'Die Liebe der Baumeisterin' - Seiten 001 - 096

  • @ Heidi Rehn
    Ist mir schon klar, daß es nicht ohne Fachausdrücke geht. Ich wundere mich auch selbst ein bißchen über mich, normalerweise komme ich mit (für mich) fremden Begriffen besser zurecht. Aber ich stelle im Verlauf des Lesens fest, daß mir diese Welt (Zeit) doch SEHR fremd ist.


    Ich konnte gestern übrigens nicht antworten, da hier das Festnetz (ISDN + DSL) komplett ausgefallen war. Da merkt man erst mal, wie sehr man in der Luft hängt, wenn „schnell mal etwas nachsehen“ nicht funktioniert, weil das Internet „tot“ ist.


    Was mich noch interessieren würde ist, wie das mit den „drei Königsberg“ zu verstehen ist. Sind das drei Stadtteile oder drei einzelne Städte?

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier . Kein Problem. solche Internetaussetzer hatte ich auch letztens - ausgerechnet in der Schlussphase eines Manuskripts, als ich zwischendrin auch mal nur eben schnell noch was nachschauen wollte. Ärgerlich!


    Zur Sprache/ den Fachausdrücken nochmal: es ist so wahnsinnig schwer, bei historischen Romanen die richtige Atmopshäre entstehen zu lassen. Ich will eben doch so ein bisschen was mitgeben von dem, was damals so los war. Keiner von uns war natürlich jemals in der Vergangenheit, hat die Leute reden hören etc. Insofern ist das - selbst bei den ausgewiesendsten Experten - letztlich doch immer eine Vermutung. Aber ich finde, man kann so ein bisschen Stimmung hervorrufen, indem man z.B. bei der Ausdrucksweise zu moderne Formulierungen und Begriffe vermeidet. Mir ist das bei meiner Buchpremiere letzte Woche selber aufgefallen, wie sehr sich der Stil der "Liebe der Baumeisterin" auch in den beschreibenden Passagen von dem unterscheidet, was ich jetzt gerade ganz aktuell zu Ende geschrieben habe. Das ist ein Roman, der Anfang des 20. Jahrhunderts spielt und da habe ich ganz automatisch anders formuliert.


    Aber sorry, das nur so am Rande, weil mir das schon wichtig ist, dass man meine Romane versteht und hoffentlich irgendwie reinkommt.


    Zu den "drei Städten Königsbergs": Königsberg ist erst ab 1704 wirklich eine geschlossene Stadt. Zuvor zählten tatsächlich drei völlig eigenständige Städte dazu, die eng nebeneinander binnen hundert Jahren gegründet wurden: die älteste ist die "Altstadt" um die frühere Ordensburg, jetziges Schloss Königsberg. Direkt daran schließt im Osten der "Löbenicht" an, der ca. 50 Jahre später gegründet wurde. Interessanterweise haben sich dort v.a. Handwerker und Bierbrauer angesiedelt. Die jüngste der drei Städte ist der "Kneiphof", der auf der Insel zwischen Altem und Neuem Pregel liegt und von daher räumlich am eingeschränktesten ist. Dort wurde der Dom errichtet und eben auch die Universität, die nach Herzog Albrecht (dem Gründer) benannte Albertina. Hier haben sich dann auch vor allem Gelehrte, Kleriker und ganz reiche Kaufleute angesiedelt.
    Erst 1704 haben sich die Städte, die eigentlich von Anfang an eng zusammenhingen, offiziell zu einer Stadt Königsberg vereinigt.

  • Na, mal ein Aussetzer ginge ja. Aber den ganzen Tag - das war schon übel!


    Zur "Atmosphäre". Das wirkt alles sicher auf jeden anders. Bei mir bewirken die Ausdrücke hier eher eine gewisse Fremdheit, für mich entsteht Atmosphäre zum Beispiel durch eine altertümliche Sprache bzw. Sprechweise der Figuren.


