Gedicht: Roter Horizont

  • Wenn die Tage dunkler werden, grabe ich gern die düsteren Gedichte wieder aus.


    Roter Horizont


    Der Horizont ist in Blut getaucht
    und leer sind meine Hände
    meine Kraft, sie ist verbraucht
    und ich ersehn' mein Ende.


    Der letzte Schrei ist längst verhallt
    im Staub- und Aschenregen
    die Flamme ist erstickt und kalt
    zum Fluch ward' jeder Segen.


    Denn was ich in den Händen hielt
    hat mich schon längst verlassen
    und diese Welt, die mit mir spielt,
    ist dabei zu verblassen.


    Es bleibt mir nur der schale Schein
    der Lug und Trug umhüllte
    durch Bitterkeit vergälltes Sein
    das sich niemals erfüllte.


    Und ich verfluche mein Geschick
    verfluche jenes Leben
    gewichen ist's aus deinem Blick,
    die Hölle mir zu geben.