Robert Jordan - Der Ruf des Frühlings - Das Rad der Zeit 0

  • Zum Prolog:


    Robert Jordan hat eigentlich eine Prequel-Trilogie geplant, die aufgrund seines Todes nicht mehr vervollständigt werden konnte. So sollte der 3. Teil der Trilogie eigentlich an den ersten Teil der eigentlichen Reihe anschließen. Ob der Autor Aufzeichnungen hinterlassen hat und ob die anderen beiden Bücher noch vollendet werden, ist fraglich.


    Bei diesem Buch handelt es sich um die Vorgeschichte vom Rad der Zeit. Ob es sinnvoll ist "New Spring" vor der eigentlichen Reihe zu lesen, sei dahingestellt. Zwar wird alles sehr genau erklärt und man kommt auch ohne Vorwissen sehr gut zurecht, aber man wird viele Anspielungen auf spätere Bände nicht verstehen. Hinzu kommt, dass die Handlung relativ geradlinig verläuft und man deswegen einen falschen Eindruck von der Reihe bekommen könnte.
    Aufgrund von Entwicklungen am Ende des 5. Bandes bietet es sich deswegen an, den Prolog direkt im Anschluss zu lesen. Aber auch wenn man "New Spring" erst ignoriert und ganz zum Schluß liest, wird man seinen Gefallen daran finden. Die teilweise schlechten Bewertungen sind dadurch zu erklären, dass die Anhänger der Reihe sich bei der damaligen Veröffentlichung eigentlich einen baldigen Abschluß der Haupthandlung gewünscht hätten, der noch in weiter Ferne lag.


    Inhalt:


    Lan Mandragoran wird im Lager seiner Truppen von einem Boten überrascht. Er nimmt mit seinen Männern am Aiel War teil, bekommt vom Boten einen Spezialauftrag und soll sich den Aiel in den Weg stellen. Wenn dieser Plan scheitert, wird dies seine Männer allerdings in große Gefahr bringen. Aber die Aiel reagieren anders, als erwartet ...
    Moiraine Damodred befindet sich derweil mit ihrer besten Freundin Siuan Sanche im White Tower, wo beide noch zu vollständigen Aes Sedai ausgebildet werden. Durch Zufall bekommt sie mit, dass die Wiedergeburt des Drachen prophezeit wurde. Neben dem Bestehen der Aes Sedai Prüfung hat sie nun ein neues Ziel: Sie möchte den Dragon Reborn finden und ihn auf seinem Weg zu Tarmon Gai'don - die letzte Schlacht gegen Shai'tan - begleiten. Dadurch kommen ihr jedoch schnell Mächte auf die Schliche, die sie tot sehen wollen ...


    Autor:


    Robert Jordan war ein Pseudonym des amerikanischen Schriftstellers James Oliver Rigney, Jr. (* 17. Oktober 1948 in Charleston, South Carolina; † 16. September 2007 ebenda), der in erster Linie durch seinen Fantasy-Romanzyklus »Das Rad der Zeit« bekannt wurde. Den Namen Robert Jordan legte Rigney sich als Pseudonym zu, als er für die Conan-Reihe (ursprünglich verfasst von Robert E. Howard) zu schreiben begann.


    Meine Meinung:


    Die eigentliche Handlung ist, verglichen mit der Reihe selbst, sehr simpel und linear aufgebaut. Es gibt nur zwei Blickwinkel: Moiraine und Lan, wobei Moiraines Blickwinkel den Großteil des Buches einnimmt. So erfährt man alles über ihre Ausbildung zur Aes Sedai, wie Lan ihr Warder geworden ist und natürlich wie ihre Suche nach dem Dragon Reborn angefangen hat. Insgesamt erfährt man sehr viel über die Herkunft von Moiraine und Lan.


    Daneben kommen einige Nebencharakter vor - auch aus späteren Bänden. Die Geschichte selbst beginnt bei der Ausbildung von Moiraine und wird zum Schluß richtig spannend. Das Ende fällt dann befriedigend aus und lässt keine offenen Handlungsfäden übrig.


    Alles in allem handelt es sich um einen recht kurzweiligen Prolog, der wegen seiner Kürze auch schnell gelesen ist. Im Gegensatz zur eigentlichen Reihe fällt alles recht simpel aus, Anhänger vom Rad der Zeit werden aber trotzdem ihren Spaß haben und einige interessante Einblicke hinter die Kulissen bekommen.


    8 von 10 Punkten.