'Commissaire Mazan und die Erben des Marquis' - Seiten 001 - 090

  • Ein Romananfang ganz nach meinem Geschmack. Ich hatte leichte Bedenken gehabt bezüglich der Katzengeschichte, dachte vielleicht wird das furchtbar kitschig, kindlich, Hausfrauenbuch für Tierliebhaber. Aber nichts da. Sprachlich springt der Zug gleich ins Gleis ambitionierter Realokrimi mit reichlich Hintergrundwissen über die Sonderbarkeiten des französischen Polizistenlebens, das ebenso ein Gangsterleben sein könnte. Unsere Heldin Zadira Matéo, Nachfahrin eines pied-noir, halb algerischer, halb französischer Herkunft-wer das Land kennt weiss, welche Hochachtung einem da in der Heimat von Liberté, Egalité und Franternité entgegenschlägt- hat bis dahin als Drogenfahnderin in Marseille gearbeitet. Nun wird sie strafversetzt in die französische Provinz unter den Mount Ventoux nach Mazan.


    Zadira ist hart im Nehmen, sie teilt aus, kifft, vögelt mit dem nächstbesten Musiker und meint nicht recht zu hören, als sie eine Katze wiederfinden soll. In der Gegend treibt sich Katzenmörder herum, was zeitgleich mit einer Mordserie zusammenfällt, bei der junge Frauen die Opfer sind. Überraschenderweise hilft ihr ein Kater, den Fall zu lösen. Während sich in einem weiteren Erzählstrang vier Mitglieder der Pariser Oberschicht die Langeweile damit vertreiben, dem Marquis de Sade nachzueifern. Das Buch ist also eine Mischung aus Krimi, Tiergeschichte und Erotik. Bislang ist das hervorragend gelungen, die Menschen kommen ungeheuer authentisch rüber, großartiger Schreibstil. Gefällt mir ausgesprochen gut.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, was ich am Ende von diesem Buch halten werde (scheinbar bisher als Einzige, wenn ich mir die anderen Posts anschaue).
    ...


    Da bin ich mir auch noch nicht ganz sicher.



    Zitat

    Original von Lumos
    ... Was ich (zumindest bisher) nicht mag, ist dieses in die Jahre gekommene, dekadente Sado-Maso-Clübchen, für so was habe ich einfach keinen Sinn und kein Verständnis, mir wird da immer :uebel.


    :write


    Übel wurde mir zwar nicht, aber ich muss das auch nicht unbedingt haben. Ich weiß noch nicht ob das Thema eine große Rolle im Buch spielen wird, aber irgendwie gab mir das einen Dämpfer bei der Leselust.



    Zitat

    Original von Lumos
    ... Zadira (eine wirklich coole Protagonistin) am Wasserfall und ihre Begegnung mit Jules und seinem "romantischen Sabberer". Esprit und Humor fand ich hier einfach herrlich. Die Beiden werden sich doch bestimmt wieder begegnen - darauf freue ich mich schon jetzt :-].


    Die Szene fand ich ja auch witzig, obwohl sie für mich auch irgendwie teilweise überzogen wirkt. Ich kenne mich ja mit Hunden nicht so aus, aber ich kann mir irgendwie kaum vorstellen, das ein Jagdhund beim Anblick einer noch so schönen Frau zur Salzsäule erstarrt und zu sabbern anfängt. Beim Mann hätte ich das eher geglaubt. :lache


    Und das Zadira gleich eine Waffe auf den Mann hält ... ich weiß auch nicht so recht. Sie ist zwar sehr unkonventionell, aber würde sie wirklich so weit gehen?


    Meine Lieblingsteile im Buch sind, wie soll es auch anders sein, die Abschnitte mit den Katzen. Und meine absolute Lieblingsszene ist als Tin-Tin den starken Max markiert und auf den schwarzen Kater trifft. Einfach herrlich die große Klappe von Tin-Tin. :lache

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska


    Da bin ich mir auch noch nicht ganz sicher.


