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Gelesen von Celine Fontanges
Verlag: der Hörverlag; Auflage: gekürzte Lesung
Laufzeit: 3h 26
Kurzbeschreibung:
Hercule Poirot befindet sich eigentlich auf der Durchreise in Bagdad, als er sich bereit erklärt, die Ermittlungen in einem komplizierten Mordfall zu übernehmen. Mrs Leidner, die Ehefrau eines Archäologen, wurde ermordet. Aus ihrem Tod ergeben sich Fragen, vor denen selbst die kleinen grauen Zellen des Meisterdetektivs scheinbar kapitulieren. Musste sie sterben, damit ein Mörder unerkannt bleibt? Poirot hat zwar viele Theorien, aber keine Beweise - bis er beinahe über ein Motiv stolpert...
Über die Sprecherin:
Céline Fontanges' Stimme kennt man aus Hörspielproduktionen wie "Der Schimmelreiter" oder dem Friedrich-Schiller-Hörspiel "Du bist mein, wo Du auch mein bist". 2001 wurde sie für ihre Rolle in "Die Wolke" mit dem "Hörspiel-Award" als beste Sprecherin ausgezeichnet. Ausserdem ist sie in "Oliver Twist", "Pompeji" und "Die drei Musketiere" zu hören, die alle im Hörverlag erschienen sind.
Mein Eindruck:
Da ich mit einem anderen, schwierigen Hörbuch Probleme hatte, habe ich es zur Entspannung für dieses Hörbuch von Agatha Christie unterbrochen. Die Maßnahme war ein guter Erfolg, denn „Mord in Mesopotamien“ lässt sich angenehm hören.
Mir war das Buch (erschienen 1936) unbekannt. Wegen seinem Schauplatz Irak mit einem Team von englischen Archäologen hat es eine eigentümliche Atmosphäre. Agatha Christie schöpft aus eigenen Erfahrungen, da sie an Ausgrabungsstätten in Ur war und das kommt dem Buch zugute, verleiht ihm eine authentische Note.
Ungewöhnlicherweise wird das Buch von einer Frau erzählt, obwohl es sich um einen Hercule Poirot-Kriminalfall handelt. Amy Leatheran ist Krankenschwester und wird zur Pflege von Mrs.Louise Leidner, der Frau des Archäologen-Teamleiters, engagiert. Mrs.Leidner hat es angeblich mit den Nerven, sie fühlt sich verfolgt und bedroht, glaubt ein Gesicht am Fenster zu sehen.
Ein absoluter Volltreffer ist die Sprecherin, der ich gerne zugehört habe.
In der ersten Stunde des Hörbuchs bis es zum ersten Mord und Auftreten von Hercule Poirot kommt, ist das Buch stark von der Berichtsform geprägt. Amy Leatheran erzählt alles rückblickend. Diese Erzählform funktioniert als Hörbuch besonders gut.
Als es dann an die Ermittlungen geht, wird es wieder ein typischer AC voller Tatverdächtiger, verdächtigen Spuren und gediegenen Verhören, bei denen Hercule Poirot auch einmal in die Trickkiste greift. Amy Leatheran wird dabei praktisch seine Assistentin. Dadurch wird eine effektive Kombination erreicht, die manchmal auch amüsant ist.
Ich selbst war zunächst kein guter Ermittler: Mein erster Tatverdächtiger wird dann auch noch ermordet, aber mit meinem zweiten Verdacht lag ich richtig. Aber das war Zufall, denn die Auflösung des Kriminalfalls ist dann doch mehr als konstruiert und unglaubwürdig.