Cat T. Mad - Rumble & Rush
Inhalt:
Für den Journalisten Arden Wayland gibt es nichts erfüllenderes, als seinen Job. Zumindest, bis seine Redakteurin ihn auf die Beringsee verfrachtet, um einen Bericht über das Fangen von Krabben zu schreiben. Dem Ganzen setzt die Krone auf, dass sein Partner sich trennt, weil Arden es gerade Mal geschafft hat, seine Koffer von der letzten Reise auszupacken. Hochgradig angesäuert, und den Job schon im voraus hassend, fliegt der Mann nach Alaska. Das sein Leben noch mieser werden kann, zeigt ihm die Beringsee mit meterhohen Wellen, Minusgraden, die das Deck einfrieren lassen und einem Kapitän, der ebenso übellaunig ist, wie die See um sie herum. Nichtsdestotrotz fühlt Arden sich von dem Mann angezogen, jedoch gibt es auch noch Gyl Symon, ein Seemann, der genau auf seiner Wellenlänge zu sein scheint.
Die Autorin:
Keine Angaben im Buch.
Meine Meinung:
Es handelt sich um einen Gay Romance Roman, der Krabbenfänger in der Beringsee begleitet...
Das Buch ist in zwei nahezu gleich große Abschnitte unterteilt. Die Inhaltsangabe bezieht sich dabei allerdings nur auf den ersten Teil des Buchs, ich muss aber zugeben, es ist sehr schwer zum zweiten Teil etwas zu schreiben, ohne vom ersten Teil etwas vorwegzunehmen.
Im ersten Abschnitt erfährt man die Geschichte auf dem Schiff „Rumble“, wo Arden Wayland als Journalist die Krabbensaison begleiten und darüber berichten soll. Dabei hat er allerdings nicht nur mit seiner Seekrankheit und der Eiseskälte, sondern auch mit Allan Sykes, dem Kapitän, zu kämpfen. Denn der wirkt einschüchternd und manchmal fast böse; daneben ist da Gyl Symon, der als Bootsmann, sowohl auf der Brücke, als auch an Deck wichtige Arbeit leistet. Auch die anderen Männer im Team lernt man ein wenig kennen, sodass man sich bald in dieser „Männerwelt“ sehr gut zurechtfindet. Wie Arden ist man daran interessiert, warum die Männer diesen Knochenjob eigentlich machen; denn ein solcher ist es, wie man durch die eindrucksvollen, fast schon dokumentarisch geschilderten Szenen mitbekommt. Gyls Vergangenheit ist dabei besonders interessant, denn die ist sein eigentlicher Beweggrund; bei Allan sind es auch andere Motive und nicht das – zunächst vermeintlich rein finanzielle Interesse.
Daneben beginnt durch die Enge und Gedrungenheit des Schiffs auch die private Situation hochzukochen. Arden ist gerade frisch von seinem Freund getrennt und sehnte sich in dieser Beziehung nach weniger Zärtlichkeit und mehr Härte – allerdings rein sexuell, denn wie er betont, ist das Herz dabei durchaus auch eine Einheit und er sehnt sich nach einer Beziehung mit Geborgenheit. Aufgrund seiner Vergangenheit ist Gyl jedoch nur dazu fähig, einen der beiden Wünsche zu erfüllen; doch auch Allan scheint nicht ganz frei von Interesse zu sein, was Arden anbelangt und da man in dieser Enge keine Geheimnisse voreinander haben kann, eskaliert die Situation bald.
Zum Ende des ersten Abschnitts war ich jedoch mit der Entwicklung wieder zufrieden. Insbesondere bin ich mit einem der anderen Männer an Bord, Lenny, sehr schnell warm geworden, weil seine Menschlichkeit und seine Art, sich selbst etwas hinten an zu stellen, um Anderen etwas Gutes zu tun, einfach rührend war.
Der zweite Abschnitt knüpft an einen Teil des ersten Abschnitts an und stellt Gyl Symon etwas mehr in den Mittelpunkt des Geschehens. Es beginnt eine neue Krabbensaison und Gyl bekommt es als erfahrener Bootsmann mit einem 29-jährigen Heißsporn Kyle Pruett als Kapitän der „Rush“ zu tun, der nichts Anderes als die Brücke kennt und die harte Arbeit seiner Männer an Deck gar nicht richtig einschätzen kann. Gyl springt dabei auf dem Posten von Kyles Bruder Dustin ein, der ein anderes Schiff seines Vaters, die „Luna May“, übernimmt. Obwohl Dustin nur 3 Jahre älter ist als sein kleiner Bruder, scheint er objektiv der Verantwortung alleine ein Schiff zu führen, gewachsen zu sein – aber man merkt schnell, dass er selbst sein größter Kritiker ist und sich sehr viele Sorgen macht. Kyle ist da etwas anders, obwohl er im Gegensatz zu seinem Bruder nur die Arbeit auf der Brücke kennt. Doch da ist John Lawrence, der das empfindliche Gefüge als Team auf der „Rush“ zerstören könnte, denn er scheint sowohl Kyle, als auch Gyl nicht leiden zu können. Hinzukommt, dass manchmal, wenn Kyle eine Pause auf der Brücke einlegt und Gyl den Posten übernimmt, Dustin am Funk ist...
.Ab und an fielen mir in dem Buch leider ein paar Formfehler auf, es handelt sich allerdings auch um die 1. Auflage.
Das Cover finde ich toll und es zieht einen immer wieder beim Blick direkt auf See hinaus und dann kann man in die Situation eintauchen; mir gefiel der zweite Abschnitt um Kyle, Dustin, Gyl und John besser als der erste Abschnitt im Hinblick auf die Geschichte und die Schilderungen – im ersten Abschnitt gefiel mir als Charakter Allan so gut, an den kam für mich danach nur noch Dustin ran.
Dabei wird es nicht nur zwischen den Männern spannend, denn auch die Natur selbst baut Spannung auf, denn ein schwerer Sturm zieht auf...
Der Epilog zum zweiten Teil gefiel mir leider nicht; das letzte Kapitel im zweiten Teil hätte mir als Ende besser gefallen, danach hätte nichts mehr kommen müssen.
Fazit:
Das Buch schafft es auf gerade einmal 245 Seiten so viele Facetten von Liebe und Sexualität im Gay-Bereich zu schildern, dass ich darüber immer noch ein wenig verblüfft bin. Die Ängste vor dem allerersten Mal mit einem Mann (und damit meine ich nicht nur die sexuelle Komponente, sondern auch, einen Mann in sein Herz zu lassen), die Angst, nicht zu Gefühlen, sondern nur zu animalischem Sex fähig zu sein, sich zu verschließen, sich schließlich zu öffnen, jemandem vertrauen zu müssen – und es zu können...
...und das alles vor einer rauen Kulisse, in einer harten Arbeitswelt, die manchmal fast wie ein Dokumentarfilm daher kam.
9 Punkte.
Schon wieder ein Buch auf meiner WuLi. Ich komme nicht mehr nach. Der Lex schaut schon ganz beleidigt, weil er immer noch nicht dran gekommen ist. *seufz* (Ich liebe diese Luxusprobleme! :lache)
