teilweise mag ich sie auch gar nicht beenden, weil ich mich gern mit meinen Figuren auseinandersetze.


    Bis auf meine Schwester darf diese Texte niemand lesen, höchstens noch meine Mutter, selten mein Vater. Ans Veröffentlichen habe ich als Kind gedacht, als ich noch geglaubt habe, dass man seine Texte einfach drucken ließe und anschließend ausgesorgt hätte.


    Inzwischen will ich nicht mehr, dass irgendjemand meine auf's Papier gebrachten Gedanken liest, und schreibe, um mich in eine andere Welt zu versetzen, um mit interessanten Menschen zusammen zu sein und mich zu freuen, wenn ich wieder eine Seite geschrieben habe. :-)

  • Danke für deine Antwort, Iszlá! Irgendwie bin ich gerade richtig froh, daß es auch Leute gibt, denen Schreiben als Selbstzweck genügt (und ich hab die ganze Self-Publisher-Chose ja nun durchaus hinter mir und kann beides, den Wunsch, anonym zu bleiben, und den Wunsch, Leser zu finden, sehr sehr gut nachvollziehen!).


    Was ich kenne: das Etwas-nicht-zu-Ende-bringen. Mein PC ist voll von angefangenen und nie beendeten Stories. Entsprechend stolz bin ich, wenn ich tatsächlich mal etwas fertig schreibe - dann kann ich über nichts anderes mehr reden. Wie dieser Thread beweist :grin. Meine Texte sind dafür aber auch zu harmlos, als daß ich sie nicht zeigen dürfte. Daraus kann man sicher nicht mehr ablesen als aus meinem sonstigen (Online-)Verhalten.


    Für Lyrik habe ich übrigens überhaupt kein Gespür. Ist aber, denke ich, auch logisch. Mir fehlt auch jegliches Rhythmus- und Musikverständnis (ich höre zum Beispiel nie Musik zu Hause). Eins von den vielen Dingem, die ich heimlich anhimmle und die mir auf ewig verschlossen bleiben dürften.

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Ich wollte dich nicht allein hier lassen. :grin


    Manchmal hätte ich schon gern noch andere Meinungen zu meinen Texten gehört. Allerdings bin ich da sehr zurückhaltend, weil es teilweise zu intim ist, ich aber auch nicht unbedingt den Mut dafür aufbringe. Um Texte online zu stellen, muss ich mir schon verdammt sicher sein, dass sie auch gefallen - mit Kritik kann ich einfach (noch) nicht umgehen.


    Ich lese dennoch hin und wieder in Schreibratgebern und versuche den ein oder anderen Tipp. Selbst wenn ich nur für meine Schublade schreibe, habe ich trotzdem gewisse Ansprüche an meine Texte.

  • Ich schreibe auch aus reinen Vergnügen. Darunter befinden sich Geschichten, Erzählungen und Gedichte. Tagebuch schreibe ich mit Unterbrechungen seit meinem 12. Lebensjahr. Gerade in schweren und schwierigen Zeiten war das für mich immer ein Ventil, und das handhabe ich auch heute noch so.


    Meine Gedichte sind alles sehr persönlich und die zeige ich selten jemanden. Höchstens meinen Partner.
    Wie beim Tagebuch schreiben ist auch dies ein Ventil für mich, Dinge zu verarbeiten und zum Ausdruck zu bringen. Oft sind diese Texte eher traurig.


    Ich träume schon davon ein Buch zu veröffentlichen, aber ich glaube dies wird nur ein Traum blieben. Zum einen traue ich es mir nicht zu, zum anderen ist vieles meiner "Schreibe" zu persönlich . Ich möchte das nicht wirklich jemanden zeigen. Muss ich auch nicht. Ich schreibe weil es mir Spaß macht. Ich setze mich da nicht unter Druck.


    Schreiben ist mir jedenfalls wichtig, und es macht mir wie gesagt großen Spaß. Es ist ein Teil von mir - wie das Lesen, und das Malen/Zeichnen. :-)

  • Ich schreibe nur Sachtexte. Romane oder Kurzgeschichten kann ich mir nicht vorstellen zu schreiben. Lange Jahre habe ich die Ergebnisse meiner Recherchen nur für mich niedergeschrieben. Nun habe ich mein Repertoire um Zeitzeugenberichte erweitert und zum ersten Mal etwas veröffentlicht. Aber das wirft nicht so viel ab, als das ich davon Leben kann... Deswegen schreibe ich auch mehr oder weniger, weil es mein Hobby ist.


