'Commissaire Mazan und die Erben des Marquis' - Seiten 001 - 090


  • Das hast du schön erklärt. Mir geht es irgendwie auch so. Wenn in Büchern oder Filmen Erwachsene umgebracht werden, ist das mittlerweile normal. Es wird so oft erzählt, dass es einfach nichts Besonderes mehr ist und die Schocker-Wirkung zu einem gewissen Grad verschwunden ist. Aber Kinder und Tiere? Das empfinde ich auch als viel grausamer. Vielleicht aus den Gründen, die du genannt hast. Sie sind unschuldiger und wehrloser. Oder auch, weil es nicht sooft vorkommt. Und weil es kein richtiges Motiv gibt außer der puren Lust zu Töten und das irgendwo noch grausamer ist als Töten aus niederen Beweggründen. Natürlich ist alles schlimm und falsch, aber in fiktiven Geschichten geht mir das eine irgendwie noch näher als das andere.


  • Ich bin erleichtert, nicht die einzige Leserundenteilnehmerin zu sein, der die bewusste Szene etwas "aufgestoßen" ist.
    Mir ist klar, dass Drogen weit verbreitet sind, dass man teilweise bei fehlender entsprechender Erfahreung nicht "in" ist, dass sie in gewissen beruflichen Kreisen besonders verbreitet sind (zB. bei Ärzten)(ob das in Polizeikreisen auch so ist, weiß ich nicht, dazu könnte vielleicht BJ etwas berichten) etc pp.
    Trotzdem sehe ich zwischen Zadiras hier geschildertem Verhalten und dem Begriff "Langweilig" eine seeehr breite Möglichkeitsskala.


    Ich möchte auch nicht prüde erscheinen, aber ich hatte bei dem Titel KEINE Assoziation an Sade/Sadismus - und bin heilfroh, dieses Buch nicht meiner Begeisterung für "Mondspielerin" und "Lavendelzimmer" folgend vor der Lektüre einer sehr heiklen alten Dame ans Herz gelegt zu haben! Ein kleiner Hinweis auf dem Klappen- oder Rückseitentext wäre mE in solchen Fällen gut.


    M- E. kann / sollte man Entsetzen bei Tierquälereien nicht gegen solches bei Menschenquälereien "aufrechnen". Tiere sind nur per se meist irgendwie unschuldiger/hilfloser.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Lumos
    Auch wenn es objektiv betrachtet natürlich keine Sinn macht, hatte auch ich das Gefühl, Atos sabbert vor Begeisterung über die nackte Frau.
    Die Bagnols haben es irgendwie geschafft, diesen Eindruck bei mir zu erwecken :lache.
    War das eure Absicht? Oder haben Ayasha wirklich eine ausufernde Fantasie?


    Ich bin sehr froh, dass ich nicht alleine bin mit meinen "krummen" Gedanken... :lache :knuddel1

  • Und ich bin erst am Anfang des Buches. ;-)
    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut.


    Zadira ist eine interessante Persönlichkeit, ich freue mich darauf, sie näher kennen zu lernen.
    Die Stelle, an der beschrieben wird, dass manche Polizisten Bilder von Leichen verkaufen, hat mich etwas entsetzt. Glauben tu ich das allerdings leider schon........

  • Den ersten Abschnitt habe ich nun durch. Ich kann gar nicht genau sagen, warum mir der Einstieg so schwer fiel :gruebel
    Die Atmosphäre in Mazan ist sehr eindrücklich geschildert und auch Zadira kommt mit ihrem Mix aus Wut und Frustration, aber auch dem Glauben an ihre Arbeit gut rüber. Mit der Katzenperspektive tu ich mich noch schwer, gerade weil eine der ersten Szenen, diese Katzenrettung aus der Tonne, so unrealistisch rüber kommt. Der Rest war dann schon besser, aber so richtig warm bin ich noch nicht. Wobei mir der Kater aus menschlicher Perspektive ganz gut gefällt (Tin Tins "Verhaftung" war niedlich).

  • Ein alter Katzenhasser wie ich hat mit Katzenkrimis so sein Problem. Aber das Buch gefällt mir sehr gut, die Figur des Wanderers der sich entschließt seßhaft zu werden und zu kämpfen wird der entwurzelten und ihrer Seßhaftigkeit beraubten Polizistin gegenübergestellt. Das mit der Regentonne ist übrigens meines Erachtens nicht unrealistisch, ich habe Katzen schon beobachtet, wenn sie auf dem BUerhof meiner Kindheit sich gegenseitig aus sehr brenzligen Situationen befreit haben - einmal auf meine Kosten- was zu der Folge Katzenhasser geführt hat.

  • Jede Mutter weiß, dass Katze und Baby eine absolut tödliche Mischung darstellen, weil Katze nach Babygeschrei dem Baby Hilfe geben will - jedem Baby - und das tut sie indem sie sich auf das Baby drauflegt, weil so macht sie das auch bei ihren Kindern, nur das das Menschenkind davon erstickt.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Jede Mutter weiß, dass Katze und Baby eine absolut tödliche Mischung darstellen, weil Katze nach Babygeschrei dem Baby Hilfe geben will - jedem Baby - und das tut sie indem sie sich auf das Baby drauflegt, weil so macht sie das auch bei ihren Kindern, nur das das Menschenkind davon erstickt.


