'Totenmond' - Seiten 318 - Ende

  • :wave Schade, dass die Leserunde so mager besetzt ist. :-(


    Es war mir jedenfalls erneut ein großes Lesevergnügen. :grin Der Showdown war zwar gewohnt spannend, aber irgendwie kann ich nicht umhin, dieses "weiblicher Ermittler gerät in Fänge des Mörders" ein wenig abgedroschen zu finden. Immerhin konnte Alex sich aus eigener Kraft befreien und war nicht auf irgendeinen heldenhaften Kollegen angewiesen.


    Dass sie Marc Breuer mit ihrer privaten Waffe erschossen hat und dann auch noch mit 2 weiteren Schüssen, nachdem der erste ja wohl schon tödlich war, wird sicher in einem nächsten Band (sofern der geplant ist -> Frage an Sven Koch) für Diskussionen sorgen.


    Ich bin ja kein großer Fan von Happy Endings und war froh, dass Jan selbiges dann doch noch verhagelt hat. :rofl Es wäre mir auch zu unrealistisch gewesen, wenn man nach so einem Vorkommnis einfach dort weitermacht, wo man aufgehört hat als wäre nichts gewesen.


    Vielen Dank für diese spannende Leseunterhaltung und das Begleiten der Leserunde, Sven. Mir hat an dem Buch besonders die Musikbezogenheit gefallen, bin ich doch ein wahrer Musikjunkie. Die Geschichte rund um die Leopardenmenschen fand ich überaus interessant. Hier würde mich noch interessieren, wie Du auf diese Gemeinschaft aufmerksam geworden bist und letztlich den Anstoß zu diesem Krimi erhalten hast.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Einerseits mache ich selbst seit vielen Jahren Musik - deswegen wollte ich sehr gerne mal etwas mit Songs und Texten machen. Ich schätze sehr viele Songtexte als „Lyrik“ oder kurze Geschichten…


    Ich habe mich vor einiger Zeit mal mit Geschichten von Werwölfen und Tierverwandlungen befasst. Ausgangspunkt war, dass es noch in den 30er Jahren in unserer Gegend Werwofljagden gab, allerdings die Jagd nach „Büxenwölfen“. Wölfen in Hosen. Jungen Männern, die sich angemalt haben und auf dem Land Kneipenheimkehrer erschreckt.


    Dabei bin ich auf eine Reihe von Gesellschaften gestoßen, die sich mit dem Thema befassen - automatisch dann auch auf die Leopardenmenschen. Hier war die Stofflage zur Recherche ganz gut. Bedingt durch Kolonialbeamte, Ärzte, Pfarrer usw., sodass sich daraus gut schöpfen ließ. Und es gibt dieses Comic und die Tarzan-Geschichte… Damit ließ sich gut arbeiten.


    Ausgangspunkt für diesen Alex-Roman war in der Tat, dass ich mich nach den „Hexen“ mit einem anderen „mystischen“ Thema und dessen Verankerung in der Realität befassen mochte. Da der Mond eine Rolle spielen sollte, lagen die „Werwesen“ auf der Hand.


    Sicherlich werden Fäden aus „Totenmond“ in einem nächsten Alex-Roman wieder aufgegriffen – und dazu plane ich derzeit mit dem Verlag auch an einigen Plots ;-)

  • Packend bis zum Ende und eine schlüssige Auflösung :-)


    Es war spannend zu lesen, obwohl natürlich Alex mal wieder über die Stränge geschlagen hat, mit ihrer eigenen, privaten Waffe zu hantieren :fetch sie kann es halt einfach nicht lassen. Eine Ermittlerin mit sehr vielen Ecken und Kanten, ich mag sie trotzdem oder vielleicht auch deshalb :chen
    Sie hat ihr Leben zwar gegen das von Mia eingetauscht, aber Jan beendet trotzdem die Beziehung bzw. will eine Auszeit. Ein Schritt der auf jeden Fall nachvollziehbar ist.


    Marc Breuer war ein ganz schön harter Brocken, seine Qualen als Kind an Tiere und später Menschen weiterzugeben.


    Der Ausflug ins Mystische und auch die eingestreuten Lieder/Liedtexte haben mir sehr gut gefallen.


    Ich hoffe auf jeden Fall, daß es einen weiteren Band geben wird. Ich will unbedingt wissen, wie sich das Verhältnis zwischen Alex und Veronika weiter entwickelt. :chen


    DANKE Sven für die Leserundenbegleitung. Es macht einfach noch mehr Spaß, wenn der Autor immer wieder persönliche Anmerkungen zur Handlung beisteuert :wave

  • Also doch der Museumsmensch Marc Breuer. An der Auflösung ist nichts auszusetzen, außer dass Alex mal wieder auf eigene Faust ... und dann auch noch die Waffe aus der Hand legt, statt den Mann gleich mal ohne Diskussionen zu erschießen. Ich warte immer noch auf ein beherztes Ende in so einer Situation, aber immer wieder entscheiden sich die Guten, die Waffe doch lieber aus der Hand zu legen. Schade.