    Ich habe meine Erinnerungen durchforstet. Wenn ich mich richtig entsinne, ist so ziemlich das einzige Buch, das ich zu dieser Zeit spielend gelesen habe (und den Handlungsort Deutschland im weiteren Sinne hat) der "Markus König" von Gustav Freytag als Bestandteil des Romanzyklus "Die Ahnen", und das ist schon eeewig her. Der Zyklus beginnt ja im 4. Jahrhundert und verfolgt die Geschicke eines thüringischen Geschlechts bis ins 19. Jahrhundert. Freytag hat mit fortschreitender Zeit z. B. die Dialoge sehr verändert. Während man zur Völkerwanderungszeit doch sehr fremd (für unsere Ohren) spricht, sind die Dialoge im letzten Band (zeitgemäß) modern. Die Sprache hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert, wodurch für mich ein recht gutes Gefühl für die Zeit entstand.


    Allerdings kann ich hier als nur gelegentlicher Leser historischer Romane (der um Mittelalter und frühe Neuzeit meist einen Bogen macht) nur eine Minderheitenmeinung abgeben.


    Danke für die Erklärung zu Königsberg, jetzt ist das klarer. :-)



    OT


    Zitat

    Original von Heidi Rehn
    Das ist ein Roman, der Anfang des 20. Jahrhunderts spielt und da habe ich ganz automatisch anders formuliert.


    Gerade den Leserundenvorschlag dafür entdeckt. Der würde mich noch mehr interessieren, als der hier, aber just zum Zeitpunkt der Leserunde ziehen wir um. Da habe ich für Lesen vermutlich keine Zeit - und vor allem rechne ich damit, für mindestens eine Woche, im schlimmsten Falle sogar länger, keinen Internetzugang zu haben. Die Runde wirde also nix für mich.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Ich muss mich leider ausklinken, was aber rein persönliche Ursachen und nichts mit der Qualität des Buches zu tun hat! :knuddel1 :anbet :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Wie schade, liebe maikäfer. :-(


    Jetzt schrumpft die Runde... ich hoffe, die noch fehlenden Bücher kommen bald an.


    SiCollier : gustav Freytags "Ahnen" habe ich leider nie geschafft. Aber ich denke, meine Figuren im 16. Jahrhundert reden auch deutlich anders als die aus meinen Romanen des 19. und eben des im nächsten Jahr erscheinenden 20. Jahrhunderts. Schade, aber nicht zu ändern, wenn das bei Dir nicht so rüberkommt. Da hat wohl jeder auch andere Vorstellungen. Ich hoffe, du bleibst trotzdem dabei und gewöhnst Dich ein bisschen ein....

  • @ Heidi Rehn
    "Die Ahnen" habe ich in relativ jungen Jahren gelesen; es ist wohl (ich hatte damals eine einbändige Ausgabe (1.308 Seiten in kleiner Frakturschrift) eines der Bücher, die mein Leben entscheidend beeinflußt haben.


    Dabei bleibe ich auf jeden Fall (bin derzeit im dritten Abschnitt). Wie gesagt, die Zeit ist mir sehr fremd; ich stelle fest, daß ich so gut wie nichts darüber weiß, weil die nie so recht in meinem Interessensfokus stand. Da ich also keinen "Rahmen" habe, in den ich das Buch einordnen könnte, ist das für mich etwas schwieriger als etwa ein Buch übers 19. Jahrhundert, aus dem und über das ich schon etliches gelesen habe.


    Zudem war hier im ersten Abschnitt der Abstand zum "Doktor Schiwago" noch recht kurz (was sich inzwischen gegeben hat).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier Freut mich, wenn Du dabei bleibst. Vielleicht rückt Dir die Zeit im Lauf der nächsten Kapitel noch etwas näher. Da ich mich ja sehr ausführlich damit beschäftigt habe, fehlt mir manchmal vielleicht auch einfach die Vorstellung, wie weit weg diese Zeit ist. Mir ist sie durch die intensive Recherche vielleicht schon zu vertraut....


    Also, bitte holt mich auch etwas auf den Boden zurück, wenn ich da zu sehr abschweife..... :grin


    Gutes Weiterlesen erst einmal :wave

  • Ich werde erst ab dem Wochenende wieder weiterlesen können, da die letzten Arbeitstage leider zu stressig waren und ich abends zu müde war, um mich noch voll und ganz auf das Buch konzentrieren zu können.


    Gestern habe ich mich spontan mal dazu entschlossen "Gold und Stein" zu bestellen. War im Angebot, da konnte ich einfach nicht widerstehen...

