Bücher die euch verändert haben ..

  • Bei mir war es in der jüngeren Vergangenheit (die letzten 1-2 Jahre) sicher E.M.Cioran, der pessimistischste Philosoph aller Zeiten. Seine maßlose Weltabscheu, sein Zorn und sein Skeptizismus lassen letztlich den Leser nicht unberührt.


    Sprechende Titel seiner Bücher:
    -Die verfehlte Schöpfung
    -Vom Nachteil, geboren zu sein
    -Lehre vom Zerfall
    -Auf den Gipfeln der Verzweiflung

  • Ein Buch, das mich sehr nachdenklich gemacht hat, ist "Ein Winter mit Baudelaire":
    Philippes Frau reicht die Scheidung ein, er muss aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen. Kurz darauf verliert er seine Arbeitsstelle und nur allzubald lebt er auf der Strasse. Einzig Baudelaire, der ihm zugelaufene Hund, und der Gedanke an seine Tochter geben ihm noch Lebensmut...
    Von der Thematik her ist es wie "No & Ich", das hier ja auch schon erwähnt wurde.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

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  • Das Buch "Bleib auf deinem Weg" hat mir sehr geholfen den frühen Tod meines Vaters, all die Schicksalsschläge in meinem Leben und den Alltag seit meiner schweren Erkrankung zu schaffen.


    Es motiviert mich immer wieder den Kopf nicht hängen zu lassen, inzwischen habe ich viele für mich wichtige Stellen markiert und ich lese es immer wieder. Das Buch hat einen Stammplatz auf meinem Nachttisch.

    SUB :lesend 20 Bücher in deutscher, englischer, niederländischer und spanischer Sprache vom Kinderbuch bis zum Thriller

  • Es hat zwar weder mich noch mein Leben verändert, aber sehr lange nachgegangen ist mir Cormac McCarthys "Die Strasse".


    Die Schilderung eines postapokalyptischen Amerikas und den verzweifelten Überlebenskampf eines Mannes und eines Jungen fand ich sehr eindrücklich.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Mich hat verändert: Der geteilte Himmel - Christa Wolf


    Das ist lange her, damals gab es noch die Mauer, ich war noch nie "drüben" gewesen, und dieses Buch hat mich fühlen lassen, was Zerissenheit bedeutet. Ob es heute noch so beeindruckend wäre? Ich weiß es nicht. Jedenfalls habe ich dieses Buch in großen Abständen (10 Jahre und mehr) dreimal gelesen.

  • Dieses Buch hat vor einigen Jahren meine Essgewohnheiten für längere Zeit verändert. Ich habe mich super damit gefühlt, leider habe ich das aber irgendwann wieder aufgegeben.


    Kurzbeschreibung ( von www.amazon.de ):
    Erscheinungstermin: 1. Februar 1990
    Dieses Buch ist für alle, die Probleme haben, eine strenge Diät durchzuhalten. Das Geheimnis der hier vorgestellten Diät ist die Ernährung in der richtigen Zusammensetzung, damit die natürlichen Verdauungszyklen ihre Arbeit leisten können. Denn nach den modernen ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen kommt es vor allem darauf an, wann und wie man ißt. "Fit fürs Leben" bietet einen vierwöchigen Gesundheits- und Fitnessplan an, der einfach, sicher und gesund ist. Er garantiert nicht nur, daß man Gewicht verliert, sondern vor allem, daß man das neue Gewicht auch halten kann. Es gibt kein Kalorienzählen, kein Verkleinern der Portionen mehr. Man lernt, wann und in welchen Zusammenstellungen man die Nahrung, die einem schmeckt, essen soll. Das Gewicht reduziert sich automatisch auf natürliche Weise, gefahrlos und dauerhaft.

  • Dann kam dieses Buch und ich habe einige Dinge in meinem Leben verändert.


    Kurzbeschreibung ( von www.amazon.de ):
    Erscheinungstermin: 18. Juni 2012
    „Manchmal wünschte ich, ein Hackbraten wäre wieder ein Hackbraten, ein Grillfest ein großes Vergnügen und ich könnte in eine Bratwurst beißen, ohne dass dafür an finsteren Orten wochen- und monatelang gelitten wird.“ Bestsellerautorin Karen Duve wollte herausfinden, ob man sich heutzutage noch irgendwie moralisch korrekt ernähren kann. Und so wurde sie probeweise zur Bio-Käuferin, zur Vegetarierin, Veganerin und Frutarierin und schrieb ein ebenso augenöffnendes wie eindringliches Buch darüber. Ohne Moralpredigt, dafür mit dem ganz speziellen, knochentrockenem Duve-Humor.

