Amanda Frost - Sei mein Stern (Band 2)

  • Klappentext:
    Inzwischen hat es auch Rafaels jüngeren Bruder auf die Erde verschlagen: Simon, ein Computergenie mit begnadeter Intelligenz und einem Hang zur Alltagsuntauglichkeit. Nicht die ideale Kombination, um eine geeignete Frau aufzureißen, auch wenn man so höllisch attraktiv ist wie der spleenige Informatiker. So widmet er sich nach einigen missglückten Affären doch lieber dem Hacken von Computern. Bis er den fatalen Fehler begeht, sich mit der mächtigen deutschen Geheimdienstorganisation BSC anzulegen. Denn diese hetzt ihm postwendend ihre beste Undercoveragentin auf den Hals: Jana, eine 32-jährige skrupellose Power-Frau, die Simon in ein erbarmungsloses Katz-und-Maus-Spiel verwickelt. Bis beiden letztendlich die Kontrolle über die Geschehnisse entgleitet …



    Rezension:
    Simon ist ein Informatiker und Technik-Nerd, wie er im Buche steht, doch nicht nur das: Simon ist außerdem ein ausgesprochen attraktiver Außerirdischer vom Planeten Siria und Bruder von Rafael (Band 1: Gib mir meinen Stern zurück). Seit 3 Monaten ist er nun schon auf der Erde, um eine Frau zu finden, wobei hier gilt: Blondinen bevorzugt, denn solche Frauen gibt es auf seinem Heimatplaneten Siria nicht.


    Das erklärte Ziel für ihn lautet: Eine Frau finden, mit der er Kinder haben kann und mit ihr nach Siria zurück kehren. Leichter gesagt als getan, denn Simons Nerd-Natur macht dieses Unterfangen nicht gerade leichter. Solange er noch auf der Suche ist, wohnt er im Hotel von Rafael und Valerie, dass diese zusammen betreiben. Natürlich kann er es nicht lassen, sämtliche technische Geräte des Hotels auf "Vordermann" zu bringen, was sicherlich nicht allzu schlimm gewesen wäre, wenn er es dabei belassen hätte. Um jedoch den Menschen einen Spiegel vorzuhalten, wie "unsicher" ihre Technik ist, hackt er sich als "Hobby" in diverse hochgradig verschlüsselte Websites ein und hinterlässt sein Zeichen auf diesen - einen kleinen roten Mondbären.


    Seine Angriffe im Cybernet bleiben nicht unentdeckt, doch als er die Website von BSC (Bundesamt für Sicherheit in der Cyberworld), einer Geheimdienstorganisation, knackt, ist das Maß voll. Carsten Roth, Leiter besagter Einrichtung, nimmt diesen Angriff auf seine Organisation persönlich und eröffnet die Jagd auf den Hacker. Mit Hilfe von Satelliten können sie Simons Standort feststellen - ein nettes Hotel in München. Jana Iwanow, Agentin des BSC und Geliebte von Roth, wird auf den Hacker angesetzt. Getarnt als Journalistin macht sie sich an die Ermittlungen und kann nach und nach einen Verdächtigen nach dem anderen ausschließen - sollte wirklich der zwar gutaussehende, aber recht naiv wirkende Simon der weltweit gesuchte Hacker sein? Auch Simon ist die junge Frau alles andere als unsympathisch, doch das mit ihr was nicht stimmt, merkt er schnell. Es kommt jedoch, wie es kommen muss - es knistert gewaltig zwischen ihnen und dennoch stehen ihnen diverse Hindernisse im Weg, allen voran Carsten Roth, Janas Auftrag und Simons Nerdhaftigkeit, der er einfach nicht zu entkommen vermag. Hat eine Beziehung hier überhaupt Chancen?


