Schon richtig, daß es zu Zeiten der Reform noch keine Handys gab. Der Grund für die Reform war ja die „Unfähigkeit“ der Kinder, richtige Orthographie zu lernen. Also kam es zu den unsäglichen Trennungen (zusammenhalten - zusammen halten), zum berühmten „Stängel“, wo sich mir wirklich sämtliche Haare sträubten, oder ähnlich abstruse Schreibvarianten.
Wenn ich mich recht erinnere, sagte auch mal einer der Initiatoren, man könne so schreiben, wie man wolle, alt oder neu, oder alt und neu. Diese Aussage fand ich damals sehr hilfreich .
Und die Variante „Schreiben nach Gehör“ war ja wirklich eine Variante für die Tonne und völlig überflüssig. Aber unsere Kultusminister mußten ja eine Daseinsberechtigung haben und so kamen dann diese fürchterlichen Ideen heraus.
Ich habe mich in einigen Dingen der neuen Schreibweise angepasst, ignoriere sie woanders aber einfach
Große Augen bekomme ich teilweise bei Wörtern, die jetzt auseinander und früher (=alt) zusammengeschrieben wurden. Für mich haben beiden Schreibweisen teilweise unterschiedliche Bedeutungen, jedenfalls habe ich es so gelernt, das ist mitunter schon sehr "spannend".
"Schreiben nach Gehör" ist - mit Verlaub gesagt - der größte Mist, den man den Kindern antun konnte. Meine Nichte hat so schreiben gelernt und die Eltern haben extra den Hinweis erhalten, das Kind nicht zu korrigieren wenn etwas falsch ist, um es nicht zu frustrieren. (???? )
Das Ergebnis sieht man jetzt in der 6.Klasse. Jetzt ist es für sie erst recht frustrierend, weil sie wegen der Rechtschreibung immer eine Note schlechter bekommt.
Mein Neffe ist auf die gleiche Schule gekommen, die noch immer dieses System unterrichtet - mit dem Unterschied, dass seine Eltern es ihm jetzt sagen werden, wenn er etwas falsch schreibt. Genau so, wie es meine Eltern gemacht haben.