    Mein Motto ist: Die besten Geschichten schreibt das Leben :-).

  • @ Josefa: Wie gut, dass Du diesen Thread hier eröffnet hast und die Idee dazu hattest. Gibt doch noch ein paar Eulen, wo ich nicht wusste, dass sie überhaupt schreiben. ... Das ist schön zu wissen. :-)

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Zitat

    Original von Iszlá
    Ich wollte dich nicht allein hier lassen. :grin


    Vielen Dank! :grin - Nee, im Ernst! Mir war gerade dieser Aspekt, den Leseratte so schön beschrieben hat, echt mal wichtig:


    Zitat

    Original von Leseratte87
    Ich schreibe weil es mir Spaß macht. Ich setze mich da nicht unter Druck.
    Schreiben ist mir jedenfalls wichtig, und es macht mir wie gesagt großen Spaß.


    Ich habe bei öffentlichen Diskussionen oft das Gefühl, daß Spaß und Freude als Gesichtspunkte zu kurz kommen, sobald es ums Schreiben geht. Selbst unter Hobby-Schreibern. Da wird der Tonfall schnell bierernst; der erhobene Zeigefinger kommt raus, als hätte man, sobald man ein paar Buchstaben aneinander reiht, sich irgendwie moralisch zu ernsthafter Anstrengung und dem Streben nach schriftstellerischer Erhabenheit verpflichtet.


    Aber in erster Linie schreibe ich doch nicht, um tiefschürfende Gedanken festzuhalten oder meine sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern. Ich schreibe, weil es witzig ist, sich Figuren auszudenken und mitzuerleben, wie sie ein Eigenleben gewinnen, wie sie atmen und ihre Welt wahrnehmen. Und vielleicht auch, weil es Spaß macht, mit Wörtern zu spielen, falls man das kann, verschiedene Formulierungen gegeneinander abzuwägen, hier ein bißchen zu schleifen und da ein bißchen zu polieren.


    Es ist ein Spiel, nichts weiter.

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Zum Bergsteigen bin ich auch zu faul, aber das Thema hatten wir ja oben schon :lache.


    Ich bin gerade mitten im Ausbessern. Normalerweise schreibe ich ja, wie man hier unschwer feststellen kann, noch in alter Rechtschreibung und bemühe mich jetzt nachträglich, meine letzte Geschichte auf neue Rechtschreibung zu trimmen. Wird wahrscheinlich ein furchtbarer Mischmasch dabei herauskommen. :-(


    Immerhin konnte ich meine Nichte trösten. Die haßt Rechtschreibung wie die Pest und kämpft sich jeden Tag mehr schlecht als recht durch ihre Deutsch-Hausaufgaben. Wenigstens geht's der Tante auch nicht besser. Nur hat die 75.000 Wörter zu verbessern ...

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Meine Rede :grin. Aber das ist ein Text, den ich wieder richtig drucken lassen will. Und dann sollte er zumindest nicht komplett kaplanesk aussehen ... So 'nen Minimum-Anspruch an mich selbst habe ich dann doch.


    ______


    Edit 19.12.2013: 'Tschuldigung, wenn ich den alten Thread nochmal entstaube, aber ich habe heute so eine richtig nette Aussage zu meinem Schreiben gehört, die wollte ich wirklich gern teilen.


    Ich habe mein letztes "Projekt" (die 75000-Wörter-Story) einer Kollegin zum Lesen gegeben. In erster Linie, weil diese Kollegin so nett ist und mein nach dem Schreiben üblicherweise am Boden liegendes Selbstbewußtsein immer wieder aufbaut: Wenn nur ein paar bestimmte Nebenfiguren auftauchen, ist sie schon glücklich und lobt mich. - Leider war gerade für diese Figuren in der Story diesmal nur wenig Platz. Dafür stellte meine Kollegin, und zwar im Tonfall ehrlichen Erstaunens, allerdings heute fest: "Also, das war ja fast schon richtig spannend."


