Fragen an Jean Bagnol

  • xania :


    Liebe Xania,


    von mir (JB d.Ä.) sind die meisten Pseudonyme, von Nina die meisten Bücher. Also:
    Jo Kramer schreibt romantische Komödien wie z.B. "Der Mann danach" und "Der Neurosenkavalier". Manchmal schreibt Jo auch bitterböse satirische Krimi-Kurzgeschichten.


    Jens J. Kramer historische und fundiert recherchierte (sorry für das Eigenlob) Romane ("Der zerrissene Schleier", "Das Delta") und
    Mike Schulz veröffentlicht schwarzhumorige Krimikomödien, wie etwa "Pussy erbt alles" und demnächst: "Inselkoller inklusive".


    Nummer Vier ist dann die volle Hälfte von Jean Bagnol
    Madame Bagnol soll selber antworten:


    (tut sie)


    Ich schreibe unter Anne West ("Kamasutra ohne Leistenbruch", "Absolut Sex"), Nina Kramer (Ein Leben ohne mich), Nina George (Das Lavendelzimmer: mein Klar- und Mädchenname), sowie Jean Bagnol - die jüngere volle Hälfte.
    Ein Pseudonym ist absolut geschlossen, das nenne ich hier nicht :-)


    Tucholsky hatte auch sieben Pseudonyme.


    Moin!


    Eure, Deine Bagnols.

  • Zitat

    Original von Macska
    Mich würde mal interessieren, wie lange hat es von der Idee bis zur Vorlage des fertigen Buches gedauert? Und wann können wir mit dem nächsten Teil rechnen?


    Liebe Macska,


    442 Tage.


    Solange dauerte es von der ersten, diffusen Idee am 6.7.2012, bis zur Auslieferung der ersten (Beleg)-Exemplare.
    Wir haben mal ein Romantagebuch erstellt, dass für die (registrierten) TestleserInnen bei Droemer Knaur anzuschauen ist (mit recht vielen bildhaften Beispielen für Recherche, Zusammenarbeit, Überarbeitung, und, natürlich: unserer "Lektorenkatze" Gigi.


    Hier der Link, händisch eingetippt:
    www.droemer-knaur.de/buch/7788…und-die-erben-des-marquis



    Die Arbeit an einem Roman ist dreiteilig.
    Sehr viel denken, dann planen und reden, dann schreiben.
    Anschließend: überarbeiten, "kneten", korrigieren und ggf. neu schreiben, anders schreiben oder "schleifen".
    Die reine Schreibzeit reicht leider nie :-)


    Zur zweiten Frage, wann der nächste geplant ist:


    Im Mai/juni 2015 soll Mazan II heraus kommen, im Mai/Juni 2016 Teil III.


    Dazwischen schreiben wir unsere Solo-Romane.


    Ganz herzlich zur Nacht
    les Bagnols.

  • Vielen Dank für Eure Antwort. Für einen ersten Roman einer Reihe geht es mit 442 Tagen ja noch, so in etwa habe ich auch gerechnet. Schließlich muss man ja vieles bedenken und recherchieren, wenn es ein vernünftiges Buch werden soll. Und das ist Euch ja gelungen. :danke


    Allerdings bin ich über die 2. Antwort nicht so sehr erfreut. Mai/Juni 2015 ist ja noch soooooo lange hin. :heul

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

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  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Kommt ihr eigentlich noch dazu, während eurer Recherche- und Schreibarbeit andere Bücher, die nichts mit eurem Thema zu tun haben, zu lesen? Oder lenkt das zu sehr ab?



    Liebe Rumpelstilzchen,


    ich - Nina - lese, um zu atmen. Zurzeit auch wieder mehrere Bücher gleichzeitig: Stephen Kings Doctor Sleep, Joe Hills (Kings Sohn!) Christmasland, Luca die Fulvios "Mädchen …".


