Die verlorene Bibliothek - A. M. Dean

  • Originaltitel: The Lost Library (2012)
    Lübbe Audio 2013, bearbeitete Fassung, 6 CDs, 474 Min.

    Über den Inhalt:
    Er war der Bewahrer. Arno Holmstrand liegt im Sterben. Sein Leben lang hat er ein Geheimnis gehütet: den Standort der untergegangenen Bibliothek von Alexandria.
    Sie tritt sein Erbe an: Emily Wess war Geschichtsprofessorin. Nun bereist sie die halbe Welt, um Hinweise zu entschlüsseln, die ihr ihr Mentor Arno Holmstrand hinterlassen hat.
    Sie werden morden: Sie nennen sich der Rat und begehren Macht und Einfluss. Ihre Handlanger sind überall. Sie werden morden, um an das antike Wissen in der Bibliothek zu gelangen. Und Emily Wess besitzt genau das, was sie wollen.


    Über den Autor:
    A. M. Dean war Professor für Theologie und Frühe Kirchengeschichte an der Universität von Oxford. Heute lebt und lehrt er in San Francisco, wo er außerdem als Priester der Russisch-Orthodoxen Kirche tätig ist. Derzeit arbeitet er an seinem nächsten Thriller.


    Über den Sprecher:
    Roland Jankowsky ist bekannt aus zahlreichen Fernsehproduktionen, darunter „Wilsberg“, „SOKO“, „Heinz Becker“, „Dr. Psycho“ und „Der Clown“. Außerdem ist er in zahlreichen Hörspielen, Hörbüchern und Computerspielen als Sprecher zu hören.


    Meine Meinung:
    Als Arno Holmstrand eines gewaltsamen Todes stirbt, hat er bereits Vorsorge getroffen und seine junge Kollegin, die Geschichtsprofessorin Emily Wess, dazu auserkoren, sein Werk fortzuführen. Damit gemeint ist nichts Geringeres als die Existenz der Bibliothek von Alexandria nachzuweisen und sie zu finden. Was anderen in Jahrhunderten nicht gelang, soll die junge Frau in kurzer Zeit erreichen. Und natürlich ist sie nicht die einzige, die danach sucht. Ihr auf den Fersen ist eine Organisation, die die Geheimnisse der Bibliothek für ihre Zwecke nutzen möchte.


    Ein Dan Brown-Abklatsch mit einer Art Indiana Jane in der Hauptrolle. Einer derart naiven Protagonistin, dass ich das Buch leider von Anfang an nicht ernst nehmen konnte.
    Die Geschichte bietet viel Historisches, sicherlich vom Autor gut recherchiert, für alles andere hätte ich ihm einen Ghostwriter gewünscht. Die Handlung verläuft schrecklich simpel, es gibt kaum Spannung oder Dramatik. Geheimgesellschaften und Verschwörungstheorien bieten nichts Neues. Hier entwickelt sich eine absurde Geschichte mit einem in höchstem Maße unglaubwürdigen und unlogischen Verlauf, in der eine naive Protagonistin, die sich meines Mitgefühls sicher sein konnte, alle Mühe gab, die ihr gestellten Rätsel zu lösen, was dann irgendwann in einer geradezu haarsträubenden Auflösung gipfelte.


    Schrecklich nervig fand ich die Zeitangaben jeweils zu Beginn eines Kapitels. Das will ich aber nicht dem Sprecher anlasten, denn Roland Jankowsky macht seine Sache ordentlich, liest allerdings auch nicht fesselnd genug, um dem Ganzen doch noch etwas Atmosphäre einzuhauchen.