'Commissaire Mazan und die Erben des Marquis' - Seiten 091 - 179

  • Ich bin jetzt auch mit dem Abschnitt durch, aber mittlerweile ist es so, dass ich einerseits nicht weiterlesen müsste, weil es mich nicht so richtig fesselt, andererseits möchte ich schon wissen wie es weitergeht.
    Die Handlung plätschert ein wenig vor sich hin und nimmt nicht so richtig Fahrt auf, allerdings ist es auch nicht unbedingt langweilig zu lesen. Zadira wird mir persönlich immer unsympatischer, wohingegen Mazan mir immer sympatischer wird.


    Dass einer der vier mit dem Tod von Julie zu tun hat glaube ich auch nicht. Eher habe ich die Vermutung, dass es der Hilfskoch ist, der ihr gefolgt ist und sich das genommen hat, was er wollte.

  • Meine anfängliche Euphorie hat sich etwas gelegt. So langsam könnte es spannender werden. Ich mag Mazan nach wie vor und auch den Schreibstil, aber inhaltlich könnte mehr passieren.
    Was ich ein bisschen schade bin, ist der Erotik-Anteil. Ein Katzenkrimi wäre perfekt für einige Menschen aus meiner Familie gewesen, als Weihnachtsgeschenk. Durch die Erotik kann ich es keinem der drei schenken, das würde ihnen allen nicht gefallen. Ich finde, das muss nicht sein und ohne wäre die Geschichte vielleicht sogar besser.

  • Der Tod von Julie hat mich auch nicht überrascht. Die ersten 90 Seiten führen ja eindeutig zu diesem Moment hin. War einer der vier ihr Mörder? Ich glaube eher nicht. Der Mörder scheint sich quer durch Frankreich zu morden. Da wäre jetzt interessant zu wissen, ob die vier auch außerhalb von Mazan "tätig" sind.


    Ich liebe den Commissaire und Jules, aber mit Zadira werde ich einfach noch nicht warm. Ich finde sie recht arrogant und unsympathisch.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Zitat

    Original von FaerieGirl
    Meine anfängliche Euphorie hat sich etwas gelegt. So langsam könnte es spannender werden. Ich mag Mazan nach wie vor und auch den Schreibstil, aber inhaltlich könnte mehr passieren.
    Was ich ein bisschen schade bin, ist der Erotik-Anteil. Ein Katzenkrimi wäre perfekt für einige Menschen aus meiner Familie gewesen, als Weihnachtsgeschenk. Durch die Erotik kann ich es keinem der drei schenken, das würde ihnen allen nicht gefallen. Ich finde, das muss nicht sein und ohne wäre die Geschichte vielleicht sogar besser.

    Zitat

    Original von FaerieGirl
    Für mich war es eigentlich ziemlich normal, dass das Opfer uns erst vorgestellt wurde, bevor es getötet wurde. Habe ich schon öfter erlebt, daher war es keine Überraschung mehr. Aber mir gefällt das Konzept. :-)


    Das kann ich voll und ganz unterschreiben! :write :knuddel1 :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Bei mir war es jetzt gerade umgekehrt. Ich hatte im ersten Abschnitt Eingewöhnungsschwierigkeiten, der für mich hauptsächlich von dem außergewöhnlich guten Schreibstil getragen wurde.
    Aber dann fand ich immer besser hinein, es wurde spannend, die Protagonisten rückten mir zunehmend näher und auch der sado-maso-erotische Anteil (dem auch ich skeptisch gegenüberstand, weil er mir hier nicht passend dargestellt schien) relativierte sich im Laufe der Geschichte. Rückblickend betrachtet, finde ich ihn stimmig, auch in dieser Darstellungsweise.

  • Lumos, ich sage ja auch nicht, dass das Erotische schlecht beschrieben wurde (oder ich dadurch irgendwelchen seelischen Schaden genommen hätte!*g*).
    Ich hätte es hier nur nicht erwartet. Und ich hätte mich, wenn ich es vorher gewusst hätte (Ich gehörte nicht zu denjenigen, die beim im Buchtitel vorkommenden "Marquis" gleich "de Sade" assoziierten), evtl. erst gar nicht zu dieser Leserunde angemeldet.
    Auf der anderen Seite gefielen mir die Katzengeschichte und der seit "Das Lavendelzimmer" und "Die Mondspielerin" geschätzte Stil und Ton gut.
    Ich kann mich momentan nicht erinnern, mich in der letzten Zeit so hinsichtlich einer fairen Rezi gewunden zu haben... :-(

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Brigia
    Julie war aus meiner Sicht in diesem Abschnitt schon sehr naiv. Ich konnte mich nicht wirklich in sie hineinversetzen und fand ihre Wünsche nach Macht über andere auch ziemlich unsympatisch. Der arme Dédé. Das ging doch schon deutlich über die Wünsche nach einer Zukunftsperspektive hinaus!
    Die vier Pariser haben sie völlig manipuliert, anscheinend waren ja auch irgendwelche Drogen im Spiel, die in den Bonbons versteckt waren.


