Michael Schweßinger ist einfach gegangen, ließ das alte Leben hinter sich und verschwand ins Ausland. Im Buch erzählt er, gerade wieder nach Deutschland zurückgekehrt, von Erlebnissen aus seiner Zeit in Afrika und Irland. Auf verklärte Auswanderer-Romantik verzichtet er dabei.
Schweßinger gewährt ungewöhnlich persönliche Einblicke, teilt uneingeschränkt Enttäuschungen, Glücksgefühle und Erstaunen. Beim Lesen taucht man vollkommen in sein Leben im Ausland ein, lacht bei Anekdoten über irische Kauzigkeit und kommt bei Poetik über Einsamkeit ins Nachdenken. Neben ihm blickt man in afrikanische Gewehrläufe, unterhält sich im dunklen Cottage mit Mellvilles Bartleby, zuckelt auf dem Beifahrersitz seines alten Toyota Starlets durch die menschenleeren Landschaften Irlands und entspannt in einem gemütlichen Pub vorm Feuer. Bis man das Buch schließlich beiseitelegt und wieder in der Gegenwart ankommt.
Ein beeindruckend ehrliches Résumé seiner Flucht in die Fremde.
Edit: Buchtitel und Autorenname in den Threadititel eingesetzt. LG JaneDoe