'Frl. Smillas Gespür für Schnee' - Seite 001 - 115

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.
  • Ich bin noch auf den ersten 20 Seiten, finde es bis jetzt gut, liest sich locker und flüssig, wenn auch mein Kollege heute etwas mit Meteoren und ewigem Eis angedeutet hat, wie das mit dem toten Kind zu tun haben soll, weiß ich noch nicht so genau......... naja wir werden sehen

  • Hi,
    noch ein bißchen einsam hier, dabei sind wir noch nicht mal im Eis! ;-)
    Ich lese das Buch de fcato grad zum drittenmal und entdecke schon wieder Neues. Und Verwirrendes.
    Ich glaub, ich werde nie fertig mit dieser Geschichte. Noch mit der sperrigen Hauptfigur.
    Manipulativ ist das Mildeste, was mir für sie einfällt. Wir sehen die Welt bloß aus ihren Augen. Alles ist schwarz oder weiß. Oder macht sie mir das auch bloß vor?

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • hm....
    magali das seh ich ganz anders.... ich finde sie zeichnet gar nichts weiß sondern alles in einem tiefen dunkel grau.... sehr depressiv die Dame und so schrecklich unsympathisch.....sie reagiert auf alles auf eine Art und Weise die ich nicht einordnen kann.... seufz


    Dazu dann diese belehrende Art und Weise des Schreiberlings sein Wissen in dieses Buch an Stellen zu packen, wo es nicht hinpaßt (Euklids Elemente?????)
    also bis jetzt lese ich zwar gespannt weiter, bin aber irgendwie angenervt :wow

  • ne, so ganz anders ist das nicht. Du hast recht, ich war mal wieder zu schnell.
    Schwarz-weiß scheint ihre Wertung zu sein.
    Das mit dem Grau ist völlig richtig von Dir. Ich hab bei dem Buch stets das Gefühl, alles spielt in der Dämmerung. Wenn ich an das Buch bloß denke, sehe ich 'grau'.
    Ja, die Art Wissen da reinzupacken kann einem belehrend vorkommen. Ich hab beim ersten Mal gad drüber weggelesen, weil mich die Story so fasziniert hat.
    Beim zweiten Mal hab ich angefangen nachzuschlagen.
    Es ist nun so, daß hier die Welt aus den Augen einer naturwissenschaftlich orientierten Persönlichkeit gezeigt werden soll.
    Ich bin NICHT naturwissenschaftlich orientiert.
    Ich mach's kurz: ich hab kein Wort begriffen. :wow
    Dann bin ich endlich dahiner gekommen, daß es nicht unbedingt wichtig ist, Euklid und seine Sätze zu verstehen.
    Wenn man ihn und andere, die auch noch auftauchen, versteht, hat man es bei dem Buch sicher leichter.
    Man kommt aber auch ganz gut zurecht, wenn man einfach weiß, daß hier jemand gezeigt wird, die versucht über Mathematik und ihre Gesetze an das Gefüge der Welt zu gelangen, weil sie verstehen will, wie alles zusammenhängt. Sie sucht einen Sinn, etwas Festes. Sie hat schlimmer Erfahrungen hinter sich. Alles, was sie erlebt hat, war Unsicherheit. Sie mißtraut Menschen. Wenn sie überhaupt jemandem vertraut, dann dem Universum.
    So etwa der Spur nach.
    Es ist kein bloßer Krimi, es ist tatsächlich ziemlich philosophisch, es geht um die Welt, Menschen, moralische Prinzipien.
    Ich sag ja, Smilla ist sowas von sperrig.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Zitat

    Original von Batcat
    *liest den Thread aufmerksam mit, tippt aber mit der Nase, weil sie auf den Pfoten sitzt* :grin


    Liszt hat mit der Nasenspitze Klavier gespielt.
    Angeblich klang das gut.
    Also, Kätzchen, spiel mal was.
    Ich bin auch nicht sehr schlecht gelaunt heute morgen
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • hm... so wirklich was zum Verstehen gabs ja noch nicht, es wird halt nur immer wieder auf diese Bücher hingewiesen und das meiner Meinung nach an total unsinnigen Stellen..... aber wer weiß vielleicht sollte ich die Schriften dazu lesen, um das zu beurteilen.....

  • So ich bin wieder ein bißchen weiter und langsam wird mir Frau Smilla sympathischer. Frage mich, ob es daran liegt daß sie ein Frau ist der Autor aber ein Mann, daß mir das ganze so konstruiert erscheint ...

  • Wenn ich als stille Beobachterin mal meinen Senf dazu geben darf:


    Ich fand damals auch, dass Smilla etwas sehr Maskulines an sich hat. Die Art, wie sie später dann auch gefährliche Situationen angeht... Unvorstellbar für mich als Frau, vielleicht wirkt es deshalb manchmal etwas konstriert? Ob das was mit ihrer Herkunft zu tun hat? Trotzdem, ich hab das auch geliebt an ihr, vielleicht gerade, weil es mir selbst so fremd ist.


    Für diejenigen unter Euch, die den Film gesehen haben: Geht die im Buch beschriebene Smilla mit der Figur zusammen, die Julia Ormond gespielt hat? Hab den Film nicht gesehen, nur Ausschnitte mit der Darstellerin. Aber beim Lesen hab ich gedacht: unmöglich! Nie und nimmer! Was meint Ihr?

  • Ich habe mich vor vielen Jahren bereits auf den Seiten 15 und 17 des Buches unsterblich in Frl. Smilla verliebt.