    Mir gefällt die Katzenperspektive auch immer besser, je weiter ich lese. Ich bin auch schon gespannt, wie die zwei Ermittler am Ende zusammen finden.


    Ich habe diesen Abschnitt nun auch durch und kann Dir nur zustimmen.


    Ich fand Julie auch ziemlich naiv. Ihre Wünsche nach Macht nehmen für sie wohl ein unerwünschtes Ende.


    Von dem Teil aus der Katzenperspektive bin ich positiv überrascht, da ich eigentlich kein Fan von Tierkrimis bin. Aber hier fügt es sich sehr gut ein.


    Viele Grüße :wave

  • Kann es sein das Zadira von Nina geschrieben wurde? Der Papa ist auch gestorben..


    Ansonsten natürlich ist Julie naiv aber wer weiß was sie schon alles durchlebt hat und wer wünscht sich das nicht einmal nicht auf Geld achten zu müssen und so genommen zu werden wie man ist?


    Ich bin mittlerweile mehr drin habe aber wenig Zeit zu posten.
    Einer von der Elite war es sicher ich tippe auf die Dame.

  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    Kann es sein das Zadira von Nina geschrieben wurde? Der Papa ist auch gestorben..


    Liebes Schnatterinchen,


    auch wenn wir alle Figuren zusammen konzeptionell entworfen haben, hat Nina tatsächlich die Hoheit über Zadira übernommen. Vita und Charakterzüge sind wesentlich durch Nina entstanden, ebenfalls die Art, wie sie auf Situationen reagiert.


    Zadiras Papa wurde erschossen, als sie noch ein Kind war, somit fehlt die tatsächliche Parallelität. Aber klar ist auch, dass Zadira sich seither schuldig fühlt, weil der Vater die Kugel von ihr abgehalten hat. Insgeheim sucht sie wohl immer noch nach dem Täter.


    Zadira in ihrer ganzen Eigenart und Sperrigkeit, in ihrer Widersprüchlichkeit, mit Wut und Leidenschaft, Schwäche und Fehlerhaftigkeit ist bewusst so angelegt. So ist unsere Heldin, eine Frau jenseits der Weibchen-Kategorien.


    Liebe Grüße
    Die Bagnols

  • Zitat

    Original von Lumos
    Bei mir war es jetzt gerade umgekehrt. Ich hatte im ersten Abschnitt Eingewöhnungsschwierigkeiten, der für mich hauptsächlich von dem außergewöhnlich guten Schreibstil getragen wurde.
    Aber dann fand ich immer besser hinein, es wurde spannend, die Protagonisten rückten mir zunehmend näher und auch der sado-maso-erotische Anteil (dem auch ich skeptisch gegenüberstand, weil er mir hier nicht passend dargestellt schien) relativierte sich im Laufe der Geschichte. Rückblickend betrachtet, finde ich ihn stimmig, auch in dieser Darstellungsweise.


    :write Lumos, du sprichst mir aus der Seele! :knuddel1


    Der erste Abschnitt hatte mich ins Grübeln gebracht, ob mir das Buch gefällt. Die spezielle Genre-Mischung, hatte dennoch meine Neugier geweckt und der faszinierende Schreibstil haben mich "bei Stange" gehalten. Zum Glück! Denn inzwischen nehme ich das Buch jeweils sehr gerne zur Hand und freue mich immer aufs Weiterlesen. Dass ich nur langsam voran komme, hängt jedoch damit zusammen, dass wir uns zurzeit auf Heimaturlaub befinden und viel unterwegs sind. Wenn ich dann zum Lesen komme, dann fliegen die Zeilen nur so dahin.


    Nach dem ersten Abschnitt haben mich die Erotikszenen nicht mehr überrumpelt. :lache Und ich finde sie sind sehr schön beschrieben. Sie haben auch gut gezeigt, wie die Erben des Marquis Julie im wahrsten Sinne des Wortes um den Finger wickeln konnte. ;-)


    Am allerbesten gefällt mir die Beziehung zwischen Zadira und Commissaire Mazan. Es ist einfach toll mitzuerleben, wie die beiden sich immer näher kommen und wie gut sie einanander tun. Durch den Commissaire ist Zadiras Wohnung erst zu einem Zuhause geworden, wie sie auf S. 144 selber bemerkt.


