Verlag: Hörbuch Hamburg, 2013
3 Cds, ca. 160 Minuten
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Gelesen vom Autor
Kurzbeschreibung:
Wilhelm Uhde, der großbürgerliche Preuße, und Séraphine, eine einfache Französin, die von den Bewohnern ihres Dorfes verspottet und von den Kindern mit Dreck und Steinen beworfen wird, trennen Welten. Und doch hat das Schicksal sie zusammengeführt: den sensiblen Kunstsammler und seine tiefgläubige Putzfrau, die Bilder malt, seit ihr ein Engel des Herrn erschien. Viele Jahre und zwei Weltkriege später wird beider Leben verfilmt. Der Schauspieler, der im Film Uhde verkörpert, macht dabei eine seltsame Entdeckung, die ihn unversehens in den phantastischen Kosmos der Séraphine de Senlis katapultiert: in ein Leben hinter den Bildern und Gobelins eines vergessenen Schlosses der Picardie. Ulrich Tukur erzählt von der Macht der Malerei und der Magie der Musik. Er nimmt uns mit auf eine Reise durch drei Jahrhunderte, in eine beunruhigende Welt zwischen Traum und Wirklichkeit.
Über den Autor/Sprecher:
Ulrich Tukur, 1957 in Viernheim geboren, ist einer der bekanntesten deutschen Schauspieler. Für seine Arbeit erhielt er bereits zahlreiche Preise. 2005 erschien sein Erzählungsband Die Seerose im Speisesaal. Ulrich Tukur lebt mit seiner Frau, der Fotografin Katharina John, in Venedig.
Mein Eindruck:
Eine einfallsreiche, rätselhafte Novelle, sorgfältig gestaltet.
Sie basiert lose auf einen Film, in dem Ulrich Tukur mitspielte, Aber Tukur bezieht Vergangenheit und Gegenwart ein, seine Figuren begeben sich auf traumhafte Weise auf Zeitreise und sehen seltsame, unwirkliche Dinge.
Tukur liest die Novelle selbst ein. Er hat eine gut ausgebildete Stimme, deswegen liest er natürlich formal perfekt. Aber er liest die Novelle wie eine Spukgeschichte, das ging mir mit der Zeit auf die Nerven.
Selten ist ein Hörbuch so an mir vorbeigegangen wie Die Spieluhr.
Vermutlich habe ich mich zu wenig konzentriert, aber die Geschichte ist sowohl sperrig als auch auf altmodisch getrimmt.
Auf der Plus-Seite befinden sich die dichte Atmosphäre der Geschichte und die Sprache des Autors. Es sind einige bemerkenswerte Sätze dabei, aber das alles nützt dem Zuhörer nicht, wenn er irgendwie nicht in der Geschichte drin ist. Wahrscheinlich muss man sich ganz und gar auf Tukurs Novelle einlassen.