Dies ist kein Liebeslied...
Auch wenn unter dem Titel "Ein Geist zum Verlieben" steht.
Wozu? Blöd und ganz weit weg vom Thema.
blanvalet, große Taschenbuchausgabe
ISBN 978-3764503857
Seitenanzahl: 352
Amerikanischer Originaltitel: Spooky Little Girl
erschien 2010 in New York, 2011 in Deutschland
Inhalt:
Lucy hat wirklich eine Pechsträhne: Sie kommt von einem Trip nach Hawaii mit Freundinnen nach Hause und findet all ihre Sachen vor dem Haus wieder.
Martin, ihr (Ex-)Verlobter hat sie aus ihr nicht bekannten Gründen rausgeschmissen. Somit platzt auch die in wenigen Tagen geplante Hochzeit.
Nachdem sie alles verloren hat, zieht sie zu ihrer Schwester und wird auf dem Weg zum Arbeitsamt von einem Bus erfasst.
Erwachen tut sie im näheren Jenseits. Und zwar in einer Geisterschule, wo unglücklich Verstorbene lernen, was es heißt, ein guter Geist zu sein. Wie man zum Beispiel die Betten der Lebenden nachts abzieht. Oder heißgeliebte Sendungen von ihrem Recorder löscht. Energie auflädt... und und und...
Wie wird man eine erfolgreiche Seele und erfüllt seine letzte Mission?
Lucy gibt sich alle Mühe, alles zu lernen, denn ansonsten müsste sie die Ewigkeit in ihrem alten Zuhause verbringen. Wo ihr Ex-Verlobter offensichtlich bereits einen Ersatz für sie gefunden hat.
Warum, zum Teufel, scheint sie eigentlich trotz ihres tragischen Unfalls niemand zu vermissen?
Über die Autorin:
Laurie Notaro, deren Kolumnenbücher ich seit Anfang des neuen Jahrhunderts heiß und innig liebe, wurde in Brooklyn, N.Y., geboren und lebt heute in Eugene, Oregon.
Derzeit arbeitet sie an Plan B, falls sie keinen neuen Buchvertrag bekommen sollte. Zur Wahl stehen Alternativen wie Hotdog-Verkäuferin vor einem Supermarkt oder Baustellenschild-Halterin.
Nach heutigem Stand ist Laurie immer noch verheiratet, ihre Katze erfreut sich bester Gesundheit und ihr Hund Maeby wird in diesem Leben nicht mehr auf sie hören.
Spooky Little Girl ist ihr zweiter Roman, in Folge von Schlechte Manieren in bester Gesellschaft.
Weitere Bücher haben deutsche Titel wie „Anleitung zum Zickigsein“, „Männer und andere Dickmacher“, „Vorlaut ist auch nicht leise“ und „Wer zuletzt kommt lacht am längsten“, womit sie unweigerlich immer wieder in die Chick-Lit-Ecke abgedrängt wird.
Dabei sind gerade die Kolumnenbücher nichts für zartbesaitete Gackerhühner, sondern vielmehr genau das Richtige für die bereits zynische, leicht übergewichtige und schwarzen sowie dreckigen Humor liebende Dreissig- bis Vierzigjährigen.
Meine Meinung:
Laurie Notaro schreibt kein Chick-Lit.
Sie schreibt lebendig, sachlich, nicht gerade memmenhaft, und dämlich ist ihre Protagonistin auch nicht. Sie hat einen sehr trockenen Humor. Wie immer steckt hinter dem Cover viel mehr, als man auf den ersten Blick vermuten möchte. Und diese deutschen Titel braucht auch kein Mensch.
Mit Lucy schuf sie eine Person, von der ich liebend gern noch mehr lesen würde. Auch mit Naunie, Lucys Großmutter, habe ich einen Charakter vorgefunden, der der Oma in der Stephanie-Plum-Reihe in nichts nachsteht! Leider ist es ein in sich abgeschlossener Roman.
Die Autorin hatte definitiv sehr gute Ideen, was die Geschichte betrifft und überraschenderweise ist das Ende nicht so, wie man es sich vorstellt. Aber ich möchte auch nicht zu viel verraten.
Eine gute, witzige Geistergeschichte. Sehr angenehm geschrieben. 8 Punkte und Leseempfehlung.