    Ich glaube, diese Reaktion sagt sehr viel über meine Schreibe aus. :rofl

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Josefa ()

  • @ Josefa: Das ist doch schön!!! Mir hat Deine Geschichte übrigens auch gut gefallen. Werde sie nochmal in aller Ruhe lesen und dann im besagten Thread noch etwas dazu schreiben.


    ...


    Ich habe auch vor die nächsten Tage endlich wieder an meiner Geschichte weiter zu schreiben.

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Dann schiebe ich diesen Thread wieder nach oben. :-)


    Die letzten Tage habe ich wieder an meiner Geschichte gesessen. Außerdem habe ich übers Schreibfreundeforum eine weitere Testleserin gefunden, die genau wie meine bisherige sehr viel wert auf das "Show don`t tell" legt. Sie hat mein erstes Kapitel überarbeitet, mir einen tollen Vorschlag gemacht, den ich annehme, wie ich das Kapitel spannender beginnen kann einige Szenen etwas abgeändert.


    Die Änderungen gefallen mir so gut, dass ich sie am liebsten gleich so übernehmen möchte. Was ich natürlich nicht will, denn dann geht mein ganzer Stil verloren.


    Was ich brauche ist einen Trick, dass Show don`t tell rascher zu beherrschen und anwenden zu können. Ich verfalle nämlich immer wieder ins Tell. :bonk Habt ihr vielleicht Tipps für mich?


    Mit Worten ein Bild malen, so heißt es zwar, oder zeigen, nicht behaupten. Aber das umzusetzen ist schwieriger als es sich anhört. Oder aber ich tue es mir so schwer. ?(

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Mir fällt es auch schwer, ganz ehrlich. Ich überarbeite gerade meine "große" Story (darum habe ich auch so wenig Zeit fürs Forum im Moment), und da fällt mir das extrem auf. Rein formal habe ich einen Kniff: Die ganze Geschichte wird aus der Sicht eines jungen fränkischen Soldaten geschildert, der das, was er erlebt, natürlich durchaus werten und kommentieren darf (also "tell").


    Ob es dadurch für potentielle Leser angenehmer wird, weiß ich nicht. Aber ich beruhige mein schlechtes Gewissen.


    Mein Problem ist, daß ich mit dem "show" oft Schwierigkeiten habe, auch dann, wenn ich selbst ein Buch lese. Ich hab's ja schon mal gesagt: wenn z.B. einer auf den Fingernägeln kaut - heißt das dann, er ist im Moment angespannt und die Situation macht ihn nervös? Oder ist das einfach eine schlechte Angewohnt und er kaut auch, wenn er total relaxt in der Badewanne liegt? Hat er sich bloß den Nagel eingerissen und gerade keine Feile zur Hand? - Mir fällt es sehr schwer, aus dem, was mir gezeigt wird, eine eindeutige Aussage heraus zu filtern (siehe meine Probleme bei R. Gablés "Haupt der Welt"). Entsprechend schlecht bin ich darin, so etwas selbst zu schreiben.

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Ich will euch nicht entmutigen.
    Aber ...
    'Show, don't tell' ist nicht eben die leichteste Sache.


    Diese Forderung ist in den letzten Jahren zu einer Art Evangelium bei Schreibenden geworden. Sie allein macht jedoch noch keine gute Geschichte.
    Eine gute Geschichte kann auch aus überwiegend behauptenden Texteilen bestehen. Denn auch das muß man können.


    Eine gut erzählte Geschichte besteht aus einer gelungenen Mischung aus vorgegebenem und verlebendigtem Dargestelltem. Es geht darum, daß die Bestandteile gegeneinander abgewogen werden. Als Autorin muß man entscheiden, an welchen Stellen es wichtig ist, 'zu zeigen', oder wann man 'behaupten' kann.


    Es heißt, daß verlebendigte Szenen, also das 'show', die Leserinnen näher an die Handlung holen. Das stimmt, aber dabei kann auch viel schiefgehen.
    Das Beispiel mit dem nägelkauenden Typen fiele unter 'schiefgegangen'.
    Wenn aus dem 'show' nicht präzise hervorgeht, welche Stimmung, Einstellung, charakterliche Eigenart gerade vorgeführt werden soll, stimmt etwas nicht.