  • ich hab mich gleich reingefunden in das Buch :-) so wie es mir beim ersten Buch von Heidi ( Blutige Hände) auch schon ging. Ich mag auch den Schreibstil, auch wenn ich immer wieder zu faul bin im Gosslar nachzusehen was die einzelnen Bezeichnungen bedeuten :lache und einfach weiterles :-].


    Was ich sehr angenehm empfinde das um die Romanfiguren kein, so sagen wir künstliches Rundherum aufgebaut wird. Es erscheint mir alles sehr wirklichkeitsnah.


    Doras Vater ist wohl so ein richtiger engstirniger Grantler wie man bei uns sagen würde, der Blick über den Tellerrand ist nicht seine Welt ;-). Was in seine Welt nicht paßt gibt es auch auch nicht so einfach ist das.


    Urban .. ja da liegt so einiges im Dunkeln, Dora paßt mit ihren Berufswünschen nicht so ganz in ihre Zeit :grin wie kann auch eine Frau etwas anders wie Haushalt und Kinder interessieren ;-). Mathilda hatte sich wohl alles so schön ausgedacht.. sie zieht zu ihrem Vetter führt ihm den Haushalt macht sich unentbehrlich und findet sich dann mit ihm vor dem Traualtar wieder und wär da wo sie hinwill. Ich glaub um dieses Ziel immer noch zu erreichen würde sie so einiges dafür tun solang es unauffällig ist und sie nicht als Unruhestifterin in Erscheinung tritt sondern als die einzig gute Seele in Urbans Leben.
    Gret hat auf alle Fälle ein Familiengeheimnis von dem wohl niemand was wissen sollte.
    Jörg fehlt einfach der Mut sich seinem Vater entgegenzustellen und seinen Weg notfalls auch allein zu gehen. Was damals wohl aber auch eher normal war.

    e0354.gif


    c0624.gif Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg--Jenny Colgan

    Chroniken von Deverry 2 --Katharine Kerr
    Drachenelfen , die Windgängerin -- Bernhard Hennen

  • Dies ist mein erstes Buch von Heidi Rehn und ich muss gestehen, ich musste mich erst an den Schreibstil gewöhnen.


    Auch wenn Dora zu Beginn alles andere als begeistert war von der Ehe mit Urban, der doch um einiges älter ist als sie, hat sie sich gut in die Ehe eingefunden. Ja, sie empfindet sogar so etwas wie Liebe für ihn. Urban hingegen vergöttert Dora und fördert auch ihre Begabung als Baumeisterin, die ihr Vater lediglich als Gehirngespinst abgetan hat. Frauen taugen seiner Meinung nach nur für den Haushalt und in seiner Familie allerhöchstens noch zum Bierbrauen.
    Wie gut, dass Dora einen so verständnisvollen Ehemann bekommen hat, der ihr Talent nicht nur erkennt, sondern es sogar noch fördert.


    Doras Bruder Jörg hingegen steht mit der Baukunst auf dem Kriegsfuß. Ihm liegt mehr das Bierbrauen, aber auch hier ist der Vater dagegen und schickt Jörg sogar nach Nürnberg. Als Jörg verspätet zwei Jahre später wieder nach Hause zurückkehrt, ist er nicht nur um einiges an Erfahrung reicher, er bringt auch gleich sein Eheweib mit.


    Gret scheint mir etwas zu verbergen, nur was, das ist noch unklar.


    Mathilda, eine Verwandte von Urban, drangsaliert Dora, wo sie nur kann. Ich hätte die Dame schon längst rausgeworfen, aber Dora erträgt sie wegen Urban.


    Veit Singeknecht hat seinen ersten Auftritt, aber noch ist er eher blass. Man weiß aber dank des Klappentextes, dass er noch eine größere Rolle spielen wird.

  • nicigirl85 : Freut mich natürlich riesig, dass Du "Gold und Stein" auch da liegen hast. Manches Detail mag Dir bekannt vorkommen, Du weißt dann, wie es sich hundert Jahre später damit verhalten hat. Aber ansonsten sind beide Romane, wie gesagt, in sich geschlossen. Wenn Du magst, kannst Du mir ja mal mailen, wie es Dir gefallen hat oder was Dir so aufgefallen ist. Ich freue mich immer über Feedback :-)

  • Dreamchen : Wie schön, dass Dir mein Stil gefällt und dass Du da ein "Wiedererkennen" feststellst, auch wenn zwischen "Blutige Hände" und der "Baumeisterin" nicht nur ein paar Jahre meines eigenen Schreibens, sondern auch dreihundert Jahre hinsichtlich der Handlung liegen.


