Das ist ein fantastisch atemloser Roman von Olga Grjasnowa über eine junge Frau Mascha, die wegen des Bürgerkriegs in Berg-Karabach mit ihren Eltern nach Deutschland flieht und nun im Grunde heimatlos ist. Ihr Freund stirbt nach einer mißglückten Routineoperation, was sie endgültig entwurzelt.
Als Sprachgenie und weil sie aus einem jüdischen Elternhaus kommt, geht sie nach Israel und arbeitet dort für eine NGO als Dolmetscherin mitten in den von den Israelis okkupierten Gebieten und den von permanenter Gewalt durchzogenen Nahen Osten.
Ihre Liebeleien mit einem in Deutschland geborenen Türken, einem Israeli und einer politisch heftig engagierten ehemaligen israelischen Soldatin machen ihr das Leben nicht leichter.
Alles ist so atemlos direkt erzählt, zeigt, wie Krieg und Gewalt Menschen entwurzeln und machen die Gestalt der Mascha berührend faßbar; eine junge Frau, die überall unterwegs ist, international mit sieben Sprachen unterwegs erscheint, und letztlich die eigentliche Heimat, Wurzeln und eine feste Bindung vermißt.
Fazit: Unbedingt lesen
Edit: Der Thread wurde in die Rezensions-Rubrik verschoben. LG JaneDoe