    Für AnfängerInnen ist es tatsächlich nützlich, zunächst einmal das 'show' zu üben. Am Anfang klingen viele Geschichte wie Schulaufsätze. Aneinanderreihungen von Ereignissen und Landschaftsbeschreibungen. Man sieht beim Schreiben die eigene Geschichte vor sich, weil man sie gerade erfindet. Man weiß, was man meint. Die erste Leserin steht dem Text ferner, das vergißt man leicht. Man muß sie anlocken und dann bei der Stange halten.


    Es kann nützlich sein, wenn man ab und zu beim Schreiben innehält und sich fragt: würde ich das jemanden mit diesen Worten erzählen oder würde ich das anders formulieren, damit mein Gegenüber auch den Witz versteht? Oder ihr die in dieser Szene hochkochenden Emotionen klar werden, damit sie mitfühlen kann. Oder Angst bekommt.


    'Show, don't tell' bedeutet, immer im Blick haben, was man erzählen will. Wohin die Geschichte läuft. Was wesentlich ist und was in den Hintergrund gehört. Wo die Schwerpunkte liegen. Es ist wichtig für den Aufbau, nicht nur für die Darstellung.


    Wie gesagt, ich will euch nicht entmutigen.
    Aber leicht ist es nicht.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Danke Josefa und Magali: Dann bin ich froh, dass es nicht nur mir so geht.


    Ich werde wohl wirklich meine Story einfach runter schreiben, damit ich auch drin bleibe. Problem ist nur, wenn ich von meinen Testlesern das überarbeitete Kapitel zurück bekomme, würde ich am liebsten sofort loslegen mit den Änderungen. ... Das muss ich sein lassen, sonst wird die Story nie fertig und ich fange immer von vorne an. Mal sehen, wie ich lange ich durchhalte.


    Josefas Problem schließe ich mich an. Ich kann auch nicht mit 100 % tiger Sicherheit sagen, dass ich das "Show" in Büchern erkenne und ich denke, genau das macht es noch mal schwieriger.


    Ich gebe jedenfalls mein Bestes.


    Aber nein, entmutigt hast Du mich nicht. :-)

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Schön, das Josefa diesen etwas älteren Beitrag nochmal "angestupst" hat, ich hätte ihn sonst niemals in den Weiten dieses großen Forums gefunden.
    Das mit dem Schreiben ist doch so ähnlich, wie mit der Schokolade. Obwohl man weiß, daß es nur eine kurzfristige Befriedigung erbringt (was geschrieben ist, ist "erledigt", oder?), kann man es nicht lassen. Oder ist das bei Euch anders?


    Ich selbst schreibe unregelmäßig, aber manchmal brennt mir etwas so unter den Nägeln, daß ich es einfach aufschreiben muß. Das ist dann auch nur für mich. Damit ich aufhören kann, über diese Geschichte nachzudenken.


    An große Sachen traue ich mich erst garnicht ran. Das liegt aber auch daran, daß ich derzeit nur ein sehr begrenztest Zeitvolumen zu meiner eigenen Verfügung hab. Irgendwo müssen die Brötchen ja herkommen! ;-)
    Da gibt es diese ewig lange Geschichte, die bestimmt locker einen Roman füllen würde und über die ich abends im Bett seit Jahren nachdenken. Ich befürchte nur, daß ich die niemals so schreiben könnte, wie sie in meiner Vorstellung abläuft. Da traue ich mich einfach nicht ran. Vielleicht, wenn ich mal mehr Zeit habe? Vielleicht auch nie!


    Manchmal schaue ich im Netz, was es so für Schreibwettbewerbe gibt. Und dann geht es mir wie Euch, ich mag nicht zu einem bestimmten Thema schreiben, dann macht es mir keinen Spaß. Einmal hat von mir ein Gedicht gepaßt. Ich habe es eingeschickt und es wurde auch für die Anthologie genommen. Anders herum klappt das nicht bei mir.
    Auch muß ich sagen, daß ich mir manchmal dann hinterher die Sieger-Geschichten / -Gedichte durchlese und mir denke, daß ich keine Lust hätte, so zu schreiben. Weil es mir nicht mehr entspricht. Sprich: ich müßte mich und meinen Sprachfluß so verbiegen, um dort einen "Blumentopf" zu gewinnen, daß mir sämtlicher Spaß verloren ginge. Dann wäre ich ja nicht mehr ich. Aber vielleicht ist das auch nicht überall so. Schaue bei sowas nur ab und zu hin. Ist also nicht repräsentativ.