    Ich schließe mich an. Der 1. Abschnitt hat mir zum Teil sehr gut gefallen - sprachlich toll und die meisten Charkatere finde ich gut gelungen. Aber einiges betrachte ich auch skeptisch.


    Zitat

    Original von Macska


    :write


    Übel wurde mir zwar nicht, aber ich muss das auch nicht unbedingt haben. Ich weiß noch nicht ob das Thema eine große Rolle im Buch spielen wird, aber irgendwie gab mir das einen Dämpfer bei der Leselust.


    Auch hier kann ich nur zustimmen. Übel wird mir zwar nicht, aber mehr als ein müdes Schulterzucken habe ich dafür nicht übrig. Wenn beide Seiten damit einverstanden sind, bitte, die Welt ist ja vielgestaltig *seufz*



    Ja, die Wasserfallszene liest sind witzig, in Realität vorstellen kann ich sie mir so aber auch nicht.


    Die Katzenszenen sind nett, das Fehmen ist sicher eine spannende Sache, ob dass so ins Mystische gehen muss wie beim Wanderer, weiß ich nicht.


    Ich wußte anfänglichauch nicht, ob mir Zadira gefallen würde. Inzwischen finde ich sie ganz prima, dass sie die Bee Gees hört, hat mich dann doch schnell für sie eingenommen :-).


    Schön geschildert wird die Atmosphäre in dem kleinen Dorf, da kann man sich gleich hineinversetzen. Außerdem mag ich die Normandie sehr, da scheint die Zeit vor vielen Jahren stehen geblieben zu sein. Anscheinend gibt es da mittlerweile ja sogar Strom :lache

  • Zitat

    Original von Macska
    Und das Zadira gleich eine Waffe auf den Mann hält ... ich weiß auch nicht so recht. Sie ist zwar sehr unkonventionell, aber würde sie wirklich so weit gehen?


    Stimmt schon. Aber wenn ich mich recht erinnere, war die Waffe ungeladen, oder :gruebel (bin jetzt zu faul zum Nachschlagen). Für mich war dieser, zugegeben etwas bizarre, Auftritt eher ihrem bekifften Zustand geschuldet.


    Und JaneDoe und Macska, die ihr meine anfänglichen Bedenken zu teilen scheint ;-) - ich bin jetzt im dritten Abschnitt angekommen und mittlerweile ziemlich hingerissen. Man weiß ja nicht, was noch kommt, aber im Moment haben sich alle Vorbehalte in Luft aufgelöst :-].

  • Ja, die Waffe hatte sie entladen, bevor sie ins Wasser ging. Muss aber ein toller Joint gewesen sein :grin


    Ich stelle mir auch den armen Asos auf dem Rücksitz eines 911 Porsche vor. Da ist doch kaum Platz genug für einen Yorkshire-Terrier, der arme Hund :rofl


    Bun gespannt, ob einer der dekadenten Vier der Frauenmörder ist.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Muss aber ein toller Joint gewesen sein :grin


    Sicher :grin!
    Ich weiß nicht, ob sie ansonsten so cool splitternackt aus dem Wasser gestiegen wäre und diesen ungewöhnlichen Dialog mit einem Wildfremden geführt hätte.


    Wenn ich mir diese Szene so vor Augen führe (anschaulich genug beschrieben ist sie ja), finde ich sie erotisch prickelnder als den Sado-Maso Zirkus, den die Beteiligten so wichtig nehmen. Befreiung, Erweckung..... :pille.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Wenn ich mir diese Szene so vor Augen führe (anschaulich genug beschrieben ist sie ja), finde ich sie erotisch prickelnder als den Sado-Maso Zirkus, den die Beteiligten so wichtig nehmen. Befreiung, Erweckung..... :pille.