    Wenzel ist in der Tat ein "engstirniger Grantler". Damit trifft Du ihn ganz gut. Aber wie immer, haben alle mindestens so ihre zwei Seiten und "niemand ist der, den man seit langem zu kennen meint" :grin


    Urban ist auch ein bisschen konflitscheu, was die Spannungen zwischen Dora und Mathilda angeht. Er könnte da gut mal mit der Faust auf den Tisch schlagen, aber Mathilda hat ihm immer alles so genau nach seinem Willen hergerichtet, dass er mit ihr keinen Streit will.....

  • Tanzmaus : Ich hoffe, Du gewöhnst Dich an meinen Stil. Mathilda und Dora bergen in der Tat eine Menge Sprengsatz, wenn sie aufeinandertreffen. Dora schluckt viel, was ihr an ihr nicht passt, denn andererseits hält Mathilda ihr auch - unfreiwillig - ein bisschen den Rücken frei, weil sie das Regiment im Haus hat. Dadurch kann Dora sich noch viel mehr ihrer Baukunst widmen....

  • Zitat

    Original von Heidi Rehn
    Tanzmaus : Ich hoffe, Du gewöhnst Dich an meinen Stil. Mathilda und Dora bergen in der Tat eine Menge Sprengsatz, wenn sie aufeinandertreffen. Dora schluckt viel, was ihr an ihr nicht passt, denn andererseits hält Mathilda ihr auch - unfreiwillig - ein bisschen den Rücken frei, weil sie das Regiment im Haus hat. Dadurch kann Dora sich noch viel mehr ihrer Baukunst widmen....


    Mittlerweile passt es (Schreibstil) :-).


    Ich habe so die Befürchtung, dass Dora irgendwann vielleicht doch mal platzen wird (zuviel in sich reinfressen, ist einfach nicht gut) oder dass (man weiß ja vom Klappentext her schon, dass Urban irgendwas tödliches zustoßen wird) nach Urbans Tod der große Knall zwischen den beiden Frauen kommen wird.
    Sicher, Dora hat dadurch die "Hände frei" für die Baukunst, aber im Haus brodelt es dennoch...warten wir es ab :-)

  • So, jetzt bin ich auch in der Leserunde angelangt! Wie ich zufällig herausgefunden habe, hat die Post mein Päckchen in die Filiale gegeben, weil wir nicht zu Hause waren und vergessen, mir einen Zettel in den Briefkasten zu werfen... :schlaeger


    Ich habe in letzter Zeit einige historische Romane gelesen, die aber alle wesentlich früher spielen, sodass ich auch am Anfang das Gefühl hatte, erst mal in die Sprache und die Gesellschaft hineinfinden zu müssen. Mittlerweile ist das aber ganz gut geglückt.


    Für Jörg und Dora sind das erst mal interessante Ausgangsbedingungen - er braut und sie baut statt umgekehrt. Ziemlicher Mist. Aber ich finde es total super, dass die eingeschränkte Freiheit beider Geschlechter hier mal thematisiert wird. Meistens sind es ja nur die Frauen, die nicht machen können, was sie wollen. Aber für die Männer galten im Prinzip dieselben Regeln, zumindest wenn der Vater es so haben wollte. Schön, dass das endlich auch mal erwähnt wird. ;-)


    Für mich ist es ein großes Plus, dass ich mir sofort alle Namen merken konnte. Bei so vielen Figuren kann es ja schon mal vorkommen, dass man sich mittendrin fragt, wer jetzt noch mal wer war. Wenn das nicht passiert, heißt das für mich, dass die Charaktere gut eingeführt wurden und so beschrieben sind, dass sie für mich sofort greifbar werden. Das finde ich total angenehm!


    Was ich noch nicht so ganz nachvollziehen kann, sind Doras starke Gefühle gegenüber Veit. Sie kennt ihn ja nun wirklich noch so gar nicht. Ok, aber andererseits, solche Schwärmereien kommen ja schon vor so im Teenie-Alter, wo ich noch mal darüber nachdenke. :grin Da bin ich mal gespannt, wie sich das weiter entwickelt. Ich freue mich jedenfalls schon darauf, Veit als Person kennen zu lernen.


