Mark Lowery: Das peinlichste Jahr meines Lebens (ab 14 J.)

  • Originaltitel: Socks are not enough


    Über den Autor
    Mark Lowery wuchs in Preston auf und hat als Teenager selbst so Einiges erlebt. Heute wohnt er in Cambridge,. hat eine Freundin und eine kleine Tochter. Die meiste Zeit arbeitet er als Lehrer. Das hier ist sein erster Roman. An seinem zweiten schreibt er gerade.


    Kurzbeschreibung
    Willkommen im Leben von Michael Swarbrick – es könnte nicht schlimmer sein!


    Sein idiotischer großer Bruder schnappt sich das Mädchen seiner Träume, seine Eltern sind heimliche Nudisten und sein bekloppter Freund Paul Beary macht alles nur noch schlimmer…


    Michael Swarbricks Leben könnte wirklich nicht schlimmer sein. Sein perverser Freund Paul Beary reißt ihn in die Sache mit der Mädchenumkleide rein, sein idiotischer großer Bruder knutscht mit dem Mädchen seiner Träume rum, und als er früher als geplant vom Schwimmtraining nach Hause kommt muss er entdecken, dass seine Eltern heimliche Nudisten sind.
    Eine Kette von Ereignissen, die er selbst nicht beeinflussen kann, scheint darauf aus zu sein, sein Leben zu ruinieren. Aber stattdessen denken seine Lehrer, dass er Schwierigkeiten hat, mit seinen Gefühlen umzugehen. Also ist er gezwungen, sich regelmäßig mit der Beratungslehrerin Miss O'Malley zu treffen, die glaubt, dass ein möchtegerncooler Psychologe von der Uni seine Probleme lösen kann.


    Und so beginnt Michaels „Geplauder mit Chas“, dem Psycho, was zunächst tatsächlich genauso demütigend und peinlich ist, wie es klingt…


    Meine Rezension
    Michael Swarbrick ist ein armes Schwein. Er ist verklemmt, linkisch und mitten in der Pubertät. Sein großer Bruder ist ein Idiot, sein Freund Paul irgendwie auch und er selbst ist ebenso heimlich wie unheimlich verliebt in Lucy King, den Star des Schwimmteams.


    Der Roman erzählt vom (zumindest bisher) peinlichsten Jahr seines Lebens. Es ist das Jahr, in dem sein fieser Bruder mit Lucy rummacht. Das Jahr, in dem er in den Garten zieht, weil er es nicht erträgt, daß seine Eltern, die sich jüngst als Nudisten geoutet haben, zuhause nun nur noch nackt herumlaufen. Und es ist das Jahr, in dem sich die verschiedensten Ereignisse – größtenteils ohne sein Zutun – soweit zuspitzen, daß Michael dazu verdammt wird, regelmäßige Sitzungen beim Schulpsychologen zu absolvieren. Dabei ist der Roman teils in Erzählform geschrieben, teils sind die Abschriften der Gespräche mit Chas eingefügt.


    Auch wenn ich teilweise durchaus das Gefühl hatte, doch schon ein kleines bißchen zu alt für dieses Buch zu sein, hat es mir doch ganz gut gefallen. Die Irrungen und Wirrungen, denen Michael ausgesetzt wird, sind lustig zu lesen, besonders wenn man die ganzen Zusammenhänge Revue passieren läßt und man bedauert den armen Kerl um seine schreckliche Pubuertätszeit – nicht ohne sich dabei auf seine Kosten zu amüsieren.


    Ich gehöre zwar sicher nicht mehr der Zielgruppe an, fand die Lektüre aber rechtkurzweilig. Mehr davon muß ich aber trotzdem erst mal nicht mehr haben.


    Christian Ulmen soll hier die Hörbuchversion lesen – das kann ich mir auch sehr gut und gelungen vorstellen.


    Wer also mal wieder lachen will – und auch ein wenig Schadenfreude ausleben möchte – der kann hier gut zugreifen und an seine eigene peinliche Jugend zurückdenken.


    Obwohl der Roman nicht explizit als Jugendroman ausgewiesen ist, habe ich ihn hier eingestellt, da ich ihn eigentlich eher in diesem Bereich ansiedeln würde als irgendwo sonst.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Meine Meinung:


    Ohne Zweifel - was Michael Swarbrick passiert, ist tatsächlich sehr peinlich. Für den Leser als Außenstehenden allerdings auch mindestens ebenso lustig, denn Autor Mark Lowery schafft es, die peinlichen Erlebnisse des Teenagers auf eine so trocken-komische Art zu erzählen, dass man sich gegen das amüsierte Gefühl beim Lesen einfach nicht wehren kann (und ich muss gestehen, dass ich mich bei der Coco Pops Szene nicht mehr eingekriegt habe vor Lachen....). Von dem unglückseligen Michael selbst erzählt, kann man seine Situation gut nachvollziehen und leidet förmlich mit ihm mit, auch wenn man sich das eben erwähnte Grinsen nicht wirklich verkneifen kann. "Das peinlichste Jahr meines Lebens" ist eine ebenso kurzweilige wie humorvolle Geschichte über die verrückten Erlebnisse eines Teenagers mit wunderbar schrägen, manchmal leicht überzeichneten Figuren. Die meisten jugendlichen Leser empfinden ihre eigenen Probleme bei dieser Lektüre vermutlich nur noch halb so schlimm und ihre Eltern nur noch halb so peinlich; erwachsene Leser fühlen sich an die eigene Jugend erinnert und schwelgen ein bisschen in alten Zeiten. Was will man mehr?


    Von mir deshalb 8 Punkte!