    Was mich interessieren würde: Sonne79 macht ja z.B. viel, um sich weiter zu entwickeln (Schreibwerkstatt, Schreibforum...). Wie ist das so? Wird einem da beigebracht, wie man schreiben muß, um erfolgreicher zu sein? D.h., wie man den eigenen Schreibstil an den Markt anpaßt? Oder ist es eher so, daß man seine eigenen Unzulänglichkeiten besser kennenlernt und wie man diese umschifft? Um die Frage zu präzisieren: Hast Du Deinen Dir eigenen Stil sehr verändert, seit Du sowas machst?

  • Liebe Magali, es braucht viel weniger, um mich zu entmutigen – jedes halbwegs ordentliche Buch, das mir in die Finger kommt, zeigt mir mein eigenes Unvermögen überdeutlich auf :cry . Und sogar in den schlechten sind noch genügend Dinge, bei denen ich ehrlich sagen muß: so hätte ich das nie hingekriegt. Schreiben kann ich zwar nicht. Aber lesen durchaus.


    Giny, das mit den Dingen, die unbedingt geschrieben werden wollen, kenne ich. Das werden bei mir aber meistens »Leichen«. Ich schreibe die Szenen, die mir im Kopf herumschwirren, und dabei bleibt es. Wie viele Fragmente auf meinem PC herumliegen, und wie viele mehr mit diversen alten PCs den Weg ins Nirvana gefunden haben, das zähle ich lieber nicht. Entsprechend stolz bin ich, wenn ich mal tatsächlich eine größere Geschichte fertigstelle. Es hat vielleicht keinen künstlerischen Wert, aber hey: ich habe durchgehalten. Bildet bestimmt den Charakter und stärkt die Selbstdisziplin oder sowas. :chen

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Hallo Giny,


    in dem Kurs "Kreatives Schreiben" habe ich zuerst gelernt was Elfchen sind, wie man Sonette schreibt und Kurzgeschichten.


    Leider haben wir sind wir bisher noch nicht auf detaillierte Sachen wie "Show don`t Tell" oder die Erzählformen usw. eingegangen. Die Kursleiterin fand meine Frage diesbezüglich aber gut und will dazu wohl irgendwann einmal etwas sagen.


    Im letzten Kurs und auch im kommenden haben wir uns mit Märchen befasst. Ein schönes Thema, weil man in Märchen manche Sachen auf die man in Geschichten mehr achten muss, darauf verzichten kann.


    Da ich auch viele Bücher übers Schreiben gelesen habe und mehr auf Formulierungen in Büchern schaue, würde ich schon sagen, dass mein Schreibstil sich verändert hat und besser geworden ist. Während ich sonst in jedem zweiten Satz "hatte, hatte, würde, hätten" usw. drin hatte, lasse ich das inzwischen fast vollkommen weg.


    Ich denke, ein Kurs lohnt sich. Es ist sicherlich unterschiedlich, wie die Kursleiter verschiedene Themen behandeln. Aber unsere macht das einfach super. Da kann ich wirklich nicht meckern und freue mich auf den nächsten Kurs "Schreiben mit Jahreszeiten" der ab 13. März startet und dann jeweils ein Abend im Quartal Kurs ist. Bin schon sehr gespannt was wir dann neues hinzulernen. Auch wenn es vielleicht Wiederholungen gibt.


    Heiku habe ich mir übrigens mehr oder weniger selbst beigebracht. Es hat etwas gedauert, bis ich das System verstanden habe. Aber eigentlich ist es ganz einfach und es macht Spass, zwischendurch Dreizeiler oder Fünfzeiler (Elfchen) zu verfassen. :-)


    Mir haben die Kurse auf jeden Fall etwas gebracht und ich empfehle sie jedem der mehr aus seiner Schreibe machen möchte. Selbst, wenn es nur für dich ist. Es lohnt sich.

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)