    Haha, genau das habe ich beim Lesen schon gedacht. Eine sehr schöne erotische Szene. Und ich stelle mir gerne vor, dass Zadira auch ohne Joint genau so cool und tough aus dem Wasser gestiegen wäre.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Stimmt schon. Aber wenn ich mich recht erinnere, war die Waffe ungeladen, oder :gruebel (bin jetzt zu faul zum Nachschlagen). Für mich war dieser, zugegeben etwas bizarre, Auftritt eher ihrem bekifften Zustand geschuldet.


    Und JaneDoe und Macska, die ihr meine anfänglichen Bedenken zu teilen scheint ;-) - ich bin jetzt im dritten Abschnitt angekommen und mittlerweile ziemlich hingerissen. Man weiß ja nicht, was noch kommt, aber im Moment haben sich alle Vorbehalte in Luft aufgelöst :-].


    Bei mir spielt es dabei keine Rolle ob die Waffe geladen war oder nicht. Es ist eine Dienstwaffe und damit hätte sie sich noch tiefer in den Mist reiten können. Strafversetzt war sie ja schon, von daher war ihr das vielleicht auch egal. Oder wie ihr schon festgestellt habt, der Joint muss unheimlich gut gewesen sein. Wobei das auch nicht richtig für mich zusammen paßt, auf der einen Seite Drogenfahnderin, auf der anderen Seite selbst einen Joint rauchen. Drogen sind Drogen.


    Ich bin jetzt mit dem 2. Abschnitt durch und auch mich hat das Buch jetzt richtig gepackt. Wollen wir hoffen das es so bleibt. :-]

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska
    Wobei das auch nicht richtig für mich zusammen paßt, auf der einen Seite Drogenfahnderin, auf der anderen Seite selbst einen Joint rauchen. Drogen sind Drogen.


    Vielleicht ist das aber auch genau der Grund, dass sie keine Berührungsängste mehr vor leichteren Drogen hat und gerade deshalb ab und zu mal einen Joint raucht. Wenn man sich beruflich damit auseinandersetzt, könnte ich mir schon vorstellen, dass die Berührungsängste schwinden.

  • Für mich hat das nichts mit Berührungsängsten zu tun oder mit dem Wissen, wie Drogen wirken.
    Für mich ist es einfach eine Einstellungssache und gerade in Bezug auf Drogen denke ich in schwarz/weiß. Entweder man ist dafür oder dagegen. Und gerade als Drogenfahnderin sollte man meinen, sie ist generell gegen Drogen, sonst paßt das für mich nicht zusammen.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska
    Für mich hat das nichts mit Berührungsängsten zu tun oder mit dem Wissen, wie Drogen wirken.
    Für mich ist es einfach eine Einstellungssache und gerade in Bezug auf Drogen denke ich in schwarz/weiß. Entweder man ist dafür oder dagegen. Und gerade als Drogenfahnderin sollte man meinen, sie ist generell gegen Drogen, sonst paßt das für mich nicht zusammen.


    Ich glaube, das ist gerade eine der Aussagen des Buches - dass es eben nicht so klar schwarz/weiß ist. Die gesamte Polizei wird hier ja so dargestellt, v.a. die in Marseille. Es sind nur die Freundschaften oder kleine Zufälle, die entscheiden, ob jemand wie Zadira Polizist oder Drogendealer wird - das stand irgendwo relativ am Anfang. Zadira ist jedenfalls eher eine komplizierte Persönlichkeit, die bestimmt so manches schon angestellt hat, was nicht im "weißen Bereich" liegt und deren Moralvorstellungen in manchen Dingen eher wandelbar sind. Im Moment ist sie außerdem verzweifelt und einsam. Und sie ist ja u.a. auch deswegen strafversetzt worden - oder sogar vor allem deswegen - weil sie innerhalb der Polizei zu sehr darauf geachtet hat, dass alles nach Vorschrift läuft. Vielleicht ist das Kiffen also auch ein Stück Resignation.


