'Die Liebe der Baumeisterin' - Seiten 283 - 376

  • Ich habe den vierten Abschnitt noch nicht komplett beendet, wollte mich zu später Stunde dazu dann aber noch äußern, weil ich ihn wohl nicht mehr komplett schaffen werde heute.


    Gret vermutet schwanger zu sein und Dora ist sich sicher, dass sie es von urban ist, doch dann passiert es: Urban wird bei einem Unglück auf der Baustelle schwer verletzt und erliegt seinen Verletzungen.


    Kurz vor seinem Tod kommt er noch einmal zu Bewusstsein und spricht, da dachte ich nur wie schön, dass er Dora nochmal sieht und erfährt, dass ihre Liebe Früchte trägt, aber nein er denkt an seine alte Liebe zurück und dass daraus offensichtlich ein Kind entstanden ist. Es wird immer wahrscheinlicher, dass Gret dieses Kind ist. Richtig aufgeklärt wird dies hier jedoch noch nicht.
    Nach dem Tod Urbans wird Veit beschuldigt, der sofort flieht.


    Etwas überrascht war ich dann über den Zeitsprung von 2 Jahren. Mittlerweile ist Tochter Johanna auf der Welt und Veit und Dora haben sich seit dem Unfall nicht wieder gesehen. Das muss schon schwer gewesen sein.


    Am meisten hat mich hier jedoch Renatas Schicksal berührt, die erst nach 1,5 Jahren wieder zurückkehren kann. Sie gefiel mir wirklich besonders gut, weil sie Dora neuen Mut schenkt.


    Nach 2 Jahren trägt Dora immer noch schwarz. War das zu der Zeit so üblich?


    Hier kam ich wieder besser voran mit dem Lesen, nur der Anfang des Abschnitts war etwas zäh mit den Baubeschreibungen, denn das liegt mir irgendwie nicht so…

  • SChwarz als Trauerkleidung ist letztlich gar nicht eindeutig belegt. Es gab Zeiten und Gegenden, da verstand man sogar Weiß als Trauerkleidung.
    Ich habe mich allerdings für Schwarz entschieden, da das uns Heutigen eher geläufig ist. Dora trägt so lange Schwarz, weil sie wirklich intensiv trauert: um Urban natürlich, aber auch darum, dass er ihr im Sterben klar gemacht hat, dass er sein ganzes Leben eine große Liebe hatte und sie wohl nur deswegen geheiratet hat, weil er in ihr die Erinnerung an diese Liebe gelebt hat. Das ist eine sehr bittere Erkenntnis. Letztlich hat Dora ja Urban zuliebe ihre Gefühle für Veit verdrängt und sich verboten, während Urban es sich also durchaus zugestanden hat, die Gefühle für die alte Liebe in ihr wachzuhalten.
    Es wird noch einige Baubeschreibungen geben, denn die bevorstehende Reise wird für Dora noch einige Erkenntnisse - auch für ihre Profession als Baumeisterin - bereithalten. Davor muss ich Dich also am besten "warnen" :grin

  • @ Heidi: Das mit den Baubeschreibungen werde ich wohl überleben. Es ist für mich derzeit nur etwas anstrengend, weil ich nach der Arbeit nur abends zum Lesen komme und dann nicht mehr so die Konzentration habe. Da ist es mir dann lieber, wenn immer volle Action ist. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass ich das Buch nicht gut finde, es heißt nur, dass ich nach 8h Arbeit einfach manchmal zu ungeduldig bin und einfach in der Geschichte weiter kommen will und so schöne Ausschmückungen, die du ins Buch eingebracht hast, nicht genießen kann. :-)


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    So nun ist auch der letzte Rest vom 4. Abschnitt absolviert.


    Nach dem Tod Urbans hat Dora eine Truhe geerbt und entdeckt nun zwei Jahre später, dass diese einen doppelten Boden hat. Die darin enthaltenen Aufzeichnungen sorgen für Offenbarungen. Göllner hat offensichtlich Urbans erster Liebe etwas angetan, nur was?


    Es ist dauernd die Rede von blauem Öl, mit dem sich Dora beträufelt. Was ist das liebe Heidi? Und vor allem hatte es irgendwie betäubende Wirkung bzw. wirkte wie eine Droge? Das kam mir doch arg komisch vor.


    Gret ihr Sohn heißt Rudolph und mittlerweile ist Doras Schwägerin mit dem zweiten Kind schwanger.


    Dora erfährt, dass Jörg mit Veit in Kontakt steht und dass dieser in Krakau lebt, woraufhin Dora beschließt dorthin zu reisen. Ihre kleine Tochter lässt sie allein, war das üblich? Erschien mir ehrlich gesagt etwas herzlos.


    Ansonsten habe ich mal eine allgemeine Anmerkung: ich lese öfter historische Romane und jetzt ist mir doch aufgefallen, dass wenn Frauen schwanger Witwe werden von dem Autor/ der Autorin ein Mädchen verpasst bekommen. Warum ist das so? Oder ist das nur Zufall? :gruebel

  • Liebe nicigirl,
    ich kann es verstehen, dass Dir manche Passagen gelegentlich zu viel werden. Lesen ist letztlich immer eine sehr subjektive Sache: ich schreibe das, was in meinem Kopf herumspukt, als Geschichte auf und weiß natürlich nie, wie es beim Lesen rüberkommt. Da bin ich dann ja vorbelastet. Genau deshalb aber bin ich als Autorin so gern bei Leserunden unterwegs, weil ich dann von euch Leserinnen und Lesern ein offenes Feedback bekomme, wie das Geschrieben auf euch wirkt. Das ist für mich immer sehr aufschlussreich!


