Schattenkind - Anne Holt

  • Klappentext:
    An einem regnerischen Freitag Nachmittag im Juli 2011 bricht für Ellen und Jon Mohr eine Welt zusammen: Ihr 8-jähriger Sohn Sander stirbt auf tragische Weise in ihrem eigenen Haus. Was wie ein Unfall aussieht, entpuppt sich bald als ein sehr viel komplexeres Verbrechen. Die Kriminalpsychologin Johanne Vik soll Klarheit schaffen. Aber sie steht den trauernden Eltern zu nah, und es ist die Hartnäckigkeit ihres jungen Kollegen, die zu neuen Erkenntnissen führt: Hat Jon vielleicht sogar selbst seinen Sohn getötet? Oder wollte sich ein alter Bekannter mit dieser Bluttat an Jon rächen? Während das schreckliche Massaker von Utøya Kommissar Stubøs ganze Aufmerksamkeit fordert, zwingt sich Johanne , das Undenkbare zu denken. Denn die Familie ihrer Freundin Ellen war offenbar weniger harmonisch, als es den Anschein hatte. Im Schatten eines nationalen Traumas geschieht ein scheinbar alltäglicher Mord.


    Über die Autorin:
    Anne Holt, geboren 1958 in Norwegen, arbeitete nach ihrem Jurastudium als Journalistin, Polizistin und Anwältin, bevor sie 1996 für kurze Zeit norwegische Justizministerin war. Ihre psychologischen Kriminalromane avancierten zu Bestsellern und wurden mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet. Seit 1993 veröffentlicht sie Kriminalromane um die außergewöhnliche Kommissarin Hanne Wilhelmsen. Die Autorin lebt in Oslo.


    Eigene Meinung:
    In diesem Band versucht Inger Johanne Vik mit dem jungen Polizisten Henrik Holme den tragischen Tod des 8jährigen Sander Mohr aufzuklären.
    Sander war ein schwieriges Kind, das an ADHS litt.
    Von Ingvar Stubo lesen wir nicht allzu viel, da er mit den Ermittlungen zu den Anschlägen im Osloer Regierungsviertel und auf der Insel Utoya beschäftigt ist.
    Wie von ihr gewohnt, beschäftigt sich die Autorin auch hier mit einem sozialkritischen Thema. Allerdings finde ich die Umsetzung nicht sonderlich gelungen, insbesondere weil dieses traurige Thema mittlerweile fast inflationär in Kriminalromanen behandelt wird.
    Obwohl die Trauer der Eltern sehr realistisch geschildert wird und somit gut nachvollziehbar ist, kommt dieser Krimi für meine Begriffe etwas behäbig daher, die Spannung die ich aus den bisherigen Büchern von Anne Holt kenne, wollte sich bei mir bis zum Schluss nicht einstellen, das ist vielleicht der Tatsache geschuldet, dass bekannt war, worauf alles hinausläuft.
    Die Auflösung und Erklärung war dennoch erschreckend und schwer verdaulich.
    Dieser Band soll nach Auskunft der Autorin der letzte aus der Reihe um Ingvar Stubo und
    Inger Johanne Vik sein. Das traurige Ende lässt auch keinen anderen Schluss zu.


    Fazit:
    Leicht vorhersehbar mit einem schwierigen Thema hinterlässt "Schattenkind" leider einen faden Beigeschmack nach einer, meiner Meinung nach hervorragenden Serie.
    Von mir gibt es 6 Punkte.