    Der 2. Band der Siria-Reihe! Der Plot wurde wieder abwechslungsreich und herrlich chaotisch gestaltet, wobei hier wunderbar diverse Klischees zwischen Männern und Frauen und Nerds ausgespielt wurden - einfach nur genial erfrischend. Ich persönlich weiß nicht, ob ich Simon eher verfallen wäre oder ihn prompt auf seinen Heimatplaneten zurückgeschossen hätte, denn der Junge kann einen mit seiner Art mit unter wahnsinnig machen - und dennoch ist er so liebenswert, ich weiß nicht, wie ich gehandelt hätte. Die Figuren wurden wieder facettenreich und vielseitig erarbeitet und zu meiner großen Freude waren auch wieder Rafael und Valerie mit von der Partie. Wahnsinnig gut gestaltet fand ich neben dem macken- und marottenverseuchten Simon, Jana. Die Frau, die eine ungeheure Last mit sicher herumträgt und immer wieder gegen ihr eigenes Gewissen ankämpfen muss, hat es mir unheimlich angetan, denn so tough, wie sie sich gibt, ist sie tief in sich drinnen gar nicht. Den Schreibstil empfand ich als ausgesprochen angenehm zu lesen, sodass ich gar keine Wahl hatte, als das Buch am Stück zu lesen, es hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Auf den nächsten Band der Reihe freue ich mich ungeheim, denn dann ist ein verwitweter Tierarzt von Siria auf der Suche nach einer Frau auf der Erde unterwegs.

  • Inhalt - in eigenen Worten:
    Nach Rafael, der nun mit seiner Familie in München wohnt, wird sein jüngerer Bruder Simon auf die Erde geschickt, um das Bestehen ihres Heimatplaneten Siria zu sichern, denn seit einem Meteoriteneinschlag sind dort alle Frauen unfruchtbar und nun soll der attraktive Technikfreak eine geeignete Frau nach Siria bringen. Doch diese Mission gestaltet sich nicht gerade einfach, da das Computergenie nach einigen gescheiterten Affären mehr Interesse an dem Hacken von schwer zu knackenden Datenbanken hat. Als er sich in den Rechner der deutschen Geheimdienstorganisation BSC hackt, setzt Carsten Roth, der Chef des deutschen Nachrichtendienstes, seine beste Agentin Jana Iwanow auf den Hacker an. Rasch kommt die Undercoveragentin dem Missetäter auf die Spur, allerdings kann es die Agentin nicht glauben, dass der wahnsinnig gut aussehende Simon die gesuchte Person sein soll. Außerdem kommt Jana der Vorstellung von Simons Traumfrau ziemlich nah und so ist es kein Wunder, dass zwischen den beiden bald die Funken sprühen...



    Meine Meinung:
    Da mich bereits der Vorgänger "Gib mir meinen Stern zurück" verzaubert hat, musste ich natürlich auch unbedingt den 2. Band der Siria-Trilogie lesen. Der Prolog beginnt auf dem Planeten Siria, die Geschichte führt uns zunächst auf die Erde, genauer gesagt nach München und dauert ein paar Wochen. Hat der Serienauftakt über den smarten Raketentechniker Rafael berichtet, so steht in Band 2 sein jüngerer Bruder Simon im Fokus.


    Der Handlungsschauplatz wurde auf die Erde, aber auch nach Siria verlegt, wobei die Unterschiede zwischen den Planeten wirklich groß sind. Siria ist gegen die Erde sehr sauber und hochtechnisiert. Es gibt nur dunkelhaarige Sirianer, die gegen die Erdenbewohner sehr reaktionsschnell/stark sind und rasch lernen, die Sirianer sich von Tabletten bzw. Eukalyptustee und bevorzugen Einheitskleidung. Außerdem beherrschen sie verschiedene Sprachen und auch die umgangssprachlichen Begriffe sind dank Simons Programmierfähigkeiten inzwischen kein Problem mehr.