    Während einer Buchschreibphase achte ich meist darauf, durchaus ähnliche Genres (ich liebe Krimis), ABER keine artverwandten Inhalte zu lesen (z.B. Katzenkrimis :-) ), und trotz der Schreibarbeit gehört die tägliche Dosis "Andere Welten" dazu, mindestens zum Einschlafen.
    Wenn ich mich recht erinnere, habe ich während der Mazan-Schreibzeit viel von Izzo gelesen, von Magnan und von Manotti; aber auch Don Winslow, Sara Gran (yeah! love her), viele deutschsprachige KollegInnen und ihre Neuerscheinungen, und ab und an einen Ausreißer, wie Anna Gavalda oder Alan Bennett, den "100jährigen", außerdem "Harriet Rose", zwei, drei Sachbücher.


    Wenn ich demnächst in den George-Nachfolger gehe, werde ich weiterhin Krimis als Ausgleich lesen. Liebe Grüße - JB die Jüngere.


    Ich - Jo - mache es mir da etwas schwerer. Ich bin wir ihr ein leidenschaftlicher Leser und liebe es in die Welt eines Buches einzutauchen und mich zu verlieren, bis ich mit Rückenschmerzen wieder aufstehe. Aber: In der Phase des Schreibens bin ich ebenso obsessiv in meiner eigenen Geschichte. Wenn ich dann etwas anderes lese, geschieht das nur mit einem fürchterlich schlechten Gewissen. Ich müsste ja eigentlich über unsere Geschichte nachdenken. Also betrüge ich mich damit, dass ich, wenn ich etwas anderes lese, alle drei Seiten aufspringe, um mir eine Idee zu notieren, die ich unbedingt verwenden möchte. Was natürlich so gut wie nie geschieht. Oder ich lese, wie in diesem Fall, etwas, was bei der Recherche hilft: Magnan, Izzo oder Descosse. Ist ja alles aus der Gegend und hilft mir weiter. Gute Ausrede oder?
    (Irgendwo zwischendrin hat sich auch ein Band von Game of Thrones eingeschlichen. Aber psst. Und wie war das neulich mit dem "Anschlag" von Stephen King?)
    Naja!



    ----


    Liebe Grüße von den VielleserInnen und VielschreiberInnen
    J&N

  • Zitat

    Original von xania
    Habt ihr schon darüber nachgedacht, das Buch auf frz zu übersetzen? Ich kann mir vorstellen, dass diese Geschichte in Frankreich auch sehr erfolgreich sein könnte.


    Liebe Xania,
    das entscheiden nicht wir. So etwas wird zwischen den Verlagen bzw. den Agenten ausgehandelt. Sobald ein französischer Verlag "anbeißt", kümmert er sich um die Übersetzung.
    Gerade die Franzosen kaufen gern noir und polar Krimis ein, Mazan wäre schon ein Kandidat - aber in wie weit dort die Tradition des Katzenkrimis etabliert ist?
    Zudem sind Übersetzungen meist so, dass man schon einen SPIEGEL-Bestseller gelandet haben müsste, damit Verlage in anderen Ländern schnell zuschlagen. Hier muss ein wenig Aquise betrieben werden.
    Herzlichst
    Die Bagnols

  • Danke ihr beiden, für die ausführliche und persönliche Antwort.


    Zum Thema Übersetzungen: Es ist wohl auch nicht so ganz einfach, wenn Deutsche ein Buch über Frankreich schreiben. Ein Krimi, der woanders spielt, kein Problem. Und wenn der Autor dann auch noch in Frankreich wohnt....
    Martin Walker hat anlässlich des Erscheinens seiner Bücher in Frankreich gesagt, er hofft, er darf in der Dordogne wohnen bleiben.
    Das ist vielleicht etwas übertrieben aber so ganz unbegründet ist die Sorge wohl nicht.

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Ich quäle mich immer noch mit Rezensionsansätzen herum.
    Meine Gedanken über den S/M-Einschlag habt Ihr zwar - soweit ich nichts überlesen habe - nicht kommentiert, aber doch gewiss gelesen.
    Deshalb noch einmal ganz direkt gefragt: Seid Ihr davon ausgegangen, dass potentielle Leser bei "Erben das Marquis" unbedingt "De Sade" assoziieren?
    Danke! :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)