    Ausserdem ist Zadira selber mir in diesem Abschnitt immer sympathischer geworden. Ich bewundere sie, dass sie in ihrer Professionalität noch den Menschen im Todesopfer sieht. Ihr kleines Ritual mit Hilfe des Beutelchens aus ihrer Hosentasche hat aus meiner Sicht Julie ihre Würde wiedergegeben. :anbet


    Gleichzeitig tappe ich in Sachen "Täter" noch völlig im Dunkeln und habe keine Theorie, wer Mattia sein könnte. Allerdings glaube ich nicht, dass es einer der 4 Erben ist. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weiter geht - jetzt hat mich das Buch endgültig am Wickel! :grin

  • Zitat

    Original von Macska
    ...Ich finde es immer lustig, wie Zadira und Jules miteinander umgehen. Da geht bestimmt noch etwas, zumindest hoffe ich es. Die beiden umkreisen sich auch wie Katzen und vor allen Dingen Zadira fährt ganz schön ihre Krallen aus. Aber Jules kontert immer so schön. :lache


    Die Szenen mit den beiden gefallen mir auch sehr gut und ich würde mir ein bisschen Romantik zwischen den beiden auch wünschen! Vielleicht hilft ja der Commissaire den beiden ein bisschen auf die Sprünge. Ja, ich gestehe, ich bin unverbesserlich! :lache


  • Danke für die Antwort. Das passt zu Nina. Von Jo habe ich leider noch nichts gelesen.
    Aber ich habe ein uralt Buch auf dem Bücher Flohmarkt von Nina George erstanden auf welches ich mich jetzt schon freue es irgendwann mal zu lesen. :-)

  • Shades of Grey kann einpacken. Ernsthaft, in diesem Schmachfetzen habe ich immer gedacht müsste was passieren, hier wird genau diese Spannung erzeugt und erklärt, warum Menschen, die im Alltag eine wahsinnige Macht haben in der Sexualität ihre Macht ins Wahnsinnige steigern. Freiheit als die Durchbrechung der Grenzen und der Regeln schließt auch die Tötung eines Menschen mit ein, wie de Sade das wohl auch vorgelebt hat. Absicht aller vier gemeinsam kann ich allerdings nicht vermuten. mir geht es auch so, dass ich eher vermute der Engel hat Macht über einen Menschen, der vielleichtt gar nicht weiß dass das so ist- ich denke da immer an die Szene aus M, als der Täter vor dem Gericht der Verbrecher seine Qualen schildert.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Ansonsten habe ich mich jetzt eingelesen. Am wohlsten fühle ich mich mit Zadira, Jules und ihren Tieren - die Charakterisierung von Atos ist wirklich der Hammer :-]. Nachdem die Ermittlungen nun in Gang kommen, entspricht die Geschichte mehr meinen Erwartungen und spannend ist es jetzt auch.


    Es hat ein bisschen gedauert, aber auch mit dem Parallel-Universum der Katzen von Mazan bin ich wärmer geworden. Es wird sicher interessant, wie die Ermittlungen sich ergänzen und koordiniert werden.


    :write
    Mich erinnert die Katzenperspektive stark an Akif Pirinccis Felidae, mittlerweile lese ich sie ganz gern.
    Die Erotik-Szenen waren wohltuend stilvoll. Mittlerweile gehören Bettszenen zu so vielen Büchern dazu, ohne wirklich Bezug zur Handlung zu haben (z.B. im allseits beliebten historischen Roman mit "in"-Schwäche) und sind dann auch noch nicht mal besonders interessant zu lesen, das nervt mich gewaltig. Hier nun das genaue Gegenteil, der Bezug zur Handlung ist da, die Szenen vermitteln Atmosphäre, bieten Figurencharakterisierung und stilistisches Niveau. Schon mal danke dafür.

  • Zitat

    Original von Tilia Salix


    Die Erotik-Szenen waren wohltuend stilvoll. Mittlerweile gehören Bettszenen zu so vielen Büchern dazu, ohne wirklich Bezug zur Handlung zu haben (z.B. im allseits beliebten historischen Roman mit "in"-Schwäche) und sind dann auch noch nicht mal besonders interessant zu lesen, das nervt mich gewaltig. Hier nun das genaue Gegenteil, der Bezug zur Handlung ist da, die Szenen vermitteln Atmosphäre, bieten Figurencharakterisierung und stilistisches Niveau. Schon mal danke dafür.


    :write
    Dem kann ich mich im Grossen und Ganzen anschliessen.

  • Wir haben uns hier noch gar nicht zu gemedet - gelesen aber sehr wohl :-).
    Danke für Eure Eindrücke und auch, natürlich!!, das Lob. Erotik muss immer einen Sinn haben - einen Konflikt darstellen, ein Gefühl (Wie das Unterwerfen, das Blindevertrauen) erzählen, was sich sonst nur schwer behaupten lässt; es muss eine Figur tiefer auffalten oder einen Wendepunkt markieren. Wir mögen es nicht, Sex "einfach nur so um der Unterhaltung wegen" einzubauen. Sex muss immer einen Grund haben.
    (Ich lese den letzten Satz gerade so für sich und muss grinsen).


    Umso besser, wenn Ihr damit - en gros - einverstanden gewesen seid.


    Herzlichst
    Nina für JB.