  • Sehr stark beschäftigt hat mich Kassandra auch von Christa Wolf, habe ich, dreimal gelesen und vor zwei Jahren habe ich es mir als Hörbuch nochmal angehört, aber jetzt habe ich es oft genug gelesen und gehört, glaub ich.
    Darin stecken mehrere Themen, die mir sehr nahe gingen: Liebe und Verrat zwischen Vater und Tochter, die Empörung, Wut und Verzweiflung, die eine junge Frau empfindet, die klar sehen kann, welche Gefahr heraufzieht, die aber von niemandem ernst genommen wird. Und auch das kurze Erleben einer Utopie, einer Gemeinschaft, in der alles so ist, wie es sein sollte. Sehr beeindruckt hat mich, wie tapfer diese junge Frau immer sich selbst treu bleibt, trotz all des Schlimmen, das sie erleben muss, und darin findet sie auch ihren inneren Frieden und ihre innere Ruhe, als sie in den Tod gehen muss.


    Dieses Buch ist vielleicht nicht jedermanns' Sache, aber ich kenne einige Menschen, die ebenso tief beeindruckt waren und Kassandra immer wieder gelesen haben.


    Christa Wolf's Kindheitsmuster fand ich auch beeindruckend, ganz besonders den Anfang. Es ist ein ruhig erzähltes und nachdenkliches Buch, das mir einige sehr wichtige Denkanstöße gegeben und mir geholfen hat, die Menschen besser zu verstehen, die im 2.Weltkrieg Kinder und Jugendliche waren. Dazu kam, dass ich (einigermaßen gut) begriffen habe, was es bedeutete, nach dem 2.WK in der DDR als junge Frau ganz begeistert und idealistisch zu glauben, dass man dabei ist, eine neue und viel bessere Gesellschaft aufzubauen. Und dann die langsame und ernüchternde Erkenntnis im Laufe der langen Jahre, die sich einstellte. Die Entdeckung, dass man schon wieder in einem faschistischen System lebt, bespitzelt und beschattet wird...
    und wie sich das auf die Seele der Menschen auswirkt, denen dies passierte.
    Auch habe ich viel später immer wieder daran denken müssen, was ich in diesem Roman zum ersten Mal erfahren habe: Dass die aus dem Krieg Zurückgekehrten oft am Posttraumatischen Syndrom leiden und was das eigentlich bedeutet.

  • Sehr gern habe ich auch dieses gelesen, es hat einen ganz besonderen Zauber. Die Autorin ist Niederländerin und schreibt mit diesem gewissen Etwas, das icxh öfter bei niederländischen Autor/innen finde. Es wird mit einer wunderbaren Leichtigkeit von Traurigem und Tiefgreifendem in eher einfachen Worten erzählt, mal tief und ernst, dann wieder mit einem leisen Humor. Ein Jugendbuch, das für Erwachsene genauso zu empfehlen ist. Tolles Buch!

  • Kann mich nicht für eins entscheiden.


    Hermann Hesse: Klein und Wagner / Siddharta
    Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung
    Sogyal Rinpoche: Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben
    Die Bibel
    Fjodor Dostojewski: Die Brüder Karamasow
    James M. Barrie: Peter Pan
    Thomas Mann: Der Zauberberg


    Alle diese Bücher haben mich beeinflusst und haben weitreichende Folgen nach sich gezogen. Aber eigentlich verändert man sich bei jedem Buch.

  • Stoff : Respekt, dass du den Schopenhauer gelesen hast. Das hab ich mir auch mal vorgenommen, aber dafür reicht meine Zeit und Energie einfach nicht.


    Zitat

    Aber eigentlich verändert man sich bei jedem Buch.



    Ja, daran habe ich vorhin auch gedacht. Und ich könnte, da ich schon ziemlich lange lebe und lese, viele Bücher nennen, die mich bewegt und verändert haben, wenn ich noch weiter darüber nachdenke.
    Aber Veränderung durch jedes Buch, das ich gelesen habe?
    Da bin ich mir nicht so sicher. Manche Bücher haben mich hauptsächlich bestätigt, mir die Gewissheit gegeben, dass da jemand existiert, die/der in vielem sehr ähnlich oder genauso empfindet, denkt, träumt. Das verändert mich eher nicht, sondern stabilisiert mich, wenn ich solche Bücher gelesen habe.
    Andere lese ich einfach nur zur Unterhaltung, um mich zu erholen. Da kommt es manchmal vor, dass ich schon innerhalb von zwei, drei Tagen wieder komplett vergessen habe, wie die Namen der wichtigsten Protagonisten waren und worum es überhaupt ging. :lache

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    ... Oder auch "Blackout" von Marc Elsberg.
    Bei jedem Stromausfall o.ä. muss ich daran denken...