    Mich würde sehr interessieren, was die Autoren dazu meinen. :-)


    Aber abgesehen von der Frage, ob die Szene zu Zadira passt oder nicht, stimme ich dir natürlich zu: Drogen sind OUT, egal welche Sorte! :wave


    ...wenigstens mit Ausnahme von Koffein...und Wein.... :chen

    It’s not enough for the phrases to be good; what you make with them ought to be good too. - Aldous Huxley

  • Die Sicht von Mazan ist klasse. Tin-Tin hab ich auch gleich ins Herz geschlossen. Was für ein niedlicher Idiot und seine herrlich verschrobene Besitzerin. :lache


    Zu Zadira kann ich noch nicht viel sagen, aber wie sie Victor sein Gras abgenommen hat, war sehr lässig.


    Der Mörder gruselt mich sehr. Frauenmörder, ok. Aber Katzenmörder, da stellt es mir die Haare auf und verstört mich mehr. Der Mörder hält sich tatsächlich für einen Engel. :rolleyes

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • So, endlich Wochenende, Lesezeit!


    Zadira ist tough und ich mag sie. Ich habe mal ein Jahr in Frankreich studiert, allerdings nicht im Süden, und meine "Pied-noir" Kommilitonen haben auch immer wieder von dem allüblichen Rassismus erzählt, wie sie es hier auch schildert. Schattenseiten des schönen Südfrankreich.


    Mazan klingt auf den ersten Blick wundervoll. Lavendelfelder, alte Steinhäuser, dörfliche Idylle. Aber für eine Polizistin aus Marseille sicher äußerst gewöhnungsbedürftig :grin


    Das erste Kapitel über den Wanderer fand ich ein wenig irritierend. Ich wusste zwar, dass eine Katze hier eine große Rolle spielen wird, aber dass der Kater auch noch aus seinem Körper hinausspringen kann, ist doch schon sehr besonders.
    Der Arme, da rettet er die fremde Katze und zum Dank zerhackt sie ihm das Ohr! Hoffentlich können die beiden dieses Missverständnis noch klären.


    Tin-tin ist ja herzallerliebst, das kleine tollpatschige Katzenkind!
    Auch seine Futterköchin, Madame Roche, macht einen zwar leicht durchgeknallten, aber liebenswerten Eindruck.


    Es gibt aber auch das Böse in der ländlichen Idylle.
    Zum einen offensichtlich einen Katzenkiller, dessen Namen wir immerhin schon kennen. Dieser Mattia ist ja grässlich, wie kann man nur Katzen vergiften und ertränken? Aber offensichtlich ist der Typ krank...


    Das Quartett der der Erben des Marquis de Sade ist mir ein wenig unheimlich. Zumindest da ja schon die Aggressionen des einen Mannes und Fesselspiele erwähnt wurden und es ja just eine gefesselte Frauenleiche gegeben hat - das wäre zwar sehr offensichtlich, wenn die 4 (oder einer oder mehrere von ihnen) für die Tote verantwortlich sind, aber wer weiß!


    Ganz herrlich war ja die Szene am Ende mit der badenden Zadira und Jules und seinem romantisch sabbernden Hund :lache Auf die nächste Begegnung der beiden freue ich mich sehr!

  • Von Jo Kramer habe ich bisher noch nichts gelesen, aber das Lavendelzimmer von Nina, von dem ich mehr als nur begeistert war. Und nach den sehr positiven Rezensionen war ich nun mehr als gespannt, was nun auf mich zukommen würde.


    Die Stunde Null hatte nicht nur einen Krimieffekt, sondern auch einiges von Fantasy. Ich hatte etwas Probleme mich hier einzulesen. Sehr kurze Sätze in Folge. Und so kann ich diese zwei Seiten im Moment noch gar nicht richtig einordnen oder einschätzen.


    Doch dann ging es los und ich habe mich sehr schnell eingelesen. Zadira ist schon sehr einzigartig. Ein sehr faszinierender Charakter, wild und unbändig, sehr eigen. Gefällt mir, da haben wir bestimmt noch einiges vor uns mit ihr. Gefällt mir, ist mir sympathisch.


