Under the roofs of Paris (Opus Pistorum) - Henry Miller

  • In kleinen Episodengeschichten erzählt Henry Miller in der Ich-Form von Sex, Sex und nochmal Sex. Gegen Millers verwendete Sprache ist Anäis Nin eine Kinderbuchautorin und Nackenbeisser gehören danach in die Kleinkindabteilung.


    Im Einzelnen auf die erzählten Geschichten einzugehen kann und muss man sich an dieser Stelle sparen. Eigentlich egal auf welcher Seite man das Buch aufschlägt, es ist pornografisch.


    Als Jugendlicher habe ich das Buch natürlich verschlungen. Als Erwachsener finde ich es immer noch faszinierend, mit welcher Deutlichkeit Miller auf jeder Seite zur Sache kommt, auch wenn das Buch mittlerweile auf dem obersten Regalboden in der letzten Reihe hinter vielen anderen Bücher verstaubt.


    In der nicht mehr erhältlichen deutschen Ausgabe ("Opus Pistorum") gab es ein interessantes Vorwort, daß erklärt hat, wie es zu diesen Geschichten gekommen und warum auf JEDER Seite Pornografie zu finden ist. Miller wurde bei der Entstehungszeit der Geschichten tatsächlich nach Seiten bezahlt auf denen es zur Sache ging. Diese Seiten wurden oftmals sogar als einzelne Seitendrucke unter dem Ladentisch im prüden Amerika an den Mann gebracht.


    Die Geschichten sind also keine tiefsinnigen oder angeblich tiefsinnigen Betrachtungen à la Bukowski, sondern Seite für Seite Porno.


    Gruss,


    Doc