    Jans Entscheidung gefällt mir gut, ein Happy End wäre unglaubwürdig gewesen. Ich bräuchte jetzt auch erst mal etwas Abstand. Und da ist ja immer noch der Orthopäde :-)


    Putzig finde ich, dass Alex diese Zwänge hat, Stifte sauber aufzureihen oder Büroklammern zu Ketten aufzuziehen.


    Mia erschien mir ein bisschen kindlich für ihre 17 Jahre, aber sei's drum.


    Sehr gut gefallen hat mir die Szene, wie sich Möbius die beiden Kampfhennen vorgenommen hat. Davon hätte ich gerne mehr. Ich setze am Ende auf Alex, hoffe aber, dass Veronika ihr noch ordentlich das Leben schwer machen wird. Der nette Nebeneffekt, der Zoff schweißt das Team Alex/Schneider/Reineking enger zusammen. Hat doch auch was für sich.


    Das Buch ließ sich gut lesen, spannungstechnisch fand ich es jetzt eher auf mittlerem Niveau angesiedelt, auch die Zwillingslösung finde ich nicht so toll. Ich bin noch immer kein Fan von Alex, aber sie entwicklet sich, keine Frage. Und irgendetwas scheint diese Serie an sich zu haben, denn beim nächsten Band bin ich wieder dabei :-)


    Vielen Dank an Sven Koch für die Begleitung der Leserunde und die interessanten Ausführungen.


    Edit: Ein Wort zum Klappentext: Ärgerlich, wieder mal sehr ärgerlich :-(. Hier wird die Entführung Mias erwähnt, die aber erst auf Seite 339 passiert.

  • Ich kann meinen Vorrednern da leider überhaupt nicht zustimmen. Ich fand das Ende doof. Ich hatte mir ein Happy End sehr gewünscht, stattdessen aber die pure Ernüchterung bekommen. Klar ist Jan verwirrt, das versteh ich auch. Aber er empfindet doch wohl auch was für Alex und hat sich bisher durch die nüchterne Betrachtung von Gegebenheit ausgezeichnet. Da hatte ich ihm durchaus zugetraut, dass er seeeeeeeeeeehr froh ist, Alex heil zurückzubekommen. Ich hatte erwartet, dass er sie nach anfänglichem Zögern einfach in die Arme nimmt und dann hätte das Buch für mich enden können. So habe ich es mit einem negativen Gefühl beendet und das finde ich irgendwie unbefriedigend. So ist das halt mit Geschmäckern ...


    Die Auflösung des Falls fand ich O. K. Es war zwar nicht unbedingt neu und/oder überraschend, aber doch logisch aufgelöst und nicht so verkrampft konstruiert. Alex ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ich mag sie total gern und hoffe, dass sich das mit Jan im nächsten Teil klärt.


    Ich habe das Buch gern gelesen, hatte ein paar angenehme Lesestunden und habe auch ein bisschen was gelernt. Die anderen Bücher werde ich sicher auch noch lesen. Vielen Dank für die Begleitung der Leserunde. :wave

  • Zitat

    Original von Groupie
    Ich kann meinen Vorrednern da leider überhaupt nicht zustimmen. Ich fand das Ende doof. Ich hatte mir ein Happy End sehr gewünscht, stattdessen aber die pure Ernüchterung bekommen. Klar ist Jan verwirrt, das versteh ich auch. Aber er empfindet doch wohl auch was für Alex und hat sich bisher durch die nüchterne Betrachtung von Gegebenheit ausgezeichnet. Da hatte ich ihm durchaus zugetraut, dass er seeeeeeeeeeehr froh ist, Alex heil zurückzubekommen. Ich hatte erwartet, dass er sie nach anfänglichem Zögern einfach in die Arme nimmt und dann hätte das Buch für mich enden können. So habe ich es mit einem negativen Gefühl beendet und das finde ich irgendwie unbefriedigend. So ist das halt mit Geschmäckern ...


    Ich finde Jans Reaktion total nachvollziehbar und realistisch. Er braucht Zeit, um das Ganze zu verdauen. Und Mia ist seine Tochter, Alex kennt er erst sehr kurze Zeit. Es ist ja auch nicht komplett ausgeschlossen, dass aus ihnen nicht doch noch ein Paar wird.

  • Aber seine Tochter hat er wieder. Dank Alex. Dass er verwirrt ist und nicht ganz klar, verstehe ich ja auch. Aber diese kühle und distanzierte Haltung hat mir persönlich das Ende versaut. Ich bin nun mal ein unverbesserlicher Happy-End-Liebhaber. Ich hätte mir ganz einfach für Alex gewünscht, dass auch jemand unglaublich froh ist, dass es ihr gut geht. Aber stattdessen geht es ihr jetzt noch schlechter.

