Höllentage auf See: In den Händen von somalischen Piraten - gerettet von Navy Seals
Am 8. April 2009 wird der Albtraum eines jeden Kapitäns wahr: Um 7.30 Uhr Ortszeit wird das Containerschiff Maersk Alabama 300 Seemeilen vor der Küste Somalias von Piraten angegriffen. Um seine Crew zu retten, weist Richard Phillips die Männer an, sich in einer Kabine zu verstecken, und begibt sich freiwillig in die Gewalt der Piraten. Fünf Tage lang wird er als Geisel in einem Rettungsboot gedemütigt, gequält und gefoltert: vier Männer gegen einen, ein Kampf um Leben und Tod. Bis in der Dunkelheit auf einmal Schüsse knallen … – Ein packender Countdown auf offener See: spannungsgeladen, actionreich, wagemutig.
Captain Phillips fährt seit über dreißig Jahren zur See. Beladen unter anderem mit 17 Tonnen Nahrungsmitteln für das World Food Programme, führt die Route seines Containerschiffes diesmal von Salalah im Oman über den Golf von Aden und den Indischen Ozean nach Mombasa, Kenia. Die Fahrt verläuft friedlich, bis am achten Tag das Unglaubliche geschieht: Rasend schnell nähert sich ein vermeintliches Fischerboot. Mit einer langen weißen Leiter wird der Frachter geentert. Und vier mit Maschinengewehren bewaffnete Piraten stürmen an Bord. Ihnen gegenüber stehen der Captain und seine 20 Mann starke Besatzung – unbewaffnet. Ihre einzige Chance: Sie kennen das Schiff, die Piraten nicht. Vor allem begreift Captain Phillips eins: Dies ist der Moment, wo Willensstärke mehr zählt als jede Waffe.
Captain Phillips – ab 14. November im Kino, mit Tom Hanks in der Hauptrolle.
Mir hat das Buch ganz gut gefallen. Phillips und sein Co-Autor schreiben spannend und plastisch. Zu Beginn hofft man immer, dass die Crew den Piraten entkommen kann, was natürlich Blödsinn ist, weil man ja weiß, um was es in dem Buch geht. Für mich aber ein Beweis, dass es mitreißend geschrieben ist.
Interessant auch der Einblick in die Arbeit eines Containerschiff-Kapitäns. Ich habe schon oft bei mir gedacht, dass ich kein Kapitänt auf'm Kreuzfahrtschiff sein möchte. Das hat doch sehr was von Operette und Foto-Kapitän (gut, ich habe mein Wissen ausschließlich vom ZDF Traumschiff :grin). Aber Kapitän auf einem Containerschiff ist auch kein Zuckerschlecken.
Zum Schluss zog es sich etwas, da war's mir dann auch zuviel Gott und dann nach der Rettung kam auch noch der unweigerliche US-Patriotismus raus. "His courage is a model for all Americans" sagte der Präsident über Phillips. Da muss ich dann doch diesen Smiley rausholen Der Präsident und auch die Nacy SEALs werden sehr gelobt, allerdings wird deren Rolle nicht sonderlich deutlich. WIE genau lief die Rettung ab? Das Buch wird zu 95% aus Phillips' Sicht geschrieben, selten nur kommt ein "wie ich später erfuhr". Da bleibt einiges im Dunkeln.
Zum Schluss hätte ich mir zumindest noch die Info gewünscht, ob Phillips wieder zur See fährt und wenn ja, wie war es, als er das erste Mal wieder ein Schiff unter sich hatte. Ich hab dann noch ein bisschen gegoogelt, um mir ein etwas ausgewogeneres Bild zu machen.
Trotzdem eine Leseempfehlung.
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