Goodbye Kalifornien - Alistair MacLean

  • Heyne
    Originaltitel: Goodbye California


    Kurzbeschreibung:
    Es beginnt im Atomkraftwerk San Ruffino bei San Francisco. Fünf Atomphysiker und eine Sekretärin werden gekidnappt. Sie verschwinden so spurlos wie Monate zuvor der Welt bekanntester Experte für Wasserstoffbomben. Dann lässt eine Drohung die Welt aufhorchen: "Ich muss Ihnen mitteilen, dass die Bomben, die ich immer noch Samstagnacht zu zünden beabsichtige, eine Serie von Erdbeben auslösen werden, die verheerender Folgen haben als alle vorangegangenen Naturkatastrophen in der Geschichte der Erde. Das ist alles." Polizei und FBI, vor allem Sergeant Ryder, beginnen die Suche nach dem Erpresser, der als letzte Warnung eine kleine Atombombe vor Los Angeles zündet.


    Über den Autor:
    Der Schotte Alistair MacLean, geboren 1922, gestorben 1987, war ein erfolgreicher Bestseller-Autor von Thrillern und Kriegsromanen. Viele seiner Bücher wurden von Hollywood verfilmt: Die Kanonen von Navarone, Agenten sterben einsam, Eisstation Zebra.
    Einige Male schrieb er auch die Drehbücher dazu, z.B. bei Nevada Pass, Das Mörderschiff und Agenten sterben einsam.


    Mein Eindruck:
    Dieser Thriller von 1977 war vielleicht eines der ersten Bücher, die MacLeans Spätphase einleiten.


    Hauptfigur ist neben dem Schauplatz Kalifornien der Polizist Sergeant Ryder, er arbeitet auch für den Geheimdienst. Auch sein Sohn Jeff ist Polizist.


    Es kommt zu einer Entführung mehrer Personen, darunter Atomphysiker, in einem Kernkraftwerk am Rand der San Ruffino-Bucht. Jeffs Mutter ist unter den Entführten, später wird auch noch seine Schwester entführt. Auch Plutonium wurde gestohlen.


    Ryder und sein Sohn sind aufgrund des persönlichen Bezugs sehr motiviert, den Fall zu lösen. Außerdem ist die Drohung der Verbrecher, mit Bomben Erdbeben in Kalifornien auszulösen auch drastisch.
    Jeff quittiert nach bürokratischen Behinderungen durch Vorgesetzte sogar den Dienst um als Privatperson freier vorzugehen. Sein Vater gibt ebenfalls seine Marke ab.


    Die Protagonisten sind wie immer in MacLeans Werk knallharte Männer, die aber auch sehr emotional handeln. Das besondere in diesem Buch ist, dass es anstatt Brieten, wie sonst bei MacLean üblich, diesmal US-Amerikaner sind. Ein kleiner Touch Hollywood vermeine ich beim Lesen zu spüren.
    Der Zweikampf zwischen dem Terroristen und seinem Verfolger ist für MacLean-Verhältnisse zu routiniert ausgefallen, das hat der Autor schon besser gemacht.


    MacLeans Spätwerk gilt bekanntermaßen stilistisch und inhaltlich als schwach.
    An Goodbye Kalifornien konnte ich das nicht so direkt festmachen. Wahr ist, dass MacLean einen stilistischen Wechsel durchgemacht hat. Zum Beispiel schreibt er nicht mehr in der ersten Person, was seine besten Romane gekennzeichnet hatte.


    In manchen Passagen wirkt der Roman leicht durchschnittlich. Aus einigen Szenen hätte man mehr machen können.
    Der Roman ist spannend gestaltet, nicht zu viel, aber immerhin. Er ist ein Produkt seiner Zeit und hätte einen guten Film ergeben. Leider wurde ausgerechnet dieses Buch des sonst so oft verfilmten Autors nicht berücksichtigt.


    Insgesamt halte ich den Roman für mittelmäßig, aber lesenswert.