    Der zweite Protagonist „Commisaire Mazan“. Wie ich von Nina weiß, war das Vorbild ein BKH und deshalb kann ich mich sehr gut in ihn reinversetzen, haben wir doch selbst so einen zu Hause. Der Kater ist vorsichtig und hilfsbereit. Das Gegenteil von Zadira. Bin sehr gespannt wie die Beiden zusammenfinden. Es gefällt mir, wie die Autoren versuchen, sich in die Welt des Katers hereinzuversetzen und das kriegen sie sehr gut hin.


    Dieses Buch enthält sehr viele verschiedene Genres, nicht nur die des Krimis, von dem allerdings noch nicht so viel durchgekommen ist. Wunderschön die malerischen, duftenden Beschreibungen der Gegend. Wenn ich die Augen schließe, kann ich alles bildlich vor mir sehen und riechen. Die Welt aus den Augen der Katzen, die schon sehr Richtung Krimi geht. Held Kater rettet Katze. Wie süß.


    Und da sind noch andere interessante Leute. Der „böse“ Mattia, der attraktive „Jules“ und „Julie“ ein einfaches Mädchen, dass von der großen Welt und Liebe träumt und was ja noch sehr wichtig werden wird „die Erben des Marquis“, ein sehr interessantes Quartett: Seelenfänger, Lust, Qual, Demutigung, also auch ein erotischer Hauch in diesem Buch?


    Schon nach diesem ersten Abschnitt verspricht das Buch viel und ich bin sehr sehr neugierig wie es weiter geht.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Ich habe nun auch mit dem Buch begonnen und weiß nicht recht, was ich davon halten soll.


    Normalerweise lese ich keine "Tiergeschichten", deswegen war ich hier auch zuerst etwas irritiert was diese Erzählperspektive betrifft.


    Zadira mag ich sehr gerne und die Abschnitte über sie habe ich auch gern gelesen. Da ich ja vom Land komme, kann ich ihre Irritation und Unlust was diese Gegend betrifft nicht nachvollziehen. Ich sehne mich zwar auch sehr nach der Stadt, schon allein wegen der fast unendlich großen Shoppingmöglichkeit ( :grin), aber ich könnte mir nicht vorstellen, dass ich mein ganzes Leben in einer Großstadt verbringen will. Und diese Region Frankreichs ist doch nun wirklich keine Strafe.


    Das ist auch das, was mir am besten gefällt - der Schreibstil, die bildhafte Beschreibung der wunderschönen Provence, dieses Lebendige der Geschichte. Ich bekomme da neben Hunger gleich wieder Lust dorthin zu fahren. Das hat mir schon bei "Die Mondspielerin" gefallen. :-)


    Das Buch geht mir dann auch näher als andere Krimis, da Tiere im Zentrum stehen und ich dadurch immer an die 15 Katzen denken muss, die uns im Urlaub belagert haben. Am liebsten hätte ich sie alle mitgenommen. :-(
    Ich kann Menschen, die Tiere/Katzen hassen nicht verstehen. Man muss sie ja nicht mögen, aber hassen ist schon noch eine Stufe stärker und sie dann aus dem Weg zu räumen unfassbar. Ich muss bei solchen Geschichten immer weinen, wenn ich wieder von einer Tierquälerei lese. Wie kaputt muss ein Mensch sein? Die Strafen sind dagegen lächerlich.
    Ich hoffe, dass in diesem Buch kein weiterer Stubentiger zu Schaden kommt und dieser Typ schnell gefasst wird.


    Da frage ich mich natürlich, ob er etwas mit diesem seltsamen Club zu tun hat? :gruebel


    Was die Katzenszenen betrifft, frage ich mich inwiefern das authentisch ist. Würde eine Katze der anderen das Leben retten? Ich habe selbst 5 Stück und bisher habe ich noch nie solche Interaktionen bei ihnen gesehen. Sie waren auch noch nie wirklich in Lebensgefahr und wenn eine krank ist, dann verhalten sich die anderen schon anders. Oder wenn eine den ganzen Tag verschwunden ist. Und das "Umarmen" kenne ih auch nur zu gut. Aber so wirkliche "Absprachen"? Ich weiß nicht.


