Über den Autor (Quelle: Amazon)
Neal Stephenson ist in erster Linie Romanautor. Seine spekulativen Werke wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen Snow Crash, Diamond Age - Die Grenzwelt, Cryptonomicon, Der Barock-Zyklus und Anathem.
Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)
London, 1714: Der Naturphilosoph, Puritaner und Querdenker Daniel Waterhouse kehrt als alter Mann nach England zurück. Er hat der hohen See und berüchtigten Piraten getrotzt, um in der Heimat im erbitterten Streit zwischen Newton und Leibniz zu vermitteln. Doch kaum angekommen, sieht Waterhouse sich bereits in ein Komplott verstrickt. Ein wahrhaft teuflischer Anschlag auf den Londoner Tower zielt auf die Vernichtung der sich entwickelnden modernen Geldwirtschaft im Empire, und damit letztlich auf die Zerstörung der neuen Weltordnung. Im Zentrum dieser Umtriebe steht Jack Shaftoe, König der Vagabunden und Newtons Nemesis. Allerdings treibt ihn nicht sein Hang zu perfiden Schurkenstreichen in dieses finstere Spiel, sondern seine Liebe zu der einzigartigen Eliza. Deren Lebensweg führte von einem türkischen Harem erst an den Hof des Sonnenkönigs und schließlich sogar zu einer eigenen Grafschaft. Nun aber setzt Ludwig XIV. Eliza als lebendes Unterpfand in seinem Ringen um die Macht in Europa ein …
Meinung
Ein guter historischer Schmöker versetzt den Leser mit all seinen Sinnen in einen längst vergangenen Zeitraum. Der begnadete Autor dieses Genres schildert ganz ungeschminkt die Brutalität des Alltags, die banalen Krankheiten, an denen Reiche wie Arme krepieren, den Gestank der Städte und der Menschen, die drakonischen Strafen, schon bei kleinen Gesetzesverstößen, die Ränkespiele sowie die Willkür der Mächtigen, die Ausbeutung des Volkes und die grenzenlose Dummheit der Massen. Stephenson macht all das virtuos und detailverliebt, ohne auf Spannung und Tiefe zu verzichten.
Principia, der letzte Teil der Barock-Trilogie (Quicksilver, Confusion, Principia) von Neal Stephenson spielt Ende des 17.- bis Anfang des 18. Jahrhunderts. Wer das monumentale Werk lieben lernt, muss Zeit haben. Und Interesse für so scheinbar autonome Themen wie Religion, Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur, Technik und die Welt der Ideen.
In drei Bänden über 3,289 Seiten beschreibt der Autor u.a. den Streit zweier begnadeter Universalgenies (Newton und Leibniz) an der Schnittstelle zwischen Aufklärung und „Moderne“. Und darüber hinaus erfährt man viel über die Motive historischer Gestalten wie Zar Peter, Ludwig XIV., Königin Anne, Viscount Bolingbroke, Kurfürstin Sophie ..., um nur einige zu nennen.
Wer sich ein Bild machen möchte, der sollte den ersten Teil Quicksilver auslassen und mit Confusion beginnen. Oder er liest einfach nur Principia.