    Das "blaue Öl" ist ein Öl, das aus der Schafgarbe gewonnen wird (warum es sich blau verfärbt, habe ich leider nicht herausgefunden) und mit allerlei mythischen Bedeutungen zur "Göttin der blauen Stunde" versehen ist, weil eben angeblich dieses Bild entsteht, wenn man sich das Öl in die Handinnenfläche gibt. Ich finde solche Ideen für Romane immer sehr anregend, weil da alter Volksglaube durchkommt. Im 16. Jahrhundert war man da weitaus tiefer verwurzelt als wir heute. Deshalb ist das Öl für Dora eine besondere Kraftquelle, was aber sicher auch damit zusammenhängt, dass Renata es ihr gegeben hat und die ist für sie ja eine Art zweiter Mutter. Psychologisch lässt sich die empfundene Kraft des Öls sicherlich damit erklären, dass sie das Öl mit Renata in Verbindung bringt und sich dadurch ermutigt fühlt.


    Das mit den Töchtern in historischen Romanen ist mir auch schon aufgefallen, sowohl als Leserin als auch als Autorin :grin Ich kann nur für mich sprechen: Bei meinen Figuren steht mir ja immer weitaus mehr an biographischen Infos vor Augen, als ich letztlich für die Geschichte verwerte. Da habe ich dann irgendwann eine Vorstellung und da komme ich oft nicht mehr von weg. So ist das mit den Töchtern, die meine Figuren haben, weil ich mir das einfach so vorstelle (ich habe übrigens selbst sowohl eine Tochter als auch einen Sohn). Meist wird ja nur vom ersten Kind erzählt, weitere könnten durchaus folgen und dann auch gern Jungen sein (und sind es in meinen Vorstellungen dann auch). Schlüssig erklären kann ich es Dir nicht.
    Vielleicht noch so viel: bei meiner "Wundärztin"-Trilogie wusste ich, dass ich das Leben meiner Heldin über mehrere Jahrzehnte erzählen und auch eine Generation weiter gehen will. Außer in meinen historischen Krimis sind in meinen Büchern alle Hauptfiguren weiblich, weil ich mir diese Perspektive eher zutraue und deshalb habe ich mich bei der "Wundärztin" für eine Tochter erschienen, aus deren Sicht ich den abschließenden Band schildere.

  • Zitat

    Original von Heidi Rehn
    SChwarz als Trauerkleidung ist letztlich gar nicht eindeutig belegt. Es gab Zeiten und Gegenden, da verstand man sogar Weiß als Trauerkleidung.


    Ich meine mich zu entsinnen, gelesen zu haben, daß in Teilen Asiens (China?) auch heute noch Weiß die Trauerfarbe ist. (Ohne Gewähr, so sehr interessiert mich das - bzw. Asien - denn doch nicht).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Dora ist endlich schwanger und als sie das begreift, freut sie sich natürlich. Aber schnell wird ihre Freude getrübt. Es gibt ein Unglück auf der Baustelle und Urban wird lebensgefährlich verletzt. Während sie an seinem Bett wacht, macht sie sich schwere Vorwürfe. Ich hatte sogar die Befürchtung, dass sie nach seinem Tod und durch die ganzen Vorwürfe das Kind verlieren wird.


    Doch es geht gut. Dora bekommt das Kind und der Leser einen Zeitsprung.
    Alle scheinen sich mit der neuen Situation arrangiert zu haben. Dora ist ganz Mutter, hat die Liebe zur Baukunst aufgegeben, Gret hat ihr Sudhaus bekommen und einige Veränderungen vorgenommen.


    Veit hat Dora seit dem Unfall nicht mehr wiedergesehen und auch nichts mehr von ihm gehört.


    Doch irgendwie ist es auch komisch. Manchmal spürt man, dass Dora ihr Mädchen liebt, aber dann ist sie wieder kalt, abweisend, als könne sie mit ihr nichts anfangen.

  • Sie kann es sehr leicht "abgeben". Ja, es kam mir manchmal sogar so vor, dass sie regelrecht froh darüber war, dass Elßlin sich so gut mit Johanna versteht und sie sie an Elßlin abgeben kann.



    Irgendwie.. es war halt so ein Gefühl, dass bei mir auftauchte. Vielleicht, weil meine Kleine auch gerade in dem Alter etwa ist (2,5 Jahre).
    ;-)

  • Zitat

    Original von Heidi Rehn
    Andererseits haben meine Urgroßeltern (und nicht nur meine :grin) noch ganz in Schwarz geheiratet....


    Meine Großeltern soweit ich weiß auch (Heirat um 1900). Und ich selbst hatte auch einen schwarzen Anzug an, bei der standesamtlichen Trauung gingen wir sogar beide in ... schwarz. :grin ;-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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