Lee Child - 61 Stunden

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  • Der Autor: Der ehemalige Fernsehproduzent Lee Child gehört mittlerweile zu den bewährten Routiniers des Thrillergenres, seine „Jack-Reacher-Romane“ sind aus dem Kanon der Spannungsliteratur nicht mehr wegzudenken.


    Das Buch: South Dakota ist im Winter geradezu mörderisch kalt, und deshalb ist Reacher froh als ihn der Busfahrer zu seiner Reisegruppe dazusteigen lässt. Die gemütliche Fahrt findet jedoch in einem Straßengraben ein jähes Ende, und die Gruppe strandet in einem kleinen Nest namens Bolton.


    Bolton ist eine typische Kleinstadt, wie man sie zu tausenden auf der amerikanischen Landkarte findet – mit einem Unterschied: In Stadtnähe wurde ein neues Gefängnis gebaut, was Arbeitsplätze und einen gewissen Wohlstand bedeutet.
    Es gibt jedoch eine Vertrag, der die örtliche Polizei dazu verpflichtet im Alarmfall vollzählig beim Gefängnis auf der Matte zu stehen – normalerweise kein Problem, aber zur Zeit beschützt die Polizei eine Zeugin, zumindest bis zu einem Alarm...


    ... dann ist die alte Dame ganz alleine!



    Meine Rezension: Jack Reacher ist wieder einmal unterwegs, irgendwo hin, wo auch immer das sein mag.
    Und wieder einmal stolpert er unversehens mitten in eine Schlamassel, wieder einmal in einer beschaulichen Kleinstadt irgendwo im Nichts.
    Hatten wir schon....


    Was allerdings die Jack-Reacher-Romane über die Masse an Actionkrimis hinaushebt ist Childs Talent auch bekannte Handlungsorte durch neue Ideen interessant zu machen.
    Wir befinden uns in South Dakota, mitten im Winter und es ist einfach schweinekalt! Man kann sich praktisch nur im Inneren aufhalten, draussen spielt die Handlung nur zwischen zwei Innenräumen, auf dem Weg irgendwo hin, wo es warm ist. „61 Stunden“ ist auch weit weniger turbulent als viele andere Bücher Childs, ein Großteil der Spannung entsteht tatsächlich durch das Warten auf das Unvermeidliche, das geschehen wird, unweigerlich – die Frage ist nur: Wann?


    Wieder einmal schafft es Lee Child auf ganzer Linie zu überzeugen, Jack Reacher ist ganz der Alte, doch die Handlung ist neu und wieder – nach dem Tiefpunkt „Outlaw“ – ungemein spannend!

  • Zitat

    Original von Melkat
    Klingt spannend...
    Wie bewertest Du?


    Begeistert! Ich bin aber auch ein Fan der Serie und sehe unter Umständen zu wohlwollend über mögliche Schwachpunkte hinweg - sofern es welche gibt.



    .... was natürlich nicht der Fall ist! :kiss

  • Ich habe das Buch als Jack-Reacher-Fan natürlich direkt verschlungen. Gerade lese ich wieder den ersten Teil der Serie, "Größenwahn".


    Was mir an dem Buch positiv auffiel: Jack Reacher erhält eine neue Dimension. Er wirkt deutlich verletzlicher als in den Romanen davor. Und er verliert die Selbstsicherheit, weil er feststellen muss, dass er dieses Mal nicht die Kontrolle über die Situation hat. Zudem wird seine Größe erstmals zu einem Nachteil und es ist seine Nachfolgerin auf dem Posten der Militärpolizei, die ihm Halt gibt. Starke Frauen gab es in den Romanen häufiger. Diese Frau wird aber noch in anderen Romanen auftauchen, wie der Lee Child Homepage zu entnehmen ist.


    Übrigens ist zumindest die Verletzlichkeit, die in den vergangenen Romanen nicht zu spüren war, am Anfang der Serie noch vorhanden. Also vielleicht doch keine wirkliche Weiterentwicklung des Charakters, sondern nur die Rückbesinnung auf alte Tiefgründigkeit.


    Den Countdown hätte es in dem Buch nicht gebraucht. Lee Child hat derlei Cliffhanger nicht nötig, die Story trägt sich auch so.


    LG
    crycorner

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

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  • Jack Reacher ist mal wieder zur falschen Zeit am falschen Ort: Diesmal in einem Renterbus, der im verschneiten South Dakota im Straßengraben landet und deshalb nicht weiterfahren kann. Das trifft sich allerdings recht gut, da der Ex-Militärpolizist dadurch der hiesigen Polizei aushelfen kann. Die hat nämlich Probleme mit einer Bikergang. Außerdem muss sie eine ältere Frau beschützen, die Zeugin eines Drogendeals wurde und seither auf der Abschussliste der Mafia steht. Logisch, dass Reacher da gerne mitmischen will.

    Die Handlung des 14. Romans hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Der Strang über die zu beschützende Zeugin konnte ich noch gut nachvollziehen. Dazu ging es allerdings um eine Kinder-Waisenhaus-Anlage der U.S. Army, eine mit Crystal Meth dealende Motorradgang, einen im Knast eingesperrten Biker und einen Mafiosi, der von Mexiko aus die Strippen zog. Durch all diese zahlreichen Komponenten war diese Geschichte stellenweise nicht richtig greifbar. Amüsant fand ich allerdings die vielen Telefonate, die Reacher mit Susan Turner, seiner geheimnisvollen Nachfolgerin bei der 110. MP-Einheit, geführt hat. Ich freue mich schon darauf, sie in noch drei weiteren Bänden wiederzutreffen.