'Morgen ist der Tag nach gestern' - Kapitel 43 - Ende

  • So ganz habe ich diesen letzten Abschnitt nicht verstanden. :cry


    Warum hat diese Bande von Entführern überhaupt "ermittelt"? Weil die "Horstmann-Gruppe" ein Kind umgebracht hat, das sie entführen wollten? Oder weil sie keine Konkurenz wollten?
    Und wenn Horstmann wirklich unschuldig war, warum hat er so an diesem Haus festgehalten, das er gar nicht benutzt hat?
    Oder war er nicht unschuldig? denn warum hätten diese Männer in seinem Haus diesen Keller gebaut? Es wäre ein ziemlich grosses Risiko gewesen erwischt zu werden, Horstmann konnte immer spontan auftauchen, es war schliesslich sein Haus.


    Ich habe irgendetwas verpasst! :gruebel

  • Ja, das mit dem Horstmann hatte mich auch ein wenig verwirrt. Aber mal abseits aller berechtigten Fragen glaube ich Böhm, dass Horstmann unschuldig und unwissend war.


    Die Yildiz-Truppe hat die Mörder der Kinder bestraft. Auftraggeber waren die Väter. Dies war eigentlich deutlich.


    Ansonsten: Wie immer schöner Schreibstil, aber die Geschichte überzeugt mich nicht so, wie die anderen beiden Bücher, die ich bislang von Borrmann las.

  • Mit sehr gemischten Gefühlen beende ich dieses Buch.
    Selten hat mich ein Krimi so berührt. Die Verzweiflung, die Trauer des Vaters, hat in meinem Inneren geschrien. Das paralell zu der einfach nur kranken Sichtweise Franks zu lesen, das hat mich umgehauen. Der Perspektivenwechsel ist neben der Sprache extrem gut gelungen.
    Die Auflösung fand ich wiederum kompliziert und ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe. Da geht es mir wie euch.


    Zitat

    Original von xania
    So ganz habe ich diesen letzten Abschnitt nicht verstanden. :cry


    Warum hat diese Bande von Entführern überhaupt "ermittelt"? Weil die "Horstmann-Gruppe" ein Kind umgebracht hat, das sie entführen wollten? Oder weil sie keine Konkurenz wollten? ...


    Ich glaube, weil Wessel auf eigene Faust ermittelt hat und ihnen in die Quere gekommen ist. Da haben sie ihn quasi mit ins Boot geholt. Zusätzlich haben sie sich Informationen erhofft. Ich habe das so verstanden, dass die sich nur als "Trauernde Elterngruppe" ausgegeben haben.


    Zitat

    Original von xania
    Und wenn Horstmann wirklich unschuldig war, warum hat er so an diesem Haus festgehalten, das er gar nicht benutzt hat?...


    Ich habe das so verstanden, dass er eh stinkreich war und es nur behalten hat, damit seine Frau es nicht bekommt.


    Zitat

    Original von xania
    ...
    Oder war er nicht unschuldig? denn warum hätten diese Männer in seinem Haus diesen Keller gebaut? Es wäre ein ziemlich grosses Risiko gewesen erwischt zu werden, Horstmann konnte immer spontan auftauchen, es war schliesslich sein Haus....


    Ich denke schon, dass er unschuldig war. Wessel bekommt ja auch vorgeworfen, dass er einen Unschuldigen auf dem Gewissen hat.


    [SIZE=7]Edit löscht Überflüssiges.[/SIZE]

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Regenfisch ()

  • So wie Regenfisch habe ich es auch verstanden, aber teilweise stand es ja auch deutlich so im Buch.
    Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich die psychische Störung von Frank sehr gut eingefangen finde. Dieser permanente Wechsel von z. B. Aussagen der Mutter und dem verkrampften Festhalten am eigenen Gedanken ("die Cola muss aber in den Kühlschrank").

  • Ich muß ganz ehrlich sagen, dass ich von der Auflösung etwas enttäuscht bin. Vieles war schon zu früh klar. Ok, dass Horstmann unschuldig ist und Frank seinen Namen benutzt hat, damit war nicht zu rechnen.
    Yildiz und seine Männer wurden wohl von den Vätern der verschwundenen Mädchen beauftragt. Ich denke mal, dass sie noch Hoffnung hatten dass die Mädchen noch leben und die Gruppe sie dann zu ihren Vätern bringen sollte...


    Miriam war ja eine Verwechslung und nun hat ihr Vater den falschen Horstmann getötet - auch eine Verwechslung. Ironie des Schicksals.


    Zitat

    Original von xexos
    Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich die psychische Störung von Frank sehr gut eingefangen finde. Dieser permanente Wechsel von z. B. Aussagen der Mutter und dem verkrampften Festhalten am eigenen Gedanken ("die Cola muss aber in den Kühlschrank").


    Die psychische Störung von Frank ist wirklich sehr gut im Buch umgesetzt. Dieses zwanghafte Einschieben solcher Nichtigkeiten wie die Cola oder das mit den Tomaten.. :pille


    Der Schreibstil Borrmanns hat mir wieder sehr gut gefallen, aber die Geschichte an sich war mir zu einfach gestrickt. Hatte allerdings trotzdem wieder sehr viel Lese vergnügen.

  • Zitat

    Original von xexos
    So wie Regenfisch habe ich es auch verstanden, aber teilweise stand es ja auch deutlich so im Buch.
    Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich die psychische Störung von Frank sehr gut eingefangen finde. Dieser permanente Wechsel von z. B. Aussagen der Mutter und dem verkrampften Festhalten am eigenen Gedanken ("die Cola muss aber in den Kühlschrank").


    Das kann ich nur :write.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Mir gefiel der Roman auch recht gut. Aber auch ich hätte mir von der Auflösung etwas mehr versprochen, eine kleine Wendung, aber so war wirklich schon früh klar wie es wohl ausgehen würde.


    Dieser Frank ist wirklich krank. Ob die Mutter wirklich nichts geahnt und von den Vorkommnissen im Nachbarhaus nichts mitbekommen hat? :gruebel


    Auf jeden Fall freue ich mich auf weitere Bücher der Autorin.

  • So, jetzt bin ich auch soweit.


    Zitat

    Orig. von Sonnschein: Miriam war ja eine Verwechslung und nun hat ihr Vater den falschen Horstmann getötet - auch eine Verwechslung. Ironie des Schicksals.


    Das ist die "Pointe" der Auflösung. Kommt etwas unspektakulär daher, aber darum geht es.


    Mich hat auch besonders beeindruckt, wie gut die psychische Störung Franks eingefangen ist. Und ebenso Wessels Notizheft und das Miterleben seiner Veränderung, dieser Prozess wirkte auf mich wahr. (Ich kann das im Moment nicht besser ausdrücken, bin zu müde). Und wie gut dieser innere Wendepunkt beschrieben ist!