  • Na, wenn wir auf der Argumentationsebene bleiben, dann wäre Mia ohne Jan ebenfalls nicht entführt worden, denn Jan hat Alex ja angesprochen. Das ist ja eine neverending Argumentationskette. Und mir ist schon klar, dass man das als Betroffener oft nicht so sehen will. Allerdings hat Jan ja bisher alles sehr neutral und logisch gesehen. Wie er Vater geworden ist, seine Beziehung zu Mia, so was halt. Und jetzt so zu argumentieren, wäre unfair und sieht ihm nicht so richtig ähnlich.


    Alex hat es ja irgendwann gesagt bzw. gedacht, als sie ein schlechtes Gewissen hatte, dass ihre Kollegen sie bewachen mussten. Es war ihr unangenehm. Aber sie war es nicht, wegen der die Streife nötig war. Sie hat nichts getan. Er war es.


    Und Geduld ist absolut nicht meine große Stärke. Darum hätte ich das Happy End lieber sofort gehabt ... :grin

  • Zitat

    Original von Groupie
    Allerdings hat Jan ja bisher alles sehr neutral und logisch gesehen. Wie er Vater geworden ist, seine Beziehung zu Mia, so was halt. Und jetzt so zu argumentieren, wäre unfair und sieht ihm nicht so richtig ähnlich.


    Wie Menschen in Ausnahmesituationen reagieren, ist nie vorhersagbar. Hier war das Leben seiner Tochter in akuter Gefahr, davon zeugen ja auch ihre Wunden, da ist es für mich mehr als verständlich, dass er so reagiert. Vor allem auch im Bewußtsein dessen, dass die Gefahr Alex' täglicher Begleiter ist. Das hat er sich vorher sicher nicht klargemacht.

  • Also ich verstehe Jan und finde seine Entscheidung gut. Wie schon geschrieben Mia ist seine Tochter, die er über alles liebt, Alex "nur" seine Freundin, die er zudem erst kurz kennt - war für mich völlig ok. Außerdem muß es nicht imemr ein Happy End geben :lache


    Aber auf eine Fortsetzung mit Alex und Veronika hoffe ich auf alle Fälle :chen

  • Doch, muss es. Das habe ich ja vorhin schon erklärt. Am liebsten immer.


    Nichtsdestotrotz war sie seine Freundin. Wenn auch erst kurz. Er hätte also durchaus mal ein bisschen froh sein dürfen, dass sie noch lebt uns eine Tochter gerettet hat.


    @ Jane: Das mag ja alles sein, ändert aber nichts daran, dass es mir nicht gefallen hat und ich mir eine andere Reaktion von Jan gewünscht bzw. auch erwartet hätte.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Ohne Alex wäre Mia aber gar nicht erst entführt worden :grin
    Ich nehme aber schwer an, Sven hat ein Herz für alle Romantikerinnen und es wird ein Happy End geben - in einer der Fortsetzugen :-]



    Tatsächlich gab es erst ein Happy End. Aber ich hatte Totenmond schon vor einiger Zeit geschrieben, und in der Überarbeitung erschien es mir nicht mehr stimmig nach den Geschehnissen. Zu zuckersüß. Und nachdem Alex in den vorherigen Romanen es stets war, die die Männer abgeschossen hat, fand ich, dass sie einen Dämpfer verdient hat. Zudem konnte ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen, dass ich an Jans Stelle gesagt hätte: Na, komm', Schwamm drüber.


    Die treibende Kraft waren tatsächlich dann meine beiden Lektorinnen, die gesagt haben: „Ein Happy End finden wir hier nicht stimmig - warum es nicht unversöhnlich enden lassen? Mit einer solchen heftigen Situation kommt man doch nicht nach drei Wochen Beziehung schon klar?“ Das gab dann den Ausschlag – aber wer weiß, was der Autor im großen Plan für seine Heldin in der Schublade hat ;-)

  • Ich hätte ihn gar nichts sagen lassen. War alles O. K. so. Aber als sie die beiden Boxen gegriffen hat, hätte er sie ganz spontan einfach umarmen können. Damit hätte ich dann abgeschlossen. Aber ich höre ja schon auf. ;-) Das erste Ende hätte ich allerdings gern gelesen ... :wave

  • Ich habe übrigens noch eine Anmerkung zu Kapitel 72. Da ich auf dem Reader gelesen habe, kann ich keine richtige Seitenangabe machen. Ich tippe mal auf die 2. Seite des Kapitels. Da steht:


    "Wie so ein halbleeres Luftdruckprüfgerät, wenn man es wieder auf das Pressluftventil hing."


    Statt hing müsste da hängte stehen. In diesem Fall ist das Verb transitiv (Subjekt "man" + Objekt "es"). Das Präteritum der transitiven Form ist eindeutig hängte, im Gegensatz zur intransitiven Form (Die Jacke hing am Haken.).