    Simon ist mit knapp 30 Jahren der jüngere Bruder von Rafael, der mit seiner Frau Valerie und der gemeinsamen kleinen Tochter in München lebt und dort ein kleines, aber feines Hotel betreibt. Simon ist das komplette Gegenteil von Rafael: Er ist unsportlich, hat einen sehr empfindlichen Magen und bisher noch nicht die richtige Frau gefunden, die er nach Siria bringen und sich dort mit ihr fortpflanzen möchte. Seit der hochgewachsene Mann mit den blauen Augen und dunklen Locken auf der Erde weilt, wohnt er im Hotel und treibt es mit seiner Technik-Besessenheit auf die Spitze, denn er programmiert alle technischen Geräte im Hotel um und hackt sich vor lauter Langeweile in geheime Datenbanken verschiedener Geheimdienste ein, wo er seine virtuelle Visitenkarte in Form eines Mondbärchens hinterlässt. Als der Computernerd den fatalen Fehler begeht, den Rechner des BSC zu knacken, wird die 32-jährige Jana Iwanow als talentierteste Agentin des deutschen Geheimdienstes auf diesen Fall angesetzt. Jana ist eine sexy und toughe Brünette, die ihren Job sehr ernst nimmt und unter dem Tod ihres Bruders leidet, was ihr regelmäßig Albträume beschert.


    Mit Simon und Jana hat die Autorin sympathische und facettenreiche Protagonisten mit Schwächen, Ecken & Kanten erschaffen, die immer wieder für eine Überraschung gut sind. Die mitwirkenden Nebencharaktere wie Rafael, Valerie, BSC-Direktor Carsten Roth und diverse Bewohner von Siria sind ebenfalls interessante Figuren, die sich gut in die Handlung einfügen. Erneut hat es mir der Mondbär Tizian, Rafaels außerirdisches Haustier, angetan und auch Simons entzückenden Roboter Melvin finde ich einfach klasse.


    "Sei mein Stern" wartet mit eine fantastischen Romanidee auf, die großartig umgesetzt und mit vielen frischen Einfällen versehen wurde. Waren im 1. Band noch ein paar leicht kitschige und überdrehte Szenen enthalten, so ist das hier nicht der Fall. Es ist natürlich nicht schwierig zu erraten, wer die perfekte Frau für Simon ist bzw. wie die Story ausgehen wird, dennoch birgt der Weg dorthin unterhaltsame Stolpersteine & viele zauberhafte Überraschungen.


    Erzählt werden die turbulenten Begebenheiten abwechselnd aus der Sicht von Jana und Simon (in der 3. Person). Die beiden Hauptpersonen gewähren uns einen tiefen Einblick in ihre Gefühle und Gedanken, weshalb man mit ihnen mitfühlen, mitfiebern & mitleiden kann und sie schnell ins Herz schließt. Mehrere Erzählperspektiven und miteinander verwebende Handlungsstränge, die in ein eindrucksvolles Finale gipfeln, führen den Leser durch die temporeiche Geschichte, die mit einigen Liebes- und Sex-Szenen garniert wurde und so für zusätzliche Unterhaltung sorgt.


    Außerdem mag ich den hier verwendeten Humor sehr und musste beim Lesen oft laut lachen, was natürlich auch für diesen Roman spricht. Die mitreißende, emotionsgeladene Schreibweise von Amanda Frost, höchst amüsante Dialoge und eine angenehme Sprache runden die Geschichte von Simon und Jana ab, wodurch man praktisch durch die 352 Seiten fliegt.


    Fazit:
    "Sei mein Stern" heißt der 2. Band der Siria-Trilogie, der nun Rafaels Bruder Simon auf seiner schwierigen Mission begleitet und mir wundervolle Lesestunden beschert hat. Dieser übersinnliche Liebesroman von Amanda Frost beinhaltet einen höchst unterhaltsamen Plot mit fantasievollen Wirrungen, reizvolle Protagonisten sowie einen ausdrucksstarken Schreibstil. Da ich von "Sei mein Stern" restlos begeistert bin, vergebe ich dafür himmlische 10 Punkte und freue mich auf Band 3.