    Morgen versuche ich dann Teil 2 zu lesen. :-)

  • Zitat

    Original von Lili_Morinstal
    Der Mörder gruselt mich sehr. Frauenmörder, ok. Aber Katzenmörder, da stellt es mir die Haare auf und verstört mich mehr. Der Mörder hält sich tatsächlich für einen Engel. :rolleyes


    Vielleicht hab ich das jetzt falsch verstanden - aber die Einstellung begegnet mir in Leserunden recht oft: Quälereien an Tieren nehmen viele Leser mehr mit als Morde an Menschen... finde ich irgendwie eine erschreckende Einstellung, auch wenn ich mich manchmal selbst dabei ertappe!

  • Zitat

    Original von Gronik


    Vielleicht hab ich das jetzt falsch verstanden - aber die Einstellung begegnet mir in Leserunden recht oft: Quälereien an Tieren nehmen viele Leser mehr mit als Morde an Menschen... finde ich irgendwie eine erschreckende Einstellung, auch wenn ich mich manchmal selbst dabei ertappe!


    Ich würde das nie gegeneinander aufwiegen. Aber der Mord an Tieren ist oft eine sinnlose Aktion, häufig - nicht hier - auch nur, um den Leser zusätzlich zu erschrecken oder ihm die Grausamkeit des Täters vor Augen zu führen. Und diese Sinnlosigkeit - was hat das Tier ihm getan? - bringt viele auf die Palme. Mich auch :-)
    Aber gleichsetzen mit dem Mord an einem Menschen würde ich das niemals!

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Ich würde das nie gegeneinander aufwiegen. Aber der Mord an Tieren ist oft eine sinnlose Aktion, häufig - nicht hier - auch nur, um den Leser zusätzlich zu erschrecken oder ihm die Grausamkeit des Täters vor Augen zu führen. Und diese Sinnlosigkeit - was hat das Tier ihm getan? - bringt viele auf die Palme. Mich auch :-)
    Aber gleichsetzen mit dem Mord an einem Menschen würde ich das niemals!


    Das unterschreibe ich so.
    Zudem muss ich beim Lesen immer wieder daran denken, dass ein Tiermord viel gängiger ist als der an einem Menschen und dass die Täter hier leichter davonkommen als irgendwelche Serientäter, die Menschen quälen und verstümmeln. Da ist klar, dass sie nichtmit Bewährung oder einer Geldstrafe davonkommen, deswegen bin ich da "beruhigter".

  • Zitat

    Original von Gronik


    Vielleicht hab ich das jetzt falsch verstanden - aber die Einstellung begegnet mir in Leserunden recht oft: Quälereien an Tieren nehmen viele Leser mehr mit als Morde an Menschen... finde ich irgendwie eine erschreckende Einstellung, auch wenn ich mich manchmal selbst dabei ertappe!


    Hallo Gronik,


    also ich habe das auch so verstanden und muss ehrlich sagen, ich war etwas entsetzt. Ich finde Tierquälereien auch schrecklich und finde dass auch diese Straftaten bestraft werden müssen.


    Trotzdem mache ich noch Unterschiede ob ein Mensch oder ein Tier getötet wird.


    Aber nun zu meinem Leseeindruck des ersten Abschnitts, den auch ich nun beendet habe.


    Ich bin ehrlich gesagt kein Fan von Katzen- oder anderen Tierkrimis, aber hier war ich neugierig wegen des Schriftstellerduos, da ich sämtliche Bücher von den Beiden kenne - bis jetzt wurde ich nicht enttäuscht.


    Zadira und auch „Commisaire Mazan“ gefallen mir sehr gut. Bin nun gespannt wie es weitergeht.


    Viele Grüße :wave