    Gret ist momentan noch ein völliges Mysterium. Die Szene mit ihr und dem Bibliothekar fand ich sehr geheimnisvoll. Auch hier bin ich schon sehr neugierig, was da draus werden wird... :lesend

    It’s not enough for the phrases to be good; what you make with them ought to be good too. - Aldous Huxley

  • Brigia : Wie schön, dass das Buch Dich dann doch erreicht hat. Thja, die Wege der Post sind manchmal unerforschlich....


    Und jetzt steigst Du also gleich schon mit zwei Abschnitten ein. Vielen Dank, dass Du Dich so positiv zu der Figureneinführung äußerst. Mir ist es sehr wichtig, jeden genau zu zeichnen. Selbst die Nebenfiguren haben bei mir eine recht ausführliche Biographie. Vielleicht liegt das auch an meinem eigenen schlechten Namensgedächtnis :grin, aber insgesamt liebe ich einfach die Menschen und höre und lese gern Geschichten. Da gibt es so unglaubliche Dinge, die man immer irgendwie gut mal einbauen kann. Und die Geschichte geht auch flotter voran, wenn die Figuren Charaktere haben. Selbst wenn sie dann manchmal nicht so wollen, wie ich ursprünglich eigentlich wollte... :lache


    Mir war es auch wichtig, wie Du schreibst, mit Dora und Jörg aufzuzeigen, dass eigentlich alle oft in Traditionen gefangen waren, die ihnen es sehr erschwerten, nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben. Zugleich, und das ist ja auch das Motto des Buches, geht es darum, dass es einfach nicht ausreicht, die Traditionen einfach weiterzuleben, also dass der Sohn wie der Vater und der Großvater und der Urgroßvater Baumeister ist, weil das halt immer schon so war, sondern dass das Ganze auch mit Leben und Leidenschaft gefüllt werden muss. Dazu muss gelegentlich eben mal ordentlich frischer Wind rein, die Tradition in Frage gestellt und mal wieder neu ausgelegt werden, z.B., in dem die Geschlechterrollen mal getauscht werden. Mehr dazu kommt noch im Laufe der Geschichte.... :-)

  • Zitat

    Original von Heidi Rehn
    Mir war es auch wichtig, wie Du schreibst, mit Dora und Jörg aufzuzeigen, dass eigentlich alle oft in Traditionen gefangen waren, die ihnen es sehr erschwerten, nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben. Zugleich, und das ist ja auch das Motto des Buches, geht es darum, dass es einfach nicht ausreicht, die Traditionen einfach weiterzuleben, also dass der Sohn wie der Vater und der Großvater und der Urgroßvater Baumeister ist, weil das halt immer schon so war, sondern dass das Ganze auch mit Leben und Leidenschaft gefüllt werden muss. Dazu muss gelegentlich eben mal ordentlich frischer Wind rein, die Tradition in Frage gestellt und mal wieder neu ausgelegt werden, z.B., in dem die Geschlechterrollen mal getauscht werden. Mehr dazu kommt noch im Laufe der Geschichte.... :-)


    Die Zitate am Anfang haben mir auch sehr gut gefallen. Ich bin schon total gespannt, wie sie in der Geschichte verarbeitet werden...

    It’s not enough for the phrases to be good; what you make with them ought to be good too. - Aldous Huxley

  • So, auch ich bin dann endlich mit dem ersten Abschnitt fertig.


    Da ich schon Bücher von Heidi gelesen habe, überrascht es mich nicht, dass mir das bisher Gelesene gut gefällt. Obwohl ich zugeben muss, dass auch mir die fremden Begriffe manches Mal Schwierigkeiten bereiten. Einige Worte habe ich zum besseren Verständnis dann doch gegoogelt. Aber man gewöhnt sich dran.


    Zu den Protagonisten muss ich sagen, dass ich Mathilda ja schon jetzt gefressen hab. Da wird es bestimmt noch Ärger geben. Dora ist mir sehr sympatisch und ich bin gespannt, wie sie das Problem mit Urban nach ihrem Fauxpas lösen kann.


    Die hier angesprochenen, eventuell verwandschaftlichen Verknüpfungen finde ich sehr interessant und wenn ich darüber nachdenke, könnte vielleicht irgend etwas dran sein. Na, mal sehen, was im nächsten Abschnitt passiert.