    Also ich kenne ziemlich viele Leute, die Katzen und Kinder haben. Sowas habe ich noch nie gehört und auch noch nicht gelesen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Jede Mutter weiß, dass Katze und Baby eine absolut tödliche Mischung darstellen, weil Katze nach Babygeschrei dem Baby Hilfe geben will - jedem Baby - und das tut sie indem sie sich auf das Baby drauflegt, weil so macht sie das auch bei ihren Kindern, nur das das Menschenkind davon erstickt.


    Beowulf, das ist ein Märchen. Katzen mögen keine lauten Geräusche, Säuglingsgeschrei lässt sie die Flucht ergreifen. Katzen mögen allerdings Wärme und da Babys immer gut eingepackt sind, liegen sie gern im Stubenwagen. Meine alte Katze hat unsere Tochter in den ersten Monaten nur angefaucht und die Flucht ergriffen, wenn sie wach war. Im Babybett hat sie trotzdem geschlafen, allerdings nur, wenn's Kind auch schlief. Und natürlich nicht auf dem Baby. Übrigens legen Katzenmütter sich auch nicht auf ihre Welpen, die ersticken dann nämlich auch.

  • Ich glaube kaum, dass die Mutter die ich als Referendar mit verurteilt habe deine Sicht von einem Märchen teilt. Das eigene Kind nicht beerdigen können während der U- Haft und dann noch vorbestraft wegen fahrlässiger Tötung, Haft ja, aber nicht märchenhaft.

  • Gut, von diesem Hintergrund wusste ich nichts. Und ohne die genauen Umstände zu kennen, kann ich das auch nicht beurteilen - die gehören aber nicht hierher, das ist mir klar. Trotzdem wage ich die Behauptung, dass das ein mehr als unglücklicher, extrem seltener Einzelfall war, in dem irgendwelche besonderen Umstände zu dem Unglück geführt haben. Daraus eine allgemeingültige Regel ableiten zu wollen, kommt mir nicht sinnvoll vor.

  • Das ist fast dreißig Jahre her, aber ich meine mich erinnern zu können, dass damals von drei Todesfällen dieser Art pro Jahr die Rede war. Aber bitte wirklich so etwa 1986, da ist Irrtum nicht ausgeschlossen.

  • :gruebel und es könnte nicht sein, dass da Fälle von plötzlichem Kindstod der Katze in die Schuhe geschoben wurden? Gerade über Katzen haben sich viele falsche Vorstellungen in den Köpfen festgesetzt, und ich weiß nicht, inwieweit das Phänomen in den 80ern schon allgemein bekannt war. Es ist nämlich so, dass die Vorstellung, Katzen würden Kinder ersticken, Teil eines Aberglaubens ist, der vermutlich noch auf den Hexenwahn zurück geht.

  • Glaube ich nicht, also zumindest während meines Studiums wurden noch alle Fälle von plötzlichem Kindstod rechtsmedizinisch untersucht, also eine Obduktion durchgeführt, um auszuschließen dass doch nicht Mama und/oder Papa das Kind todgeschüttelt haben oder auch nur haben verhungern lassen.

  • ich hänge mich hier mal an....da ich am Donnerstag bei einer Lesung von Nina Gerge war (das Lavendelzimmer) und da ich Krimifan bin hab ich dann bei dem Buch zugeschlagen (naja...ich muss zugeben dass ich als ich in der Signierschlange stand "die Mondspielerin" auch noch erstanden habe.) Ich hatte mich etwas vorsichtig erkundigt was das denn für ein Buch wäre und es wurde mir versichert das der Kater nicht fantasymässig rüber kommt (Ich bin großer Fantasyfan, aber in einem Krimi?)
    Also habe ich mich direkt am Freitag Abend drauf gestürzt.
    Der Anfang aus der Sicht des Mörders, der sein Opfer beobachtet ,war schon echt gruselig.
    Zadira ist ja eine sehr wütende junge Frau. Wäre ich wahrscheinlich auch wenn man mich so abserviert und in die Provinz abgeschoben hätte.
    Die Erzählung dann aus der Sicht des Katers fand ich sehr interessant. Ich wusste nicht das Katzen flehmen...das sie sehr intensiv und ausgiebig an Dingen riechen ja, aber flehmen wie Pferde? Als er aber dann seinen Körper quasie verläßt und durch die Stadt wandert...dachte ich nur "mh, soso..kann ja spannend werden" Ich war ganz schön sauer als die arme Sternetänzerin ertränkt werden sollte. GsD hat der Wanderer sie gerettet. Und der tumbe Junkie merkt nix...
    Der arme Kater wandert hungrig durch die Gegend mit seinem lädierten Ohr...
    Sehr lustig wie Tin Tin ihn anspringt. Da musste ich sofort an den kleinen Kater aus "Aristocats" denken, der immer so spuckt und mit gesträubten Fell und steifen Beinchen den bösen Kater immitiert. (ist das Berlioz?, glaube ja...)
    und das Quartett ist ja so schön unsymphatisch...schön dekadent und sich ihrer macht bewußt....*grusel*
    Die Szene im Teich war ja interessant. Eine kiffende Polizistin...
    alledings war ich doch sehr erstaunt über den Hund. Ein bretonischer Vorstehhund und riesig? Bretonen bzw Epagneul Bretons sind die kleinsten Vorstehhunde der Welt und es gibt sie auch in tricolor...aber nur schwarz am Kopf? Ich nenne so einen Bretonen mein eigen., zusammen mit 2 Katzen...riesig ist sie nicht und GsD sabbert sie auch nicht. Atos scheint ja ein besonderes Exemplar zu sein.