Nummer 3 - Nicholas Lake (ab 14 Jahre)

  • Broschiert: 368 Seiten
    Originaltitel: Hostage Three
    Verlag: ivi (17. September 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3492703062



    Klappentext:
    "Nummer Drei ist die nächste", bellt der Mann mit der Waffe im Anschlag. Die junge Amy und ihre Famile sind in seiner Gewalt, seit ihre Yacht vor der Küste von Piraten geentert wurde. Nun tragen die Geiseln keine Namen mehr, nur noch Nummern, damit es leichter fällt, sie zu töten. Nummer Drei ist die nächste. Und Amy ist Nummer Drei ... Das hochintensive und aufrüttelnde Debüt des britischen Thrillerautors Nicholas Lake. Bislang war Amy die Tochter eines reichen Bankers, die gemeinsam mit ihren Eltern zu einem langweiligen Segeltörn aufbrach. Doch jetzt ist sie "Nummer Drei" - eine Geisel in der Gewalt von Piraten. Vor der Küste Somalias haben sie Amys Yacht geentert und die gesamte Besatzung gefangen genommen. Damit zwischen Piraten und Geiseln keine emotionale Beziehung entsteht, werden allen Passagieren Nummern gegeben. Amy wird Geisel Nummer Drei - doch das verhindert nicht, dass sie sich ihrem Bewacher, dem jungen Farouz annähert. Damit bringt sie sich in Lebensgefahr und beschwört eine Katastrophe herauf ...


    Der Autor:
    Nicholas Lake, auch bekannt als Nick Lake, wurd 1979 in England geboren, wuchs in Luxemburg auf. Er studierte in Oxford Englisch und Liguistik an der Universität und arbeitete als Lektor. Er schreibt mittlerweile erfolgreich Jugendbücher, lebt in London und ist mit einer Lehrerin verheiratet.


    Meine Meinung:
    Amy, 17, verwöhnt, Tochter eines Bankers, hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich. Ihr Mutter brachte sich um, weil sie unter schlimmen Depressionen litt.
    Amy rebelliert - raucht und trinkt, bis ihr Vater und seine neue Frau beschließen, eine Yacht zu kaufen und eine Reise zu unternehmen, was dem Mädchen gar nicht passt. Doch Amy hat keine Wahl - sie muss mit.


    Dann geschieht das Unfassbare: Vor der Küste Somalias wird die Familie von Piraten als Geiseln genommen. Sie werden mit Nummern angesprochen, damit keine emotionale Verbindung entsteht. Amy ist Nummer 3.
    Farouz, einer der Piraten, hat es Amy angetan. Die beiden scheinen sich zueinander hingezogen zu fühlen, nähern sich langsam an, und die Distanz zwischen ihnen wird immer kleiner.
    Amy erfährt viel über sein Leben, und auch sie erzählt ihm von ihrer Vergangenheit.
    Verlieben sich die beiden wirklich, oder ist es nur dieser fast ausweglosen Situation geschuldet? Hätte ihre Liebe eine Chance?


    Das Buch verwebt gekonnt Thrillerelemente mit romantischen Passagen, schafft es dabei, hin und her zu gleiten, ohne albern oder unglaubwürdig zu wirken. Jedoch sei zu erwähnen, dass die Handlung etwas weichgespült ist, weil es ein Jugendbuch ist, und die Beziehung von Amy und Farouz im Vordergrund steht. Dabei geht es auch um Selbstfindung auf beiden Seiten.
    Allein schon der Schrecken, als Geisel genommen zu werden, dürfte heftige Beklemmung auslösen.
    Interessant macht die Handlung, dass man nicht weiß, wie die enden wird.


    Ein Buch, das nachdenklich macht, einen Einblick auf das Thema Piraterie wirft und nebenbei eine Liebesgeschichte der anderen Art erzählt.


    8 Punkte.

  • Sie war bisher nur die Tochter eines reichen Bankers aus London. Ihr Name ist Amy Fields.
    Zusammen mit ihrem Vater und ihrer Stiefmutter bricht Amy zu einem langen Segeltörn auf. Für Amy ist diese Reise einfach nur langweilig und öde.
    Doch dann wird das Schiff von Somalischen Piraten entführt, und die ganze Besatzung wird mit ihnen gefangen genommen.
    Nun hat Amy also keinen Namen mehr, sondern wird der Einfachheit halber einfach nur noch Nummer 3 genannt.
    Die Zeit während der Geiselnahme und den Verhandlungen ist für alle nicht einfach und fast wäre es auch noch zu einer Katastrophe gekommen.