    Seiter 15:


    Mir geht es mit der Einsamkeit wie anderen mit dem Segen der Kirche. ...
    Ich mache nie hinter mir die Tür zu, ohne mir bewusst zu sein, dass ich damit für mich eine Tat der Barmherzigkeit vollbringe.


    Seite 17:


    Zu Jesaja:
    Hau ab, Rotzzwerg. :lache

  • Smilla stimmt,
    die beiden Zitate fand ich auch gut.... vor allem das mit der Einsamkeit.....(seufz.. ich bin gern alleine mit mir, aber kaum wer kann das nachvollziehen....)

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Ich bin noch auf den ersten 20 Seiten, finde es bis jetzt gut, liest sich locker und flüssig,


    So gehen die Meinungen auseinander.
    Ich habe das Buch unzählige Male gelesen und finde es auch heute noch nicht locker und flüssig.
    Vielmehr ist es für mich in seiner Komplexität immer wieder Anlass um bei jeder 3. Seite innezu halten und nachzudenken.

  • Zitat

    Original von magali


    Ich lese das Buch de fcato grad zum drittenmal und entdecke schon wieder Neues. Und Verwirrendes.
    Ich glaub, ich werde nie fertig mit dieser Geschichte. Noch mit der sperrigen Hauptfigur.


    Du sprichst mir aus dem Herzen.
    Genau so geht es mir auch. :-)

  • Zitat

    Original von Flöt


    Für diejenigen unter Euch, die den Film gesehen haben: Geht die im Buch beschriebene Smilla mit der Figur zusammen, die Julia Ormond gespielt hat? Hab den Film nicht gesehen, nur Ausschnitte mit der Darstellerin. Aber beim Lesen hab ich gedacht: unmöglich! Nie und nimmer! Was meint Ihr?


    Ich dachte auch zunächst, dass Julia Ormond nicht die richtige Besetzung für Frl.Smilla war, aber weit gefehlt.
    Sie war die Idealbesetzung, auch optisch.


    Im Film gibt es eine Szene, in der das Gesicht von Frl. Smilla mit dem von Jesaja "übereinandergelegt" wird...Gänsehaut.

  • Zitat

    Original von Babyjane



    Dazu dann diese belehrende Art und Weise des Schreiberlings sein Wissen in dieses Buch an Stellen zu packen, wo es nicht hinpaßt (Euklids Elemente?????)
    also bis jetzt lese ich zwar gespannt weiter, bin aber irgendwie angenervt :wow


    Wieso belehrend?


    Frl. Smilla ist eine hochgebildete Dame und in ihrer Gedankenwelt sehr nüchtern und analytisch.
    Euklids Elemente sind ein Synonym dafür, wie Frl. Smilla die Welt sieht.
    Das kommt auch später noch einmal sehr gut heraus bei ihrem Ausflug in die Welt der Zahlen, faszinierend.


    Nicht dass jetzt der falsche Eindruck entsteht, ich hätte Euklids Elemente in ihrer Gesamtheit verstanden (ich war eine Niete in Mathe), aber ich verstehe welche Kraft Frl.Smilla aus der Mathematik, resp. den Gesetzen der Naturwissenschaften zieht.

    Frei ist, wer nicht das tun muss, was er nicht tun will.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Frl.Smilla ()

  • Hm...Smilla,
    ich weiß nicht ich weiß nicht, Kraft aus der Mathematik ziehen? Das klingt für mich arg weit hergeholt und einem Knaben ausgerechnet Euklid vorzulesen.... nun ja..... jeder wie er will.


    Für mich ist Smilla (also die im Buch) eine gewollt intelligente/gebildete Person. Echte Intelligenz blitzt hier und da kurz auf und braucht nicht durch ständig wiederholende intellektuelle Lektüre der Figur und Belehrungen der Leser ausgedrückt zu werden.
    Ich glaube der Autor, hatte hier einen argen Drang seine Figur schlau erscheinen zu lassen, daß ist ihm mir gegenüber zumindest nicht gelungen, weil sie keinerlei praktische, sondern nur theoretische Intelligenz an den Tag legt.

  • Was bisher noch gar nicht angesprochen wurde, ist die Gesellschaftskritik, die Hoeg ein großes Anliegen war.
    Der Umgang des dänischen Staates mit den Inuit wird immer wieder angesprochen und ist bis heute ein wichtiges Thema in Dänemark.


    Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch den umwerfenden Humor, den das Buch enthält.
    Allerdings ist es ein Humor, der sich nicht jedem sofort erschließt und sehr hintergründig ist.
    Ich habe jedenfalls des öfteren bei der Lektüre schallend gelacht und tue das heute noch an Textstellen wie dem "schussicheren Kittel" oder "sie haben ihren Einfluss geltend gemacht?"
    :lache

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Hm...Smilla,
    ich weiß nicht ich weiß nicht, Kraft aus der Mathematik ziehen? Das klingt für mich arg weit hergeholt und einem Knaben ausgerechnet Euklid vorzulesen.... nun ja..... jeder wie er will.


    Ich fürchte, Du hast das Buch vielleicht doch ein wenig zu schnell gelesen?


    Es wird doch genau erklärt, warum Frl. Smilla dem kleinen Jesaja Euklid vorliest.
    Außerdem stellt Frl. Smilla selbst fest, dass sie ihm eigentlich auch das Telefonbuch vorlesen könnte und damit hat sie natürlich Recht.
    Jesaja geht es gar nicht um den Inhalt des vorgelesenen, sondern er möchte Aufmersamkeit und Zuwendung, beides bekommt er nicht von seiner alkoholsüchtigen Mutter.