Paul Cleave - Opferzeit

  • Der Autor: Paul Cleave debutierte mit seinem Roman „Der siebte Tod“, dem ersten Buch über den sympathischen Serienmörder Joe. Nach einigen anderen Romanen – in denen sich, wie auch in „Opferzeit“ viele Personen aus den anderen Romanen tummeln – setzt er nun die Joe-Trilogie fort. ( Woher ich weiß das es eine Trilogie wird? Na, das machen doch alle heute wenn etwas funktioniert – irgend ein Brite schrieb tatsächlich drei Bücher über zwei Kleinwüchsige die ein Schmuckstück durch die Gegend tragen... und sogar das haben die Leute wie wild gekauft...) :chen



    Das Buch: Joe ist zurück!


    Allerdings bringt er keine Frauen mehr um, denn er sitzt nach seinem gescheiterten Selbstmord im Knast, allerdings – davon ist er fest überzeugt – nicht mehr lange.



    Melissa ist auch wieder da! Die nette Frau mit der Kneifzange (Eine lustige Beobachtung zwischendurch: Immer wenn in Kundengesprächen diese Szene erwähnt wird kneifen die Männer leicht die Beine zusammen und ihre Hände wandern – unbewusst – ein wenig näher an... aber ich schweife ab)



    Melissa X ist auf der Suche nach einem Scharfschützen, denn ihre Kneifzange kann sie auf diese Distanz nicht einsetzten, und sie hat einen Plan – was bei einer Psychopatin irgendwie beunruhigend ist, vor allem wenn noch ein Killer involviert wird.
    Ja, es sind eigentlich zu viele Killer in Christchurch, aber...



    Meine Rezension: .... da wir es mit einem echten Cleave zu tun haben wird dieses Missverhältnis nicht lange bestehen bleiben.


    „Der siebte Tod“ war 2006 ein Bestseller und öffnete Paul Cleave das Tor zu einer internationalen Schriftstellerkarriere, weitere Romane folgten, doch Joes Schicksal blieb lange ungeklärt. Und leider kam auch keines der anderen Bücher Cleaves an seinen Debutroman heran, sie waren schwächer. Um so gespannter war vermutlich nicht nur ich selber, als eine Fortsetzung der Joe-Geschichte angekündigt wurde.
    Die gute Nachricht ist: Ich wurde nicht enttäuscht. Die schlechte: Sooo toll isses nun auch wieder nicht. Die über 660 Seiten sind einfach zu lang für dieses Story, zB. beschreibt Cleave drei Seiten lang wie sich eine Figur fühlt – was im Grunde nicht verkehrt ist, außer es ist das fünfte oder sechste Mal das er das durchkaut. Cleave verzettelt sich hier einige Male, verliert sich in Nebensächlichkeiten und drosselt das Tempo, wen er eigentlich Gas geben müsste.


    Aber: (!) (Natürlich gibt es ein aber!) Cleave hat es immer noch drauf! Seine Geschichte ist böse, seine Figuren sind es auch, und er hat immer noch diesen morbiden schwarzen Humor, der immer wieder seine Bücher doch zu etwas besonderem machte. „Opferzeit“ mag nicht das Meisterwerk sein, nicht der wirklich würdige Nachfolger des wirklich großartigen „Der siebte Tod“, aber – und deswegen hoffe ich einfach auf eine Trilogie – er könnte so was wie „Das Imperium schlägt zurück“ sein, nicht schlecht, nein, wirklich gut – aber „Rückkehr der Jedi“ ist einfach besser!


    Außerdem ist Joe ein viel zu guter Mensch um ihn nicht wiedersehen zu wollen!

  • Bisher habe ich alle Bücher von Paul Cleave gelesen. Bis auf eins haben mir auch alle gut bis sehr gut gefallen.
    "Opferzeit" ist der siebte Teil der Christchurch-Reihe, wobei das Buch hauptsächlich die Fortsetzung von "Der siebte Tod" ist. Bitte korrigiert mich, falls das nicht stimmt :gruebel
    Es wird in diesem Buch viel über die Vorgänger-Bücher erzählt, weshalb man hier wirklich die Reihenfolge einhalten sollte (Reihenfolge)



    So blöd es sich vielleicht anhört aber ich "mag" Joe, ich finde ihn irgendwie faszinierend, seine Gedankengänge erschreckend und manchmal ist er auch einfach nur lustig.
    Ich habe das Buch gern gelesen, auch wenn man das ein oder andere hätte abkürzen können, wie Bodo schon geschrieben hat.


    Von mir gibts gute 8 Punkte und ich hoffe, dass wir bald wieder was von Joe lesen werden!