    Dies ist der Debütroman des Autoren Nicholas Lake.
    Allerdings habe ich mich während des Lesens oft gefragt, wieso das Buch unter dem Genre Thriller läuft, denn dafür fand ich die Handlung fast schon zu wenig Spannungsgeladen.
    Aber dies ist ja meine ganz eigene Meinung und jedem anderen kann es anders erscheinen wenn er dieses Buch liest.
    Was ich sehr gut fand, war das wirklich das ganze Buch aus Sicht von Amy erzählt wurde und man so während des Lesens nicht immer zwischen verschiedenen Personen umdenken musste.
    Da aber nicht nur die Zeit der Geiselnahme erzählt wird, sondern auch die ganze Vorgeschichte von Amy wie sie eben so wurde wie sie ist, und dies meistens nur durch einen kleinen Absatz von der gerade passierenden Handlung getrennt war, war für mich im Laufe des Buches etwas störend, und ich hätte da gerne eine kleine Kennzeichnung gehabt.
    Gut gefallen hat mir aber auch, dass es auch eine kleine Liebesgeschichte gab, dies hat die Geschichte doch etwas aufgelockert.
    Alle handelnden Personen egal ob sie in der Vergangenheit eine Rolle gespielt haben oder in der Gegenwart, waren so gut beschrieben, dass man sie sich beim Lesen gut vorstellen konnte.
    Viele Handlungsorte gab es zwar nicht in der Geschichte, aber auch diese wenigen waren sehr detailliert beschrieben und ich hatte sie beim Lesen gut vor Augen.
    Der Spannungsbogen war auch bis zum Schluss erhalten was mir persönlich sehr gut gefallen hat.
    Auch die Handlung des Romans hat mir gut gefallen und ich habe ihn wirklich sehr gerne gelesen.

  • Grundsätzlich wurde ich hier wirklich gut unterhalten. Das war spannend und gut überlegt, zumindest die ersten beiden Drittel und dann fährt der Autor dieses Buch sowas von gegen die Wand, daß ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus kam.
    Einen verklärteren und dümmeren Blick auf die Piraterie kann ich mir nur schwer vorstellen, die Taten werden verharmlost, die erschossenen Menschen nur sekundenlang betrauert. Diese dumme Göre führt sich auf, daß ich sie am liebsten geschüttelt hätte und all das ist völlig in Ordnung.
    Nein ist es nicht.
    Ja, die Menschen in den Küstengebieten Afrikas haben unter sehr schlimmen Umständen zu leiden, ja sie sind arm, aber diese verklärte Vorstellung mit dem "Piraten" durchzubrennen, sich in ihn zu verlieben und dann an nichts anderes mehr zu denken, als daran, wie schön die Sterne waren, während man gefangen auf einer Yacht war, fast vergewaltigt wurde und Menschen den Tod fanden, kann ich einfach nicht nachvollziehen. Mir entzieht sich hier völlig die Absicht des Autors.
    Ganz ehrlich, sowas als Jugendbuch auf den Markt zu schmeißen ist schockierend.
    Kurz reflektiert die Protagonistin dies auch, wirft sogar den Begriff "Stockhausen-Syndrom oder wie das heißt" in den Raum und verliert sich dann wieder in den mädchenhaften Schwärmereien. Für mich eindeutig zu viel. Ich habe das Buch beendet, weil ich immer noch darauf hoffte, daß hier eine Wendung kommt, die mich wieder milde stimmt, die meine Zustimmung erhält, leider wurde ich enttäuscht und mein Entsetzen über diese hanebüchene Handlung wurde immer größer. Letztlich erreichte ich mit schreckgeweiteten Augen die letzte Seite und fragte mich ernsthaft, wie man ein Buch, das so gut und so spannend beginnt, auf den letzten 100 Seiten so versauen kann.
    Ging gar nicht, wirklich nicht, mag sein, daß romantische 16jährige daran Freude haben, mit denen sollte man dann aber unbedingt ein Gespräch über ihre verklärte Weltsicht führen...