    Geht mir auch so. Ich kann mich eigentlich nur an einen großen längeren Stromausfall erinnern und das war im Winter 1978 ( oder 1979?) als der Norden der DDR im Schnee versank. Ich weiß nicht wie lange wir keinen Strom hatten, aber die Bude war hundekalt, wir haben nur mit Decken und Kerzen in der Wohnung gehockt. Zum Glück hatten wir damals aber noch einen Gaskochherd, so dass wir uns wenigstens warme Speisen und Getränke machen konnten.


    Aber was eigenlich noch alles heutzutage mit dem Ausfall der Elekrizität zusammenhängt ( Tankstellen, Kanalisation, Versorgung der Tiere auf dem Dorf ) ist mir irgendwie nie so richtig bewußt geworden bzw. darüber habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht. Da kriegt man erst einmal mit, wie abhängig wir uns von der Elektizität gemacht haben.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von ginger ale


    Ja, daran habe ich vorhin auch gedacht. Und ich könnte, da ich schon ziemlich lange lebe und lese, viele Bücher nennen, die mich bewegt und verändert haben, wenn ich noch weiter darüber nachdenke.
    Aber Veränderung durch jedes Buch, das ich gelesen habe?
    Da bin ich mir nicht so sicher. (...)


    Ich muss dazu sagen, daß ich einen ziemlichen weite Vorstellung vom Begriff "Veränderung" habe. :grin
    Eigentlich ist man jeden Tag nicht mehr ganz genau die Person, die man noch am Tag vorher war. Genau genommen, gilt das für jeden Augenblick. Noch mehr, wenn man ein ganzes Buch gelesen hat, ob es einem gefallen hat oder nicht. :alter


    ps: Good ol´ Schopenhauer les ich grad zum zweiten mal :narrenkappe

  • Zitat

    Original von killerbinchen
    So einen ähnlichen Thread gab es schon einmal hier


    Aber nichtsdestotrotz hat ganz sicher ein Buch mich verändert, nämlich in Bezug auf meinen Umgang mit älteren Menschen. Und für dieses Buch würde ich mir noch viele, viele Leser wünschen.


    Mir ging es mit dem Buch genauso und es freut mich, daß ich jemanden gefunden habe, der es auch gelesen hat :write

  • Zitat

    Original von Stoff
    Aber eigentlich verändert man sich bei jedem Buch.


    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."


    Dieses Zitat habe ich gestern gelesen und an diesen Thread gedacht. Ich fand dieses Zitat sehr passend. Denn nur bloßes Lesen macht einen ja nicht schlauer, man muß auch die Fähigkeit haben das Gelesene für sein Leben umzusetzen.

  • Zitat

    Original von Fallout
    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."


    :write
    Und das ist es eben auch, warum nicht jedes Buch, das mich bewegt (und nicht jedes Buch beruehrt mich so stark), mich auch veraendert. Dazu gehoert schon noch ein extra Schritt.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich frage mich gerade, wie sehr es mir zu denken geben muß, wenn mir auf diese Frage überhaupt kein Buch einfällt ... :gruebel


    Natürlich gibt es Bücher, die ich gerne - und oft - gelesen, über die ich nachgedacht und aus denen ich einen neuen Blickwinkel auf manche Dinge gewonnen habe. Aber ein Buch, das mich tatsächlich verändert hat? Ein Buch, das ich lese und das mich so erschüttert, daß ich danach ein anderer Mensch bin und ein anderes Leben lebe? Das kenne ich tatsächlich nicht.


    Vermutlich bin ich dafür zu dickfellig.

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Es gibt so manche Bücher, die etwas in mir verändert haben und viele, die mich - oft mit nur einem Satz - zum Innehalten und Nachdenken brachten.
    Wirklich verändert hat mich bei der Erstlektüre vor gut 15 Jahren


    Viktor E. Frankl - ...trotzdem Ja zum Leben sagen